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Pleo getestet: Ein Saurier als Haustier

Räckelt sich, wenn er gestreichelt wird: Robotersaurier Pleo. Fotos: hw


Die erste Reaktion auf den kleinen Roboter-Saurier – vor allem durch die Kolleginnen in der Redaktion – war beredt: „Ohhh, ist der süüüß!“ Keine Frage: Pleo hat was. Pleo ist ein etwa handspannenhohes künstliches Haustier in der Form eines Camarasaurus-Babys – und ein Beispiel für die fernöstliche Begeisterung für Roboterspielzeug. Der Pleo steht in direkter Konkurrenz zu anderen künstlichen Haustieren wie Sonys Roboterhund Aibu. Gedacht ist er wohl für all jene, denen ein echtes Haustier zu aufwendig ist – und anders als den Pleo kann man eine Katze ja später nicht einfach bei Ebay verscheuern, wenn man keine Lust mehr hat. Entwickelt wurde der Pleo 2007 in China. Allerdings hat der Saurier – in einer überarbeiteten Version – erst jetzt den deutschen Markt erreicht.
 

Video von meinem Test-Pleo, aufgenommen von Herrn Ronny
Um dem Pleo einem echten Haustier ähneln zu lassen, haben die Entwickler den Saurier mit allerlei Technik vollgestopft: Unter der Kunststoffhaut werkeln über 2000 Einzelteile, darunter Servomotoren, Sensoren, Infrarotschranken, Streichelsensoren, Kameras, Lautsprecher und Mikros, angetrieben durch einen Akku, der etwa zwei bis drei Stunden mit pro Aufladung schafft. All dies soll für künstliche Intelligenz, gewisse Lernfähigkeiten und tierähnliche Bewegungen sorgen.
 Interessantes Entwickler-Video von Innvo Labs, das die Einzelteile des Pleos zeigt
So kann sich Pleo vom Baby- zum erwachsenen Verhalten entwickeln, er schmiegt sich an sein Herrchen an, wenn er hochgehoben wird (das erkennt er mittels Sohlensensoren). Er mauzt, quengelt und insistiert wie ein Kleinkind, um gestreichelt und beschäftigt zu werden. Er kann in beschränktem Umfang auch Worte verstehen, allerdings nicht sprechen. Per Software-Aktualisierung lässt er sich auch mit verschiedenen Charakteren ausstatten: mal wild, mal schmeichlerisch oder auch besinnlich. Prinzipiell soll er auch laufen, auf seinen Namen reagieren und allerlei Kunststücke lernen können – unser Pleo ließ sich dazu allerdings in unserem Testmonat nicht dazu überreden. Außer ein paar Schritten nach dem ersten Einschalten bewegte er sich fortan nur noch auf der Stelle, auch reagierte er kaum auf die mitgelieferten Kunstblätter und Lernsteine. Und das ständige Rumgemauze ging mir schließlich doch etwas auf die Nerven – so verblüffend echt er anfangs auch wirkte. Als ich freilich Kleinkinderbesuch hatte, war der Pleo für die Kleinen der große Hit. Für schlappe 300 bis 400 Euro ist der Robotersaurier freilich kein ganz billiges Spielzeug. Heiko Weckbrodt
„Pleo“ (Ugobe/Joker/Life Form), Robotersaurier, ca. 300-400 Euro; Mehr über den Pleo (unter anderem sehr interessante Entwickler-Videos) unter www.pleoworld.com
 
Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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