Alle Artikel mit dem Schlagwort: Erzählung

Roman-Trilogie „Die Tribute von Panem“: Frisch frisiert in den Tod

Was den Spotttölpel Katniss zur Heldin einer Generation macht Katniss Everdeen ist die Heldin des Castingshow-Zeitalters: In der dystopischen Jugendbuch-Trilogie „Die Tribute von Panem“ zieht sie – stets frisch frisiert – unerschrocken in den Kampf gegen Diktatur und perfide Präsidenten und findet damit ein Millionen-Publikum sowohl in unserer wie in ihrer virtuellen Welt. Und zwar nicht nur unter Teenies, sondern auch Erwachsenen. Irgendwie muss Autorin Suzanne Collins den Nerv der Zeit getroffen haben, wenn eine 16-Jährige mit Fernseh-Verve zur Heroine einer Generation werden kann. Ist es, weil das Mädchen Katniss immer erst in den Kampf zieht, wenn ihr persönliches Stylisten-Team sie mit allem modischen Chic versehen hat? Weil sie unbewusst virtuos auf der Klaviatur der Massenmedien einer pervertierten TV-Welt spielt, die so sehr an das Casting-Show-Unwesen unserer Tage erinnert? Dies allein würde ihr wohl allein die Begeisterung modevernarrter Backfische sichern. Doch haben die Buchtrilogie und die zwei Verfilmungen ein weit breiteres Publikum gefunden.

Mitchell spannt in „Ghostwritten“ Weltnetz aus Mao, KI und mongolischer Stasi

Ein köperloses Wesen erwacht Mitte des 20. Jahrhunderts am Fuße des heiligen Berges im Westen Chinas. „Wer bin ich?“, fragt sich der Geist. „Bin ich allein auf der Welt?“ Und: „Warum steckte ich in einem Menschen fest?“ Das Wesen erkennt, dass es von Mensch zu Mensch springen, deren Erinnerungen sehen, deren Wege leiten kann. Der „Non-Corpus“ nistet in einer alten Teeverkäuferin, in Pilgermönchen, in einem mongolischen KGB-Killer, in einem neugeborenen Mädchen. Eine Suche über Jahre, tausende Kilometer und Hunderte Wirte beginnt, nach der Wurzeln der frühesten und einzigen Erinnerung des Geistes, der „Geschichte von den Dreien, die über das Schicksal der Welt sinnieren“…