Zu wenig Hightech: Aufholjagd der Ostwirtschaft lahmt
Dresden, 20.7.11: Seit der politischen Wende versucht die ostdeutsche Wirtschaft, die westdeutsche Produktivität zu erreichen. Doch konnte man in den 90ern durchaus noch von einer Aufholjagd sprechen, hat sich dieser Prozess inzwischen zum Schneckenlauf verlangsamt: „Da ist kaum noch Bewegung drin“, erklärte Dr. Jochim Ragnitz vom Dresdner ifo-Institut dem „Computer-Oiger“. Gerechnet in Bruttoinlandsprodukt (BIP) je Einwohner, dümpeln Länder wie Meck-Pomm um die 71 Prozent des Westniveaus herum. Am besten schneidet noch Sachsen ab, das auf 75 Prozent kommt und wirtschaftlich stärker wächst als die anderen Neuen Bundesländer. Letztere lahmen vor allem, weil der Deindustrialisierungsprozess nach der Wende nicht ausreichend durch eine Modernisierung abgelöst wurde, was oft am chronischen Kapitalmangel der Unternehmen liegt. Folge: Die ostdeutsche Wirtschaft ist zu wenig exportorientiert, es gibt zu wenige große Hightech-Unternehmen, die vom Aufschwung der Weltwirtschaft so wie Westdeutschland profitieren könnten. Bis 2020/25 wird die ostdeutsche Wirtschaft um die 80 bis 85 Prozent der westdeutschen Wirtschaftskraft je Einwohner erreicht haben, schätzt Ragnitz. Das wird teilweise aber ein eher rechnerischer Effekt sein: Zwar liegt das Wirtschaftswachstum im Osten vorläufig niedriger als in den …