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Jesus dachte wohl weniger an Brot und Wein, sondern mehr an seine pure Lehre, als er seine Anhänger aufforderte, "sein Fleisch kauen und sein Blut trinken". Das Abendmahl (Eucharistie) mit der Transsubstitations-Vorstellung, Oblate und Wein verwandele sich in das Blut und Fleisch Christi, ist eine deutlich später entwickelte Vorstellung, meint der Theologe Dr. Jan Heilmann. Foto (Portal-Detail einer Kirche in Hirschberg): Heiko Weckbrodt

Blut und Wein: Dresdner Theologe für Bibel-Exegese prämiert

Dresden, 5. Dezember 2015. Dass Christen rund um den Erdball beim Abendmahl Wein und Oblaten symbolisch für das Blut und das Fleisch von Jesus Christus verzehren, war keine Erfindung von Jesus selbst. Diese symbolischen Handlungen und die damit verbundene Transsubstantiations-Lehre haben sich erst später entwickelt, als die christlichen Gemeinden immer größer wurden. Diese Schlussfolgerungen aus einer neuen Analyse des Johannes-Evangeliums hat der Theologe Dr. Jan Heilmann in seiner Doktor-Arbeit an der TU Dresden gezogen und ist dafür nun mit dem Philipp-Matthäus-Hahn-Preis 2015 und dem Preis der Armin Schmitt Stiftung für biblische Textforschung 2015 ausgezeichnet worden. Das teilte die TU Dresden mit.

Was wissen wir eigentlich sicher über ihn? Die bisher sicher geglaubten Primärquellen taugen nur bedingt, um über den Menschen Jesus von Nazareth sichere Schlussfolgerungen zu ziehen, meint der Dresdner Theologe Prof. Matthias Klinghardt. Foto: Heiko Weckbrodt

Dresdner Theologe rekonstruiert ältestes Evangelium

TU-Forscher Klinghardt stellt nach zehnjähriger Puzzle-Arbeit „Offenbarungsqualität“ der Bibel in Frage Dresden, 30. April 2015: In zehnjähriger Puzzle-Arbeit hat der Dresdner TU-Theologe Matthias Klinghardt das wohl älteste Evangelium rekonstruiert und nun veröffentlicht. Dabei handelt es sich um Texte des antiken Reeders Marcion, der an der Pontos-Region an der Südküste des Schwarzen Meeres lebte und im Jahr 144 unserer Zeitrechnung aus der christlichen Gemeinde ausgeschlossen und später von der Kirche als Ketzer verdammt wurde. Die bisherige Vorstellung von Theologie und Geschichtswissenschaften auf die historische Person Jesu Christi und die neueren Teile der Bibel muss nun möglicherweise deutlich umgeschrieben werden. Es stelle sich nun sogar die Frage, welche „Offenbarungsqualität“ das Neue Testament eigentlich habe, schätzte der TU-Forscher im Oiger-Gespräch ein.