Steuer-Proteine für zellulare Achterbahn entdeckt
Dresdner Molekularbiologen sind dem Geheimnis menschlicher Asymmetrien auf der Spur Dresden, 19. Mai 2021. Auf den ersten Blick wirkt der Mensch symmetrisch: zwei Augen, zwei Arme und Beine, zwei Lungenflügel… Doch denkt man genauer darüber nach, endet die Symmetrie schon damit, dass unsere Füße unten und der Kopf oben ist. Auch Herz, Leber und andere Organe sind im Körper einseitig verteilt. Und nicht zuletzt gilt ein Gesicht mit einem kleinen asymmetrischen Makel oft als schöner als ein ganz gleichmäßiges. Verantwortlich für diese vielen kleinen Symmetriebrüche sind unter anderem kleine Steuer-Proteine, die wie Antrieb und Steuerrad wirken. Diese „Formin-Proteine“ und „Myosin-Motorproteine“ setzen schon im Embryo eine Art molekulare Achterbahn an der Zellrinde, dem „Zellkortex“, in Bewegung. Dies lässt ausgewählte Zellen kippen und „erklärt“ dem Körper, wo oben und unten, wo rechts und links ist. Das hat nun Postdoktorand Teije Middelkoop vom Max-Planck-Instituts für molekulare Zellbiologie und Genetik (MPI-CBG) in Dresden herausgefunden.