Alle Artikel mit dem Schlagwort: Migration

IfW Kiel: Entwicklungshilfe mindert Flüchtlingsströme kaum

Studie stuft bisher verfolgte politische Ansätze als kostspielig und teils ineffektiv ein Kiel, 18. Oktober 2023. Entwicklungshilfe-Geld hilft kaum, die Flüchtlingsströme nach Europa zu mindern. Zu dieser Schlussfolgerung sind Forscher des „Kiel Institut für Weltwirtschaft“ (IfW) gekommen, nachdem sie Umfragen unter knapp einer Million Menschen in 106 Ländern ausgewertet haben. Demnach können solche Transfers die Zahl der Asylsuchenden nur vorübergehend senken – in den instabilsten Ländern in Afrika wirken sie zu diesem Zweck überhaupt nicht.

Sachsens Hightech-Wirtschaft wünscht sich mehr Zuwanderer

Kammern und Branchenverbände kritisieren Hindernisse für internationale Fachkräfte-Akquise Dresden, 25. Februar 2022. Wenn die sächsischer Hochtechnologie-Wirtschaft weiter so dynamisch wie bisher wachsen soll, ist sie angesichts der demografischen Entwicklung in Deutschland auf die Zuwanderung internationaler Fachkräfte angewiesen. Das hat der sächsische Branchenverband „Silicon Saxony“ (Silsax) heute in Dresden eingeschätzt. Das von der Landesregierung geplante „Integrations- und Teilhabegesetz“ sei daher zu begrüßen. Ähnlich äußerte sich auch die Industrie- und Handelskammer (IHK) Dresden.

Führt die Briten mit flotten Sprüchen in eine entmenschlichte Zukunft: Emma Thompson als Vivienne Rook - eine Art weibliche und englische Version von Donald Trump. Szenenfoto aus: "Years and Years", Studiocanal

„Years and Years“: Dystopie über den Verlust unserer Welt

BBC-Serie reist 15 Jahre in eine populistische, entmenschlichte Zukunft Was geschieht mit der Welt, wenn skrupellose Demagogen weltweit in der Politik die Überhand gewinnen? Der britische Autor Russell T. Davies („Dr. Who“, „Torchwood“) gibt in seiner – nun auch in Deutschland fürs Heimkino erschienenen – dystopischen BBC-Serie „Years and Years“ eine sehr pessimistische Antwort: Dann steht bald „die ganze Welt in Flammen“, lässt er die populistische Politikerin Viv Rook (glänzend: Emma Thompson) prophezeien.

Diyendo Massilani sucht nach Gen-Spuren an Relikten alter "Mongolen" und "Chinesen". Foto: MPI-Eva

Mongolen waren schon vor 34.000 Jahren Kosmopoliten

Forscher aus Sachsen und Mongolei finden eurasisches Erbgut in altem Fossil Leipzig/Ulan Bator, 1. November 2020. Frühe Menschen haben wahrscheinlich schon vor über 34.000 Jahren den gesamten eurasischen Kontinent mindestens einmal durchquert. Darauf deuten Genanalysen des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie (Eva) in Leipzig und der Mongolischen Akademie der Wissenschaften hin.

Daniel Kinderman ist Professor für Politologie an der University of Delaware in den USA. Foto: Heiko Weckbrodt

Studie: Deutsche Wirtschaft mobilisiert besonders gegen Rechtspopulismus

US-Politologe Kinderman sieht Mittelstand in Sachsen als Vorreiter Smith Hall Newark/Dresden, 28. September 2020. In keinem anderen Land haben sich Unternehmer, Manager und Wirtschaftsverbände so deutlich gegen Rechtspopulismus positioniert und ausgesprochen wie in Deutschland. Und besonders früh geschah dies in Sachsen. Zu dieser Einschätzung ist der US-amerikanische Politologe Prof. Daniel Kinderman von der University of Delaware nach Studien in Europa gekommen und hat sie nun im Aufsatz „German Business Mobilization against Right-Wing Populism“. Ähnliche Zwischenergebnisse hatte er zuvor schon bei einem Vortrag in Dresden verfochten.

Gerhard Barkleit: EinBlick in zwei Welten. Einband: OEZ Berlin-Verlag

„Alt gegen Jung, Ost gegen West“

Gerhard Barkleit kritisiert in „EinBlick in zwei Welten“ die „Klimapopulisten“ und eine „irrationale“ Kanzlerin Als ein „zweifach zwiegespaltenes Land – Alt gegen Jung, Ost gegen West“, geführt von einer Kanzlerin der irrationalen Entscheidungen, hat der Dresdner Autor Gerhard Barkleit in seiner nun erweiterten Autobiografie „EinBlick in zwei Welten“ die heutige Bundesrepublik charakterisiert.

Die Grafiken zeigen einerseits die abgefragten Meinungen der Menschen in verschiedenen EU-Staaten, ob sie Muslime oder Andesfarbige als Nachbarn ablehnen würden. Die 3. Grafik ordnet die Ergebnisse nach Westeuropa und Osteuropa. Grafiken: Midem

Studie: Westdeutsche sehen Zuwanderung positiver als Rest Europas

Ostdeutsche sind skeptischer, aber näher am Westen als am Osten Dresden, 27. November 2019. Westdeutsche sehen die Zuwanderung insgesamt positiver als die meisten anderen Europäer. Ostdeutsche sind da deutlich skeptischer, neigen aber dennoch eher den zuwanderungsfreundlichen Meinungen Westeuropas zu als den anderen ehemaligen sozialistischen „Brudervölkern“ wie Ungarn oder Tschechien. Das ist einer der Schlüsse der Studie „Migration und Europa – Midem-Jahresbericht 2019“. Herausgeber und Studienautor ist der Politologe Prof. Hans Vorländer, der als Direktor das „Mercator Forum Migration und Demokratie“ (MIDEM) an der TU Dresden leitet.

Der Hundertjaehrige der zurueckkam um die Welt zu retten von Jonas Jonasson. Cover: Randomhouse, Bertelsmann

Hundertjähriger (+1) rettet erneut die Welt

Neue, haarsträubende Abenteuer des schwedischen Chaos-Seniors Allan Karlsson Der Hundertjährige ist zurück – ist aber nun 101 Jahre alt, was ihn nicht daran hindert, sich mit Donald Trump anzulegen, mit Angela Merkel um Uran zu feilschen, die Menschheit vor einem atombombenversessenen Diktator und unfähigen schwedischen Neonazis zu bewahren. Kurz gesagt: Mit dem Roman „Der Hundertjährige, der zurückkam, um die Welt zu retten“ hat der schwedische Autor Jonas Jonasson neue, ebenso aberwitzige wie kurzweilige Abenteuer seines Chaos-Seniors Allan Karlsson vorgestellt.

Flüchtlinge, Migranten, Einwanderer, Familiennachzug

Einwanderung polarisiert Europäer

Im Durchschnitt wird Migration aber positiver gesehen Kiel, 19. Oktober 2018. Die Europäer sehen Einwanderung heute tendenziell positiver als noch vor 15 Jahren. Gleichzeitig aber polarisiert dieses Thema die jeweiligen Bürgergesellschaften stärker als zuvor. Das hat eine Analyse des Instituts für Weltwirtschaft (IfW) Kiel ergeben. Die Forscher stützten sich dabei auf Umfragen im Zuge des „European Social Survey“ (ESS), der seit 2001 Einstellungen, Überzeugungen und Verhaltensmuster der verschiedenen Bevölkerungsgruppen in Europa zu messen versucht.

Prof. Panu Poutvaara leitet im Ifo-Institut das Zentrum für Internationalen Institutionenvergleich und Migrationsforschung. Foto. Ifo

Ifo: Einwanderung nutzt meisten Industrieländern

München, 2. September 2018. Die meisten Industrieländer haben von den Einwanderungströmen der vergangenen Jahre eher profitiert. Zu dieser Einschätzung sind Panu Poutvaara und weitere Wirtschaftsforscher vom Ifo-Institut in München gekommen. Dabei stützen sie sich auf einen Vergleich der Einwanderungseffekte für 19 europäische Länder und die USA, wobei sie besonders Wirkungen auf den Arbeitsmarkt, Lohnniveau und Sozialleistungen berücksichtigt haben.

Mit Wissenschaftsmotiven auf farbenfrohen Bio-Textlien wollen die Dresdner Modemacher Nerds, Studenten und Professoren einkleiden. Foto: Unipolar

Wer sich als Ausländer fühlt, freundet sich nur mit seinesgleichen an

Studie: Selbst-ID könnte Schlüssel für mehr Freundschaft liefern Leipzig/Mannheim, 17. August 2017. Jugendliche, die sich selbst zuallererst als Türken sehen, haben meist auch fast nur türkische Freunde – und ähnlich sieht dies bei anderen Minderheiten in Deutschland aus. Wer sich dagegen vor allem oder teilweise als Deutscher empfindet, wird auch Freundschaften außerhalb der eigenen Wurzeln knüpfen. Das haben Psychologen der Universität Leipzig und Soziologen der Universität Mannheim in einer gemeinsamen Studie herausgefunden. Dafür haben sie unter anderem die Aktivitäten von 1004 Mittelschülern von fünf verschiedenen Schulen in Kontaktnetzwerken ausgewertet.

Jörg Brinkmann wollte der 1. Mensch sein, der komplett im Internet lebt. Das hat er nun davon: jetzt ist er der Leiterplattenmamm, geformt von Sebastian Hertrich, auf der #Ostrale in #dresden dazu verdammt, still zu stehen, sich knipsen zu lassen und x-mal ins Netz hochladen zu lassen. Foto. Heiko Weckbrodt

Ostrale – Error X: Der Fehler im System

Beim Kunstfestival „Ostrale“ in Dresden spiegeln über 200 Künstler das Unbehagen auf einem entgrenzten Planeten Dresden, 18. September 2016. Den „Error X“, den Fehler unbekannter Natur, kennen wir erst, seit es Maschinen gibt – er gilt per se als ein technologischer Fehler. Doch als Leitthema eines Kunstfestivals wie der Ostrale 2016 in Dresden wird er zum Schlüsselsymbol eines uralten Unbehagens, das der Mensch seit Anbeginn der Zeiten kennt: Hier stimmt irgendwas nicht. Ich weiß nicht was, aber irgendwas ist falsch…

Dieser Leiterwagen steht für viele Tausende seiner Art, mit denen Flüchtlinge aus Pommern und Schlesien das Land Sachsen erreichten. Foto: Peter Weckbrodt

Mit dem Leiterwagen durchs zerfallende Reich

Verkehrsmuseum Dresden beleuchtet mit Sonderschau ab morgen „Migration“ über die Jahrhunderte hinweg Dresden, 15. Juni 2016. Mit Blick auf die jüngste Flüchtlingskrise könnte das Thema „Migration“ (abgeleitet vom lateinischen „migrare“ = „wandern“) der neuen Sonderausstellung im Verkehrsmuseum Dresden kaum aktueller gewählt sein: Ab morgen beleuchtet die Exposition Wanderungsbewegungen in all ihren Facetten und über die Epochen hinweg. Dazu gehören beispielsweise die Blickwinkel Auswanderung, Flucht und Vertreibung in Geschichte und Gegenwart.