Alle Artikel mit dem Schlagwort: Medizin & Biotech

Eine künstlerische Darstellung der Ergebnisse: Die gebrochenen DNA-Enden werden durch den klebrigen Klumpen des Parp1-Proteins zusammengehalten. Visualisierung: Magdalena Gonciarz / Dall-E3

Dresdner Biotechnologen entziffern Erbgut-Reparaturkleber

Molekularer Leim „Parp1“ soll für bessere Krebstherapien sorgen Dresden, 6. Februar 2024. Dresdner Forscher sind den Reparatur-Mechanismen der Erbgut-Moleküle im Menschen ein Stück näher gekommen – und damit auch neuen Ansätzen für künftige Krebstherapien. So hat ein Forscherteam um Prof. Simon Alberti vom „Biotechnologischen Zentrum“ (Biotec) der TU Dresden nun die Funktionsweise und Rezeptur des protein-basierten Reparaturklebers „Parp1“ entziffert, mit denen der Organismus beschädigte DNS-Ketten (englisch: DNA) solange provisorisch kittet, bis die eigentlichen Reparatur-Enzyme ihre Arbeit vollbracht haben. Das geht aus einer Mitteilung der Technischen Universität Dresden (TUD) hervor.

Wie kommt das Gehirn mit völlig unbekannten Situationen zurecht? Visualisierung: Dall-E

Wie das Hirn die Schockstarre vor dem Unbekannten überwindet

Dresdner Forschungsprojekt zum „Unbekannten Unbekannten“ soll auch KIs schlauer machen Dresden, 19. Januar 2024. Dresdner Hochschul-Medziner wollen endlich herausbekommen, wie das menschliche Gehirn eigentlich mit völlig unerwarteten Problemen zurecht kommt, für die es keinerlei Erfahrungswerte hat – wie etwa bei abrupten Katastrophen. Dafür wollen sie in einem neuen Forschungsprojekt „Explorationen des unbekannten Unbekannten“ (UU) Experimente in Virtuellen Realitäten (VR), Hirnstrom-Messungen, Hirnstimulationen und andere Methoden kombinieren. Das hat die TU Dresden angekündigt. Die Forscher hoffen, mit ihren Befunden unkreative „Künstliche Intelligenzen“ schlauer zu machen und Prognosen über das Verhalten von Menschen etwa bei künftigen Pandemien und anderen Desastern anstellen zu können.

"Mikropinguin" mit Pikonewton-Flossen schwimmt durch eine Flüssigkeit. Visualisierung: Jacob Müller für die TUC, Mikroskopie-Bilder: aus: Nature Nanotechnology

Piko-Greifer für winzige Medizin-Roboter

Wissenschaftler aus Sachsen und China entwickeln Federn für Roboter-Pinguine und Zelldiagnosen Chemnitz/Dresden/Shenzhen, 4. Januar 2024. Auf ihrem Pfad hin zu „lebendigen“ Medizin-Nanorobotern ist Forschern aus Sachsen und China nach eigenen Angaben ein wichtiger Schritt gelungen: Sie haben winzig kleine Federn konstruiert, die sich magnetisch steuern lassen. Damit hergestellte Piko-Greifer und Roboterpinguine sind so „feinfühlig“, dass sie mit wenigen Billionstel Newton („Pikonewton) Krafteinsatz beispielsweise Spermien oder andere biologische Zellen fassen und abtasten können. Das geht aus einer Mitteilung der Technischen Universität Chemnitz (TUC) hervor.

Ein Experiment zu passiven Gehirn-Computer-Schnittstellen/Passive BCIs. Auf der Kopfhaut aufliegende Elektroden zeichnen die Gehirnaktivität auf und übersetzen diese in Echtzeit in Veränderungen, die auf dem Computerbildschirm sichtbar sind. Foto: Gedachtegoed via Cyberagentur

30 Millionen Euro für gedankengesteuerte Maschinen

Cyberagentur schießt für Cottbuser Zander-Projekt rekordverdächtige 30 Millionen Euro zu Cottbus/Halle, 15. Dezember 2023. Die Bundes-Cyberagentur gibt „Zander Laboratories“ über 30 Millionen Euro, damit die Cottbuser Neurotech-Firma damit die hirngesteuerte Interaktion zwischen Mensch, Maschine und „Künstlicher Intelligenz“ (KI) revolutioniert. Das hat die „Agentur für Innovation in der Cybersicherheit“ aus Halle mitgeteilt. Es handele sich dabei um die bisher „größte Forschungsfinanzierung in Europa“, die die Agentur bisher bewilligt hat.

Der OP-Roboter "Hugo Ras" bei der ersten urologischen Operation. Fotos: Michael Kretzschmar für das UKD

Uniklinik Dresden setzt erstmals OP-Roboter „Hugo“ in der Urologie ein

Künstlicher Helfer soll für präzisere Operationen sorgen Dresden, 18. Oktober 2023. Er hat viele Arme, ist oft von Blaukitteln umringt und macht Menschen wieder gesund: Hugo. Er gehört zu einer neuen Generation medizinischer Robotern, die nun auch im Universitätsklinikum Dresden (UKD) bei Operationen hilft. Die Dresdner Chirurgen haben ihren „Hugo Ras“ nun als erste in Deutschland erfolgreich in einer urologischen OP eingesetzt. Diese bahnbrechende Entwicklung eröffnet neue Möglichkeiten für die Medizin, Forschung und Ausbildung, schätzen die UKD-Mediziner ein.

Prof. Jürgen Weitz am Bedienterminal eines Da-Vinci-Roboters im Forschungs-OP-Saal im NCT und EKFZ im Uniklinikum Dresden. Foto: Heiko Weckbrodt

20 Millionen Euro für Dresdner Digitalmedizin-Zentrum

Else-Kröner-Fresenius-Stiftung will Forschung an Schnittstelle von Medizin und Technologie stärken Dresden, 10. Oktober 2023. Damit Ärzte und Ingenieure ihre Gesundheits-Forschungen an der Schnittstelle zwischen Medizin und Technologie in Sachsen ausbauen können, bekommt das „Else-Kröner-Fresenius-Zentrum für Digitale Gesundheit“ (EKFZ) in Dresden weitere 20 Millionen Euro von der Else-Kröner-Fresenius-Stiftung. Das haben die TU Dresden und das EKFZ mitgeteilt.

Künstliche Intelligenz, wie sie die KI "Dall-E" visualisiert hat

Sensorpflaster und Hör-besser-Implantate: „Semeco“-Verbund startet in Dresden

Bund gibt 45 Millionen Euro, damit Forscher das Innovationstempo in der Medizintechnik ankurbeln Dresden, 12. Mai 2023. Ein innovatives Hörgerät, dass implantiert statt ins Ohr eingesteckt wird. Ein Pflaster mit Sensoren, die den Heilungsprozess der Wunde überwachen und per Funk an Dr. Computer sendet. Eine Künstliche Intelligenz (KI), die Labor in der Größe eines Chips für den Praxiseinsatz fit macht… Das sind nur einige Beispiele der Projekte, mit der der neue Dresdner Forschungs-Verbund „Semeco“ die heutige Medizintechnik auf das Innovationstempo heutiger Smartphones heben will. Geleitet vom Barkhausen-Institut Dresden ist das neue Zukunfts-Cluster nun gestartet und bekommt in den kommenden neun Jahren bis zu 45 Millionen Euro Fördergelder vom Bundesforschungsministerium. Das hat die TU Dresden mitgeteilt, an der das Barkhausen-Institut angedockt ist.

µAcoustiX Team des IFW: Dr. Andreas Winkler, Dr. Stefanie Hartmann, Dr. Melanie Colditz, Uhland Weissker, Foto: IFW Dresden

Schallchip hilft bei Krebssuche im Blut

Dresdner Leibniz-Forscher wollen nach Validierung-Zuschuss demnächst Biotech-Firma „µAcoustiX“ aus dem IFW ausgründen Dresden, 15. Februar 2023. Um Blut, Speichel, Urin und andere Körperflüssigkeiten schneller und exakter für medizinische Analysen aufzubereiten, hat ein Team des Leibniz-Instituts für Festkörper- und Werkstoffforschung (IFW) Dresden einen speziellen Schallchip gebaut. Durch Landeszuschüsse konnten die Wissenschaftler ihr „Clean Plasma“-Konzept nun weiter ausfeilen und nach möglichen Kunden suchen, um eine Ausgründung unter dem Firmennamen „µAcoustiX“ vorzubereiten. Das geht aus Mitteilungen des sächsischen Wirtschaftsministeriums (SMWA) und des IFW in Dresden hervor.

CUP-Chef Dirk Freitag-Stechl hat seine Labore in Radeberg ausgebaut. Foto: Heiko Weckbrodt

CUP hat Radiopharmaka-Labore in Radeberg ausgebaut

Nachfrage für strahlende Hilfe im Kampf gegen Krebs steigt Radeberg, 6. September 2022. Weil die Nachfrage für strahlende Medizin gegen Krebs und andere Radiopharmaka stark steigt, hat Dirk Freitag-Stechl seine CUP-Laboratorien in Radeberg erneut ausgebaut: Für 4,4 Millionen Euro sind am Stadtrand Labore, Büros und Reinräume entstanden. In dem neuen Komplex untersucht das Unternehmen derartige Präparate unter kontrollierten Bedingungen im Kundenauftrag auf deren richtige Zusammensetzung und Sterilität.

Die Steckenpferd-Lilienmilch-Seife war ein Verkaufsschlager, die Nachfrage kaum zu befriedigen. Repro (hw)) aus: H. Pfeil: Welch ein reichtum!

Per „Steckenpferd-Kampagne“ Valuta für die Staatskasse

Im Buch „Welch ein Reichtum!“ skizziert Hartmut Pfeil die Radebeuler Industriegeschichte Radebeul. Gummistiefelweitwurf, Luftgitarrespielen, Frauentragen – die Finnen haben einige bizarre Sportarten erfunden, die sie mit aller Leidenschaft betreiben. Neueste Innovation: Steckenpferdreiten, was heißt, dass die Pferde, mit denen man bei Meisterschaften einen Hindernisparcours bewältigt, aus Holz, Stoff und Wolle bestehen. Deutlich prosaischer waren die Beweggründe, weshalb zu DDR-Zeiten eine „Steckenpferd“-Kampagne ins Leben gerufen wurde. Um Überseehandel zu treiben, fehlte es an Schiffen, denn was man in den eigenen Werften an der Ostsee produzierte, ging als Reparation in die Sowjetunion. Also wurde 1957 ein „Valuta- und DM-Fond“ gegründet, um gebrauchte Handelsschiffe aus dem Westen ankaufen zu können, die allerdings nur für Devisen zu haben waren. Erster Ansprechpartner des Außenhandelsministeriums der DDR war der VEB Steckenpferd aus Radebeul.

Der mikroelektronische Roboter der TU CHemnitz ist 800 Mikrometer lang und hat zwei Sauerstoff-Bläschen-Antriebe. Links ist er in einer Visualisierung, rechts als Mikroskopaufnahme zu sehen. Abb. (2): TU Chemnitz

Kleinster elektronischer Roboter der Welt aus Sachsen

TU Chemnitz treibt Mikro-U-Boot durch zwei Sauerstoff-Triebwerke an Chemnitz, 22, März 2020. Forscher aus Sachsen und China haben den – laut eigenen Angaben – kleinesten elektronisch steuerbaren Roboter der Welt konstruiert. Das hat Oliver G. Schmidt von der TU Chemnitz mitgeteilt, der das Projekt geleitet hat. Solche Mikroroboter wären etwa für Reisen durch den menschlichen Körper und den gezielten Medikamenten-Transport zu bestimmten Organteilen einsetzbar – wobei das Team die Antriebstechnik dafür noch weiterentwickeln muss.

Foto (bearbeitet): hw

Über ein Drittel kauft Medikamente im Netz

Berlin, 24. August 2018. Online-Apotheken sind umstritten, punkten aber mit niedrigen Preisen – und finden wohl auch deshalb wachsende Akzeptanz in Deutschland: 42 Prozent aller Bundesbürger haben schon einmal Nahrungsergänzungsmittel, Kopfschmerz-Tabletten oder ein andere Medikament im Internet bestellt. Ein Drittel tut dies sogar regelmäßig. Das hat eine Umfrage von „Bitkom Research“ aus Berlin unter 1006 Erwachsenen und Jugendlichen in Deutschland ergeben.

Mit Super-Lasern wie dem Draco und Penelope wollen die Rossendorfer Forscher sehr kompakte Protonenbeschleuniger konstruieren, die zum Beispiel Hirnkrebs-Therapien auch in kleineren Krankenhäusern möglich machen sollen. Foto: HZDR/Jürgen Lösel

Vom DDR-Atomtraum zum planetaren Schutzschild

25 nach dem Neustart: Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf feiert neue Weichenstellung nach der Wende Dresden, 12. Oktober 2017. Was einst als Wiege eines DDR-Atomprogramms gedacht war, ist heute ein deutschlandweit führendes Zentrum für Materialforschung, modernste Krebstherapien, Ressourcen-Wiedergewinnung, Supercomputer-Simulationen und andere Disziplinen: Mit einem Symposium, Vorträgen und Filmvorführungen am 12. und 13. Oktober feiert das heutige Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR) seinen Neustart vor 25 Jahren. Damals entstand aus dem Zentralinstitut für Kernforschung (ZfK) der DDR das „Forschungszentrum Rossendorf“ (FZD), das 2011 schließlich in die Helmholtz-Gemeinschaft wechselte. Die Belegschaft hat sich seither auf rund 1000 Mitarbeiter verdoppelt – darunter 30 Professoren. Das Gesamtbudget betrug im Jahr 2016 rund 130 Millionen Euro – inklusive 20 Millionen Euro aus Projekt- und Drittmitteln.

Für seine Doktorarbeit über eine neue 3D-Biodrucktechnik bekam Felix Krujatz das Prädikat "summa cum laude" und einen Nachwuchs-Forscherpreis. Foto. Kirsten Mann

Frischluft für Gewebe aus dem 3D-Drucker

Sächsischen Akademie der Wissenschaften prämiert Biotechnologie von Felix Krujatz Dresden, 10. Dezember 2016. Damit sich künstlich erzeugtes menschliches Gewebe künftig selbst mit Sauerstoff versorgen kann, hat der Nachwuchsforscher Felix Krujatz von der TU Dresden eine neue biologische Drucktechnologie entwickelt. Die Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig erkannte seiner Doktorarbeit „Entwicklung und Evaluierung neuer Bioreaktorkonzepte für phototrophe Mikroorganismen“, in der Maschinenbauexperte Krujatz diese Technologie beschrieben hat, ihren Nachwuchsförderpreis zu.