Alle Artikel mit dem Schlagwort: Science Fiction

Abb.: Piper-Verlag

Die Welt ist ein unterirdischer „Silo“

US-Autor Hugh Howey entwirft in seiner Sci-Fi-Dystopie eine Diktatur auf 150 Etagen Die Welt ist ein Silo, 150 Stockwerke tief in die Erde gegraben. Ein paar Hundert oder Tausend Menschen leben darin, wer weiß das schon genau? Die Bürgermeisterin vielleicht oder der Silo-Sheriff ganz oben, in der obersten Etage, direkt unter der Erdoberfläche. Oder die IT-Abteilung mit ihren immer brummenden Servern im 34. Sub-Stockwerk. Die Mechaniker, Versorgungsarbeiter und Hydroponik-Gärtner in den unteren Etagen, die so gut wie nie in ihrem Leben den mühsamen Aufstieg über die schier endlose Wendeltreppe wagen, bestimmt nicht. Juliette ist eine von ihnen – und sie ist anders. Sie beginnt Fragen zu stellen, fragt, woher die IT-Abteilung ihre allesbeherrschende Macht im Silo bezieht. Wozu die tödlichen „Reinigungen“ gut sind, bei denen aufmüpfige Silosklaven in nutzlosen Schutzanzügen in den Tod auf die Oberfläche geschickt werden. Warum Menschen sterben, die Fragen stellen, so wie sie. Erzählt wird diese klaustrophobisch-dystopische Sci-Fi-Story über die Menschheit nach der Apokalypse von Hugh Howey. Und sein Buch „Silo“ ist in mehrerer Hinsicht etwas ganz Besonderes.

Wieder mal in schönster Riefenstahl-Ästhetik: Peeta und Katniss werden als tragisches TV-Liebespaar inszeniert. Foto: Lionsgate

DVD „Catching Fire“: Neue Todesspiele für Katniss

Filmmärchen über Widerstand – und die Macht der Selbstinszenierung Im ersten Teil der „Tribute von Panem“ bot die junge Jägerin Katniss Everdeen (Jennifer Lawrence) mit ein paar dunklen Beeren in den „Hungerspielen“ der Zukunfts-USA der Macht des Kapitols die Stirn – und überlebte. Und was hat sie davon? Nun äffen die Unterdrückten dieser Erde die Widerstandskämpferin wider Willen nach. Trotzige Graffiti-Sprayer malen ihre Spotttölpel-Brosche an alle Wände, kleine Mädchen ahmen ihre Zopffrisur nach, Verzweifelte rebellieren in den unterdrückten Distrikten, mit Katniss’ Lied auf den Lippen. Insofern ist auch „Catching Fire“, der nun auf auf DVD erschienene zweite Film zu Suzanne Collins’ dystopischer Jugendroman-Reihe, gleichermaßen Widerstands- wie Modemärchen, ganz ein Produkt unsere Casting-Show-Zeit: die verfilmte These, man könne mit schicken Mode-Accessoires, Selbstinszenierungen und Showauftritten Diktaturen zu Fall bringen.

Die seltsamen Helme der Viper-Piloten waren den vorantiken Zeichnungen der alten Ägypter nachempfunden - um anzudeuten, dass diese Flüchtlinge auf die Erde gelangt und die Pyramiden gebaut haben könnten. Abb.: BSF

„Kampfstern Galactica“: Zylonen hetzen letzte Menschen

Komplette Sci-Fi-Serie der 1970er nun als Bluray-Box in HD-Quali erschienen Die zweite Hälfte der 1970er war die Zeit der großen Science-Fiction-Epen: Der junge George Lucas bescherte 1977 mit „Starwars“ den Fox-Studios einen Riesenerfolg, Regie-Aufsteiger Ridley Scott gruselte das Publikum 1979 mit Alien – und das wollten auch die Universal-Studios mitmischen: Die starteten 1978 die Sci-Fi-Serie „Kampfstern Galactica“, aus der sie dann noch drei Kinofilme zusammenschnitt.

Foto: Constantin

„Enders Game“: Militär stiftet Kinder zu tödlichem Spiel an

Nach Alien-Invasion haben Admirale auf der Erde das Sagen In ferner Zukunft wird die Menschheit beinahe von einer außerirdischen Invasionsflotte überrollt, die nur durch einen „In letzter Minute“-Einsatz des mysteriösen Kampfpiloten Mazer Rackham (Ben Kingsley, „Iron Man 3“) aufgehalten wird. Seitdem herrscht das Militär diktatorisch auf der Erde, schürt die Angst vor einer neuen Invasion, bildet Kinder aus aller Welt als Kämpfer aus, immer nach der Suche nach einem neuen Mazer Rackham. Ender Wiggin (Asa Butterfield, „Hugo Cabret“) ist einer von ihnen – und nach Meinung von Colonel Hyrum Graff (Harrison Ford, „Stunde der Patrioten“, „Cowboy & Aliens“) der geborene Anführer der Menschenflotte. Der junge Ender trainiert auch wie ein Wilder – bis er die wahren Ziele des Colonels erkennt…

Abb.: Universum Film

„Riddick“ jagt wieder auf düsterem Planeten

Bebrillter einsamer Wolf reißt Söldner Als Lord-Marschall der Negromonger ist Krieger Riddick (Vin Diesel) nachlässig und träge geworden. So sieht er den Schlag nicht kommen und wird von seinen Kumpanen wiedermal auf einem verlassenen Planeten ausgesetzt. Zum Glück ist Riddick nach ein paar Liegestützen wieder fit wie ein Turnschuh – und bestellt sich ein „Taxi“: Wohlwissend, dass er überall in der Galaxis steckbrieflich gesucht wird, lockt er per Notruf zwei Kopfgeldjäger-Raumschiffe an. Wenig überraschend für den Diesel-Kenner, dafür aber für die Söldner, wird aus dem Gejagten rasch ein Jäger.

Ritter oder Cowboy? Der entmenschlichte Polizist Murphy räumt als "Robocop" auf. Foto: Fox

„Robocop“ stapft wieder ungeschnitten durch Detroit

Zensurfreies Original veröffentlicht Pünktlich zum Kinostart des „Robocop“-Remakes hat Fox das Original von Paul Verhoeven neu auf Bluray veröffentlicht – und zwar ungeschnitten und neu abgetastet. Auf Antrag des Filmverleihs hatte die Bundesprüfstelle den umstrittenen Science-Fiction-Streifen zuvor vom Index genommen. „Ich liebe Gewalt in Filmen“, bekennt der holländische Star-Regisseur („Fleisch und Blut“, „Starship Troopers“) in den Bonus-Dokus der neuen Videoscheibe – und das sieht man dem „Directors Cut“ auch an.

Bluray „Moon“: Einsam, zweisam auf dem Mond

In der nahen Zukunft: Sam Bell (Sam Rockwell) sitzt auf dem Mond und kümmert sich in einer ansonsten vollautomatischen Station um den Abbau von Helium 3, dem Energieträger für die Fusionsreaktoren der Erde. Sein Drei-Jahres-Vertrag läuft in zwei Wochen aus, er freut sich schon auf die Rückkehr zur Erde – da gibt es einen Unfall und Sam entdeckt, welch ein Gespinst aus Lügen ihn umgibt.

Oigers Nerdplausch (9): Moderne Raubritter

Dresden, 25. November 2013: Über Marken-Sammler, die nun als Raubritter die Geeks und Nerds bedrängen , südkoreanische Version der NSA und über die TV-Steuer unterhalten sich die Oiger-Redakteure Ronny Siegel und Heiko Weckbrodt in der neuen Ausgabe von „Oigers Nerdplausch“. Wer mehr über die angeschnittenen Themen nachlesen möchte, findet hier einige Links:

„Wir versuchen’s mit Napalm“:

Ausstellung in Leipzig beleuchtet Science Fiction in Ost und West im ideologischen Kontext Leipzig, 16. November 2013: Science Fiction, teils auch wissenschaftliche Phantastik genannt, spaltet seit jeher die Gemüter: Die einen lieben sie, die anderen hassen sie. Und der Nimbus, literarisch eher von niederer Qualität zu sein, hing ihr seit jeher an. Dabei aber haben die „Nautilus“ von Jules Verne, die Zeitmaschine von H. G. Wells oder die „Enterprise“ aus den Star-Trek-Serien nicht nur Generationen von Jugendlichen zu einer Karriere als Ingenieur oder Forscher animiert, sondern auch die westliche Technologie-Entwicklung teils selbsterfüllend beeinflusst und auch großen Einfluss auf die Populärkultur gehabt – man denke nur an Steampunk. Zugleich war Sci-Fi aber auch immer ein ideologisches Kind ihrer Zeit, selten reine Technikbegeisterung, sondern auch Spiegel zum Beispiel des Kalten Krieges, des Wettstreits von Kommunismus und Kapitalismus. In Leipzig beschäftigt sich eine Ausstellung derzeit ganz speziell mit „Science Fiction in Deutschland“ – und vor allem deren ideologischen Hintergründen und Fransen.

DVD „Seelen“: Schwülstiger Sci-Fi im Twilight-Stil

Alien-Parasiten kapern Menschen Außerirdische Parasiten erobern die Erde und nisten sich im Stammhirn der Menschen ein – um deren Körper zu mausen. Auch Teenie-Mädchen Melanie (Saoirse Ronan) bekommt so ein Alienschwein eingepflanzt, wehrt sich aber kreischend gegen die „Wanderer“ genannte Seele in ihrem Schädel und wird darin nach vielen Hin und Her vom bärtigen Widerstands-Guru Jeb Stryder (William Hurt) unterstützt, aber von der Alienbesessenen „Sucherin“ (Diane Krüger) fanatisch gejagt. Das Ganze nennt sich „Seelen“ und wurde von „Gattaca“-Macher Andrew Niccol nach einer Romanvorlage von Stephenie Meyer verfilmt. Ja: Die Frau Meyer, die schon die rühselig-hölzerne „Twilight“-Teenievampir-Serie verzapft hat.

Aliens treffen sich in Prohlis

Science-Fiction-Fans treffen sich zur „Penta-Con“ in Dresden Dresden, 8. November 2013: Sex in der Schwerelosigkeit, außerirdischer Besuch in Dresden und uranidische Dichtkunst? Dahinter können nur Science-Fiction-Fans stehen und die treffen sich auf Einladung des Dresdner Urania-Clubs „TERRAsse“ ab morgen bis zum Sonntag im Palitzschhof in Prohlis. Die sternensüchtigen Terraner erwarten Besucher aus der ganzen Bundesrepublik, wird auf ihrem achten „Penta-Con“ – abgeleitet vom früheren Austragungsort im Pentacon-Kulturhaus und der amerikanischen Bezeichnung „Convent“ für Fan-Treffen – doch auch der deutsche Kurd-Laßwitz-Preis an die besten SciFi-Autoren des Jahres vergeben. Auf dem Programm stehen unter anderem Rezitationen utopischer Poeme, Lesungen von Kurzgeschichten, ein Vortrag über Porno-Einflüsse in der Science Fiction und eine Präsentation von Sci-Fi-Kleinverlagen.

Sex im All

Szene-Experte sieht Porno in Sci-Fi-Literatur einsickern Dresden,8. November 2013: Pornografie hält immer mehr in der Science-Fiction-Literatur Einzug. Das meint der Experte Eckhard D. Marwitz, der sich laut eigenem Bekunden bereits seit Jahrzehnten mit der Sci-Fi-Szene in Deutschland und Übersee beschäftigt. „Einige Autoren bauen Porno-Elemente ein, um mehr Leser zu gewinnen“, schätzt Marwitz ein. „Andererseits ist Porno Mainstream geworden und man redet generell offener darüber.“

„Star Trek XII – Into Darkness“: Enterprise im Visier von Khan und Sternenkriegern

Admiral Marcus (Peter Weller, „Robocop“) schickt Captain Kirk (Christopher Pine) und die Enterprise mit einem geheimen Auftrag tief ins klingonische Territorium: Er soll den genetisch aufgemotzten Supersoldaten Khan (Benedict Cumberbatch, „Sherlock Holmes“) als Rache für einen Anschlag auf das Hauptquartier der Sternenflotte eliminieren. Auf Drängen von Spock (Zachary Quinto, „Heros“) nimmt Kirk den Bösewicht jedoch fest, statt ihn zu töten – und gerät dadurch ins Visier eines militaristischen Flügels der Sternenflotte…

Kurzgeschichte: „Für die Ewigkeit“

I – Die Höhle „Das ist ein großer Tag für die Menschheit. Wir haben uns heute hier versammelt…“ Nein, zu förmlich. Der Doktor biss sich auf die Unterlippe. In Gedanken feilte er, während er Keramik auf Keramik stapelte, weiter am Script. Vielleicht: „Begleiten Sie mich auf eine Reise durch die Zeit!“ Nein, das klang nach PR-Geschwafel, das mochte die Presse gar nicht. Verdammt, mussten die Platten so schwer sein?

DVD „After Earth“: Öko, Sci-Fi, Vater-Sohn-Konflikt – alles reingepackt

Alien jagt Smith im Doppelpack In 1000 Jahren haben wir die Erde ökologisch völlig herunter gewirtschaft, die Menschheit hat sich von dem unbewohnbaren Planeten ins All abgeseilt. Doch bei einer Routine-Mission hüpft das Raumschiff von General Cypher (Will Smith) und dessen Sohn Kitai (Jaden Smith) durchs falsche Wurmloch und landete eben dort, wo alles begann: auf der Erde. Dummerweise hat die mutierte Tierwelt dort die beiden zum Fressen gern, zudem jagt auch noch ein Alien-Monster den Sohnemann, weil es dessen Angst riecht…