„Geheimschrift“ Fraktur
Dresden/Hannover, 25.7.11. Die alten „Deutschen Schriften“ sind wieder im Kommen: Wenn Franz Neugebauer vom „Bund für deutsche Schrift und Sprache“ (BfdS mit Sitz in Hannover) im Dresdner Schulmuseum, auf Festen oder anderswo seine Frakturdruckerei anwirft und seine Schreibkurse für „Deutsche Schrift“ gibt, dann ist das Interesse groß – und dieses Phänomen meint der Bund im ganzen deutschsprachigen Raum feststellen zu können. Ein Grund dafür sei wohl auch ein demografischer Faktor, meint Neugebauer: Inzwischen leben nicht mehr viele Menschen, die Sütterlin, Kurrent, Fraktur & Co. noch in der Schule richtig gelernt haben. Und wer jetzt alte Texte lesen will, kann – anders als noch vor zehn, 20 Jahren – kaum noch auf die Hilfe älterer Verwandter zugreifen. Für viele sind Fraktur und vor allem die alten Schreibschriften wie Sütterlin und Kurrent inzwischen eine „Geheimschrift“, in der man sich mit Gleichgesinnten quasi verschlüsselt austauschen kann – denn die meisten Deutschen können ihre eigene Schrift längst nicht mehr lesen. Daneben spiele sicher die besondere Ästhetik der gebrochenen Schriften mit ihrer barocken Anmutung eine Rolle für den Retro-Trend, so der …