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Familien-Landkarten: Wo Dichter und Piraten heute leben

Walther von der Vogelweide, Klaus Störnebecker (?) und Johann Wolfgang von Goethe. Fotos: Wikipedia, Montage: hw

Die alten Dichter sind aus Deutschland verschwunden, die Klassiker sterben aus und die Piraten haben sich vor der Hanse in Bayern versteckt. Das kann man zumindest aus dem Namenskarten-Dienst „verwandt.de“ folgern.

Wo heute die Goethes sitzen. Abb.: BSF

Nun wird seit dem Aufkommen des Internets sicher schon fast jeder mit einem etwas ausgefallenen Namen mal in den einschlägigen Online-Telefonbüchern ausprobiert haben, welche Namensvetter er oder sie in Deutschland hat – und auf diesen Datenbanken baut auch „verwandt.de“ auf. Das Stammbaum-Portal zeigt allerdings eben auch, wo und wie stark die gesuchten Familiennamen im deutschsprachigen Raum vorkommen.

Die Müllers sind überall. Abb.: BSF

Da erfährt man eben beispielsweise, dass der legendäre Minnesänger Walther von der Vogelweide hier wohl keine lebenden Nachfahren mehr hat. Die Goethes dagegen haben sich auf das ganze Bundesgebiet verteilt, sind aber nur noch spärlich in den Telefonbüchern vertreten. Nun weiß man zwar nicht, ob das wirklich Blutsbande zum ollen „Faust“-Autor bestehen, zudem trägt sich im Handy-Zeitalter längst nicht mehr jeder ins Telefonbuch ein – der Aussagewert ist daher sicher begrenzt. Gerade im Falle Goethes aber sollte man von einem Ururenkel des den Innovationen seiner Zeit so aufgeschlossenen Geheimrats ein Telefon durchaus erwarten.

Sucht man nach Namensvettern des vom Hansebund 1401 gerichteten Freibeuters Störtebeckers, so zeigt die Karte an, dass sich seine mutmaßlichen Nachfahren in der Oberpfalz konzentriert haben – es sind ihrer aber nur noch wenige. Ohne Kopf könnte es aber bekanntlich selbst für einen legendären Piraten schwer sein, für Nachkommenschaft zu sorgen. Schulzes, Vogts und Müllers hingegen sitzen laut verwandt.de massiert überall. Ist wohl auch kein Wunder: Jemanden, der die Dorfgeschäfte führt, für den Herrn die Abgaben eintreibt und das Korn mahlt, den brauchte im Mittelalter nun wirklich jedes Kaff… Heiko Weckbrodt

Guckt selbst, wo eure Namensvettern und verschollenen Verwandten sitzen

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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