KPD-Fischer 1923: Hängt die jüdischen Kapitalisten auf!
Historiker: Teile der KPD gingen schon früh auf Schmusekurs mit Antisemiten Dresden/Hamburg, 17. April 2015: Um nationalistische Wähler auf ihre Seite zu ziehen, haben KPD-Spitzenfunktionäre bereits 1923 völkische und antisemitische Propaganda-Töne angeschlagen – und zwar aus eigener Initiative und nicht auf Geheiß von Moskau. Darauf hat der Hamburger Historiker Olaf Kistenmacher in seinem Vortrag „Nationalismus und Antisemitismus in der KPD zur Zeit der Weimarer Republik“ gestern Abend im „AZ Conni“ in Dresden hingewiesen. Dieser zeitweise verfolgte Kuschelkurs mit nationalistischen Gruppierungen habe sich für die Kommunisten aber nicht messbar ausgezahlt. Im Gegenteil: Unterm Strich seien mehr Kommunisten später zur NSDAP gewechselt als umgekehrt.