Alle Artikel mit dem Schlagwort: Planck

Blick von oben auf ein Zebrafischauge. Die roten und grünen Zellen sind Neuronen und der „Tunnel“ in der Mitte ist der Sehnerv. Foto: MPI-CBG

Augen-Zellkerne wollen hoch hinauf

Dresdner Planck-Zellbiologen spüren Netzhaut-Wachstum nach Dresden, 18. Januar 2015: Das Auge gilt als Wunderwerk der Natur, ultrareligiöse Kreise in den USA halten diesen besonderen menschlichen Sensor gar für einen Gottesbeweis: Es kann sich an helle und dunkle Umgebungen anpassen, verschafft uns in Sekundenbruchteilen einen Überblick über unsere Umgebung, kann Blumen aus der nächsten Nähe begutachten und weit entfernte Objekte abschätzen – alles Fähigkeiten, mit denen sich selbst modernste Kameras und Elektroniksensoren noch furchtbar schwer tun. Wie es ganz gewöhnliche Vorläuferzellen im Menschen überhaupt schaffen, solch ein Hochleistungs-Sensornetzwerk wie die Netzhaut zu knüpfen, stellt die Wissenschaft immer noch vor viele Rätsel. Die Wanderlust bestimmter Zellkerne spielt dabei anscheinend eine wichtige Rolle, haben nun Forscher des „Max-Planck-Instituts für molekulare Zellbiologie und Genetik“ (MPI-CBG) in Dresden herausgefunden.

Auf einem spontanen "Science Slam" wollen internationale Forscher für ein weltoffenes Dresden rappen. Fotos: MPI-CBG, Klaus Gigga, Montage: hw

Internationale Forscher durch Pegida in Dresden verunsichert

Am Montag rappen und dichten Planck-Genetiker bei Spontan-„Science Slam“ für eine weltoffene Stadt Dresden, 16. Januar 2015: Ausländische Biologen und Genetiker, die in Dresden forschen, fühlen sich durch die islam-kritischen „Pegida“-Märsche an den Montagen und den gewaltsamen Tod eines eritreischen Flüchtlings am vergangenen Dienstag verunsichert. Sie wissen nicht recht, ob sie in Sachsen noch willkommen sind. „Viele unserer internationalen Mitarbeiter sind ziemlich nervöse, einige haben auch Angst“, sagte Sprecher Florian Frisch vom Dresdner „Max-Planck-Institut für molekulare Zellbiologie und Genetik“ (MPI-CBG) auf Oiger-Anfrage. Die Forscher werden daher zusammen mit Künstlern am Montag auf dem Neumarkt bei einem spontan organisierten „Science Slam“ unter dem Motto „Wir wollen’s wissen“ ein anderes, weltoffeneres Bild der Stadt zeichnen.

Bioinformatik-Nerd Dr. Florian Jug beantwortet morgen im "Science Café" in Dresden Fragen von Laien. Foto: MPI-CBG

Moderne Biologie ohne massiven Computereinsatz undenkbar

Dresdner Planck-Nerds plaudern morgen im „Science Café” über Zusammenspiel von Biologie und Informatik Dresden, 12. Januar 2015: Die meisten haben beim Stichwort „Biologie“ wohl vor allem zerkratzte Schulmikroskope und arme aufgeschnippelte Tierchen vor Augen. Im wissenschaftlichen Alltag ist dieses Fach indes längst zur Hightech-Disziplin mutiert: „Moderne Biologie ist ohne Computertechnik heute gar nicht mehr vorstellbar“, meint Katrin Boes vom Max-Planck-Institut für molekulare Zellbiologie und Genetik (MPI-CBG). Morgen Abend plaudern die Planck-Nerds (Computerauskenner) Dr. Michael Hiller und Dr. Florian Jug nun in einem „Science Café“ in der „Groove Station“ in der Dresdner Neustadt mit neugierigen Besuchern über eben dieses Zusammenspiel von Biologie und Informatik und beantworten zwanglos Fragen.

Die Leuchtstoff-Mikroskopaufnahme zeigt das Signalmolekül Hedgehog (grün) und die Zellmembran (lila) in einem Fruchtfliegen-Darm. Abb.: MPI-CBG

Das kluge Tier schaltet bei Hungersnot auf Sparflamme

Dresdner Biologen entziffern drosselnde Signalkette Dresden, 13. Dezember 2014: Bricht in einer Landschaft eine Hungersnot aus, sterben dort die Tiere zu Myriaden – außer ein paar besonders Schlauen, die in einen Sparmodus umschalten: In diesen Lebewesen sendet das sogenannte „Hedgehog“-Protein Drossel-Signale an den gesamten Organismus aus. Die sorgen dafür, dass zwar grundlegende Zellfunktionen aufrechterhalten werden, energiezehrendes Wachstum oder – bei Embryonen beziehungsweise Larven – die Entwicklung gestoppt werden. Das bewahrt diese Tiere vor dem Hungertod nach dem Motto: lieber mickrig als tot. Dresdner Zellbiologen haben nun wichtige Glieder dieser Signalkette entziffert.

Ein Hirnfaltungs-Schwellenwert im Bauplan verschiedenetr Säugetiere entscheidet darüber, wie schnell das Hirn eines Embryos im Mutterleib wächst - und zu welchen Intelligenz-Leistungen dieses Lebewesen letztlich imstand ist. Grafik: MPI-CBG

Acht entscheidende Tage machen uns zum Menschen

Dresdner Planck-Forscher finden Steuerprogramme für Hirnwachstum Dresden, 25. November 2014: Wenn man das Wachstum eines Babys im Mutterleib mit einem abzuarbeitenden Computerprogramm vergleicht, so sind es eigentlich nur kleine Programm-Verzweigungen, die für unsere Fähigkeiten zum Denken, Träumen und Sprechen sorgen: Ein menschlicher Fötus nämlich produziert etwa acht bis neun Tage länger Nervenzellen in seinem Neokortex als ein Menschenaffen-Fetus – und bildet dadurch ein dreimal so großes Gehirn aus. Die biochemischen „Programme“, die dafür verantwortlich sind, hat nun ein Team um Professor Wieland Huttner am Dresdner Max-Planck-Institut für Molekulare Zellbiologie und Genetik (MPI-CBG) identifiziert.

Prof. Claudia Felser an der neuen Sputter-Anlage. Foto: Dietrich Flechtner

Spin-Speicherchip und embargofreien E-Motoren auf der Spur

Dresdner Planck-Physiker designen in neuen Laboren Werkstoffe aus einzelnen Atomen Dresden, 23. Oktober 2014: Um neue Werkstoffe zu finden, die zu sehr schnellen Spintronik-Speicherchips und besseren Motoren für Elektroautos führen könnten, nimmt das Dresdner Max-Planck-Institut für „Chemische Physik fester Stoffe“ (MPI-CPFS) an der Nöthnitzer Straße Anfang November zwei neue, über zehn Millionen Euro teure Forschungslabore mit einer speziell für die Dresdner Physiker maßgeschneiderten „Sputter“-Anlage offiziell in Betrieb. Dabei handelt es sich um ein automatisch verknüpftes System von Hochvakuum- und Analyse-Kammern, in denen hauchdünne Beschichtungen möglich sind. Außerdem haben die Physiker ein extrem hochauflösendes Elektronenmikroskop bekommen, mit dem sie bis in die Welt der Atome hinabschauen können.

Postdoc Nicola Maghelli rackert im Zentrum für Systembiologie gerade an neuartigen Mikroskopen. Foto: Sven Doering / Agentur Focus

Dresdner Systembiologen feilen an Supermikroskopen

Erste Arbeitsgruppen am neuen Planck-Zentrum forschen bereits Dresden, 20. Oktober 2014: Natürlich wissen wir aus dem Schulunterricht: Am Anfang stehen Kohlen-, Wasser-, Sauerstoff, am Ende der Kette ein Mensch oder ein anderes Lebewesen, das zu höchst erstaunlichen Dingen imstande ist. Doch was passiert eigentlich dazwischen? Wie kommt es, dass aus ein paar Atomen, die sich verbinden und immer komplexere Strukturen generieren, am Ende eine Kreatur wird? Diesen Urgeheimnissen des Lebens an der Schnittstelle von Physik, Chemie und Biologie wollen die Forscher im neuen „Zentrum für Systembiologie“ in Dresden-Johannstadt auf die Schliche kommen. Die ersten Forschergruppen haben dort inzwischen begonnen, neue computergestützte Supermikroskope zu konstruieren und selbstorganisierende biologische Systeme zu untersuchen.

Gene Myers (r.) freut sich sichtlich über den Baustart für sein Systembiologie-Zentrum in dresden- Foto: Heiko Weckbrodt

Physiker schauen der Natur unter die Motorhaube

Baustart für Planck-Zentrum für Systembiologie in Dresden Dresden, 28. August 2014: Der US-Bioinformatik-Star Eugene Myers sowie Vertreter aus Politik und Wissenschaft haben gestern an der Pfotenhauer Straße die ersten Spaten für das neue, 14,5 Millionen Euro teure „Zentrum für Systembiologie Dresden“ (CSBD) in den Johannstädter Boden gerammt. In dem Zentrum der Max-Planck-Gesellschaft wollen rund 130 Physiker, Informatiker, Biologen, Mathematiker und andere Forscher unter Myers Leitung interdisziplinär herausbekommen, wie aus einzelnen organischen Atomverbindungen zunächst molekulare Motoren, dann biologische Zellen und schließlich komplette Lebewesen entstehen.

Sich teilende Hirn-Stammzellen in der embryonalen Großhirnrinde der Maus. Foto: Felipe Mora-Bermúdez, MPI-CBG

Mikroseile und Spindel entscheiden über Hirnwachstum

Dresdner Zellbiologen finden „Steuerrad“ für die Neuronen-Genese Dresden, 29. Juli 2014: Mikroskopisch kleine Spindeln und Röhrchen, die ähnlich wie Zeltseile funktionieren, entscheiden im Gehirn darüber, wie stark das Gehirn bei Säugetieren wächst. Diesen Vorgang hat nun ein Forscherteam am Dresdner „Max-Planck-Institute für molekulare Zellbiologie und Genetik“ (MPI-CBG) in Mäusehirnen entschlüsselt.

Viele Menschen berichten über schlechten Schlaf in Vollmond-Nächten. Doch in einer systematischen Analyse konnte dieser Zusammenhang nicht bestätigt werden. Foto: Thomas Thiele, MPG

Studie: Schlaftötender Mond ist Humbug

Planck-Forscher finden keinen Zusammenhang von Schlaf und Mondphasen München, 28. Juni 2014: Die Annahme, der Mond störe unseren Schlaf, ist weitverbreitet – aber ein Irrglaube, wie nun eine ausführliche Untersuchung des „Max-Planck-Instituts für Psychiatrie“ in München gezeigt hat. „Nachdem wir diese große Anzahl von Daten ausgewertet hatten, konnten wir frühere Ergebnisse aus anderen Studien nicht bestätigen“, berichtet Neurowissenschaftler Martin Dresler. „Wir konnten keinen statistisch belegbaren Zusammenhang zwischen menschlichem Schlaf und den Mondphasen aufzeigen.“

Fadenwurm hat immer Plan B für Dürre parat

Planck-Forscher: Feuchtesensor im Wurmhirn leiert Hitzeschock-Proteinproduktion an Dresden, 16. Dezember 2013: Wüstenreisende, die vor lauter Wassermangel bereits zu halluzinieren beginnen, können nur voller Neid auf den Fadenwurm „Caenorhabditis elegans“ gucken. Der nämlich hat voll den Dreh raus, selbst einen Wasserverlust von bis zu 98 Prozent zu überstehen und nach fast totaler Austrocknung wiederaufzuerstehen. Forscher des „Max-Planck-Institut für Molekulare Zellbiologie und Genetik“ (MPI-CBG) in Dresden haben nun herausbekommen, wie der Wurm das hinkriegt.

Die Welt hat 13,8 Milliarden Jahre auf dem Buckel

Neue Planck-Landkarte des Universums: All ist älter und wankelmütiger als gedacht Kosmos, 21. März 2013: Unser Universum ist 13,8 Milliarden Jahre alt – und damit etwas älter als bisher gedacht. Außerdem spielen in ihm Zufälle, die Strukturen wie unser Sonnensystem überhaupt erst möglich machten, eine größere Rolle als angenommen. Das geht aus einer Landkarte des Alls hervor, die das europäische Weltraumteleskop „Planck“ nun abgeliefert hat und die nun von ESA und NASA vorgestellt wurde.