Fotos als Propaganda-Waffe
Ausstellung „Das Auge des Arbeiters“ im Stadtmuseum Dresden zeigt Arbeiterfotografien aus der Weimarer Republik Dresden, 20. März 2015: Als Kameras nach dem I. Weltkrieg für Arbeiter in erschwingliche Preiskategorien gerieten, wurden sie rasch vor allem eines: eine propagandistische Waffe im Kampf gegen rechte und linke Gegner in der Weimarischen Republik. „Vor dem Weltkrieg konnte sich kein Arbeiter eine Kamera leisten, da war Fotografie ein durch und durch bürgerliches Medium“, schätzt Kurator Wolfgang Hesse ein, der jetzt eine Ausstellung „Das Auge des Arbeiters“ über das Thema im Stadtmuseum Dresden organisiert hat. Als sich die Arbeiter diese Kunstform eroberten, habe zunächst noch die Milieu-Fotografie dominiert, die darstellende Ablichtung der proletarischen Lebenswirklichkeit. Doch das habe sich bald gewandelt: „Die Fotografien sollten propagandistisch wirken.“