Alle Artikel mit dem Schlagwort: IPCEI

Impression aus der Chipproduktion im Intel-Werk Hillsboro. Foto: Intel

Intel bietet Bau von acht Mega-Chipfabriken in Deutschland an

Auch Sachsen kommt als Standort in Frage – US-Konzern will aber 40 % Subventionen Berlin/Dresden/Santa Clara, 1. Mai 2021. Intel-Chef Pat Gelsinger erwägt laut „Handelsblatt“-Bericht, mehrere Chipwerke der Mega-Fab-Klasse in Deutschland zu bauen. Auch Dresden steht laut „Handelsblatt“ als Standort zur Debatte. Allerdings fordere Gelsinger auch hohe Subventionen: Etwa 40 Prozent der Investitionskosten soll demnach die öffentliche Hand zuschießen, soll er am Rande einer Reise nach Berlin erklärt haben.

Ein Mitarbeiter des Mikroelektronik-Forschungszentrums Imec im belgischen Löwen schaut sich prüfend einen 300-Millimeter-Wafer an. Falls eine Euro-Foundry gebaut wird, steht auch dieser Standort zur Debatte. Foto: Imec

Denkfabrikant: Chip-Eurofoundry würde Steuermilliarden wohl nur verbrennen

„Vor uns liegt ein Marathon bis 2035, kein Sprint bis 2025“, meint auch Glofo Berlin/Dresden, 9. April 2021. Der neue EU-Plan, in dieser Dekade einen riesigen Chip-Auftragsfertiger (Codename: Eurofoundry) für Mikroelektronik der allerneuesten Generation in Europa zu etablieren, ist nach Einschätzung des Analysten Jan-Peter Kleinhans von der Denkfabrik „Stiftung neue Verantwortung“ aus Berlin ein Irrweg. „Leider ist die Jagd nach der 2-nm-Fabrik ein vergebliches Unterfangen mit dem sehr realen Risiko, Milliarden von Euro an öffentlichen und privaten Geldern zu verschwenden“, schreibt Kleinhans in seinem Kurzaufsatz „Der Mangel an Halbleiterfertigung in Europa“.

Eine Auswahl elektronischer Bauelemente von Bosch für den Einsatz in den Autoindustrie. Foto: Heiko Weckbrodt

Zwei Drittel der deutschen Wirtschaft auf Import-Mikroelektronik angewiesen

Bitkom: Wir brauchen eine Trendwende Berlin/Dresden, 17. März 2021. Wenn Wirtschaftspolitiker und Unternehmer der EU und in Deutschland in jüngster Zeit von digitaler Souveränität reden, meinen sie oft digitale Autarkie. Dahinter steht der Wunsch, Europa möge möglichst viel von dem selbst erzeugen oder zumindest kontrollieren, was das Digital- und Internetzeitalter an neuen Geschäftsmodellen hervorgebracht hat: Kontaktnetzwerke wie Facebook und Twitter beispielsweise, neue Mobilitätskonzepte à la Uber und dergleichen mehr. Im Falle der Mikroelektronik, auf der all das aufbaut, sind Europa und die Bundesrepublik davon aber weit entfernt, wie eine Umfrage im Auftrag des deutschen Digitalwirtschaftsverbandes „Bitkom“ einmal mehr gezeigt hat: Demnach importieren zwei Drittel aller deutschen Unternehmen Chips, Sensoren, Prozessoren und andere mikroelektronische Bauteile aus dem Ausland. Und je größer die Unternehmen sind, umso größer ist auch ihre Abhängigkeit von Chipexporten – was wegen Lieferengpässen in Taiwan erst jüngst ganze Autowerke in Deutschland ausgebremst hatte.

Robert Klose überprüft in der Skeleton-Fabrik in Großröhrsdorf, ob die Ultrakondensator-Zellbehälter korrekt laserverschweißt sind. Foto: Heiko Weckbrodt

Skeleton baut Ultrakondensator-Fabrik in Großröhrsdorf aus

Esten wollen in Sachsen neue Hybrid-Speicher aus Ultracaps und Lithium-Akkus entwickeln Großröhrsdorf/Tallinn, 10. März 2021. Ultraschnelle Energiespeicher aus Sachsen und Estland sollen bald dabei helfen, Elektroautos rascher aufzuladen, die Energiewende-Spitzen in den deutschen Stromnetzen zu glätten und Lkws beim Kaltstart helfen. „Skeleton Technologies“ baut deshalb nun seine Fabrik für Ultrakondensatoren (Ultracaps) in Großröhrsdorf aus und konzentriert dort die Entwicklung neuer Produkte. Dafür investiert das estnisch-sächsische Unternehmen rund 110 Millionen Euro. Bis zum Jahresende sollen rund 40 neue Jobs entstehen.

Infineon plant milliardenschweren Ausbau in Dresden

Auch eine neue 300-Millimeter-Fabrik für Hochspannungs-Chips steht zur Debatte Dresden, 5. März 2021. Der deutsche Halbleiterkonzern Infineon will in den kommenden Jahren etwa 1,1 bis 2,4 Milliarden Euro in seinen Standort in Dresden investieren. Das haben die beiden Standort-Geschäftsführer Thomas Morgenstern und Raik Brettschneider im Oiger-Interview angekündigt. Zur Debatte steht unter anderem ein neues Fabrikmodul. Auch neue Jobs sind geplant: In Summe soll die Belegschaft bis zum Jahresende 2021 von jetzt zirka 2800 auf dann 2900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter steigen.

Sichtprüfung der Siliziumkarbid-Halbleiter während der Produktion in der Waferfabvon Bosch in Reutlingen. Foto: Bosch

Mikroelektronik: „Silicon Saxony“ sieht vor 2030 keine Chance auf eine Europa-Foundry

Hightech-Verband setzt eher auf den Ausbau von Chip-Fabriken in Sachsen Dresden, 1. März 2021. Der sächsische Hochtechnologie-Verband „Silicon Saxony“ sieht vorerst keine Chance für den Plan von EU-Kommissar Thierry Breton, hierzulande bis 2025 eine hochmoderne Halbleiter-Foundry anzusiedeln, die Europas Wirtschaft mit allerneuesten Computerchips der Strukturgeneration „2 Nanometer“ versorgt. Das geht aus einem „Offenen Brief“ hervor, den der Verband heute in Dresden veröffentlicht hat.

Montage eines Elektrolyse-Stapels. Foto: Jürgen Lösel für das Fraunhofer-IKTS

Siemens und Air Liquide entwickeln gemeinsam Wasserstoff-Erzeuger

Deutsche und Franzosen bewerben sich gemeinsam für IPCEI-Millionen für Elektrolyseure München/Paris, 8. Februar 2021. Siemens und Air Liquide wollen gemeinsam in Europa eine Serienproduktion von Groß-Elektrolyseuren aufbauen. Das geht aus Mitteilungen von Siemens  und Air Liquide hervor. Ziel sei es, eine leistungsstarke europäische Infrastruktur für die umweltfreundliche Erzeugung und Verwertung von Wasserstoff zu schaffen.

Foto: NXP

Bund will deutsche Mikroelektronik mit IPCEI-Zuschüssen ausbauen

Corona und Trump haben gezeigt, dass sich Europas Leitbranchen doch nicht ohne Wenn und Aber auf globale Chip-Lieferketten verlassen können Berlin/Dresden/Brüssel, 2. Februar 2021. Um die digitale Souveränität von Deutschland und Europa wiederherzustellen, hat Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) Sondersubventionen für strategisch wichtige Mikroelektronik-Projekte ausgeschrieben, die von gemeinsamem europäischen Interesse („Important Projects of Common European Interest“ = IPCEI) sind. Wieviel EU, Bund und Länder dafür insgesamt ausgeben, ist zwar noch nicht beziffert – es könnte sich aber um Milliardenbeträge handeln.

Die Stromspar-Chips von Globalfoundries sollen eine Schlüsselrolle in der hochautomatisierten Fabrik der Zukunft und im "Internet der Dinge" spielen. Foto: Sven Döring, Globalfoundries

Globalfoundries will Chipwerk in Dresden für eine Milliarde Euro ausbauen

Eine Million Wafer-Starts pro Jahr geplant: Kapazitäten sollen sich mehr als verdoppeln Dresden, 1. Februar 2021. Globalfoundries will sein Halbleiterwerk in Dresden stark ausbauen: Das Unternehmen plant, mit eigenen Mitteln sowie staatlicher Unterstützung im Rahmen des IPCEI-Programms* die Produktionskapazität in Europas größer Chipfabrik bis auf eine Million Siliziumscheiben (Wafer) pro Jahr zu erhöhen, auf das Zweieinhalbfache der heutigen Produktionsmengen. Das hat der neue Standortchef Manfred Horstmann angekündigt. Genaue Zahlen wollte er noch nicht nennen, da die Gespräche mit der Bundesregierung aktuell laufen. Dem Vernehmen nach handelt es sich aber um eine Investition von deutlich mehr als einer Milliarde Euro. Oiger-Reporter Heiko Weckbrodt hat Geschäftsführer Manfred Horstmann und Standortsprecher Jens Drews über diese und weitere Pläne von Globalfoundries Dresden im Interview befragt. Die deutsche Autoindustrie jammert über Chip-Mangel. Ist das Ihre Chance, kurzfristig neue Großaufträge an Land zu ziehen? Manfred Horstmann: Tatsächlich bekomme ich derzeit viele Anrufe von namhaften Automobilzulieferern und teilweise auch von den Autoherstellern selbst, die unsere Chips wollen. Das wird in einigen Fällen zu konkreten Aufträgen führen, aber nicht immer. Denn wir sind …

Oliver Ahlberg und Taavi-Madiberk von Skeleton zeigen ihre Ultrakondensatoren. Foto: Skeleton

IPCEI-Millionen für Energiespeicher-Firmen in Sachsen

54,3 Millionen Euro Sondersubventionen für Skeleton Großröhrsdorf und Liofit Kamenz Dresden/Berlin, 26. Januar 2021. Weil der Aufbau einer eigenen Batterie-Wertschöpfungskette wichtig für große Teile der europäischen Industrie ist, können Bund und Länder nun milliardenschwere Sondersubventionen für deutsche Akku-Unternehmen ausreichen. Rund 54,3 Millionen Euro davon fließen an zwei sächsische die Unternehmen: den Ultrakondensator-Hersteller „Skeleton Technologies“ in Großröhrsdorf und den Akku-Recycler „Liofit“ in Kamenz. Das geht aus Mitteilungen von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) in Berlin und des sächsischen Wirtschaftsministers Martin Dulig (SPD) in Dresden hervor.

Braucht die EU einen eigenen Finanzminister mit eigenem Haushalt? Frankreich ist dafür, Deutschland eher dagegen, Foto: Heiko Weckbrodt

IPCEI: Bund plant Sondersubventionen für Wasserstoff-Wirtschaft

Unternehmen können nun Vorschläge einreichen Berlin, 14. Januar 2021. Nach Mikroelektronik und Batterieproduktion sollen nun auch Elektrolyse und Brennstoffzellen-Technik in den Genuss außergewöhnlicher Milliarden-Subventionen kommen: Das nächste „Wichtige Projekt von gemeinsamem Europäischen Interesse“ (IPCEI) fokussiert sich auf Wasserstoff-Technologien. Das geht aus einer Mitteilung und einer Anzeige des Wirtschafts- und des Verkehrsministeriums im Bundesanzeiger hervor.

Chemikerin Dr. Daniela Pfister begutachtet eine Zelle, die Kathodenmaterial von BASF enthält. BASF forscht an innovativen Kathodenmaterialien, die Reichweite von Elektroautos verdoppeln sollen. Als ein Produktionsstandort ist Schwarzheide vorgesehen. Foto: Detlef W. Schmalow für BASF

Batterie-Millionen für BASF Schwarzheide

Bund und Land sagen 175 Millionen Euro für Kathodenmaterial-Produktion in der Lausitz zu. Schwarzheide, 19. August 2020. Damit BASF in Schwarzheide und Ludwigshafen die Produktion von Batterie-Chemikalien hochfährt, haben der Bund und das Land Brandenburg dem Chemiekonzern nun rund 175 Millionen Euro zugesagt. Dies geht aus einer Mitteilung des Bundeswirtschaftsministeriums hervor.

Visualisierung der Boschfabrik in Dresden. Visualisierung: Bosch

Nach Bosch-Fab dreht sich IPCEI-Förderkarussell weiter

Eine Batteriezell-Fabrik in der Lausitz könnte das nächste Projekt von europäischem Rang sein Dresden/Berlin/Brüssel, 31. Januar 2019. Die neue Chipfabrik von Bosch in Dresden ist bis jetzt das einzige „Wichtige Projekt von gemeinsamem europäischen Interesse“ („Important Project of Common European Interest“ = IPCEI), für das Deutschland besondere Subventionsregeln bei der EU-Kommission beantragt hat. Viele Branchenbeobachter sind allerdings überzeugt: Weitere Anträge werden folgen.

Halbleiter-Fertigung bei Bosch. Foto: Bosch

EU erlaubt Sonderzuschuss für Bosch-Chipfabrik Dresden

Grünes Licht aus Brüssel für strategische IPCEI-Zuschüsse in der Mikroelektronik Dresden/Brüssel, 18. Dezember 2018. Die Europäische Kommission hat die Sondermilliarde für die deutsche und vor allem für die sächsische Mikroelektronik nun endlich genehmigt. Das geht aus einer Mitteilung von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hervor. Die Extra-Subventionen fließen in „Wichtige Projekte von gemeinsamem europäischen Interesse“ (englisch als „IPCEI“ abgekürzt) wie zum Beispiel die neue Chipfabrik von Bosch in Dresden.

Liacon setzt für seine Batterien auf Lithium-Titanat-Polymer-Zellen. Foto: Liacon

Bund drängt auf Batteriezell-Fabriken in Deutschland

Wirtschaftsministerium sieht Energiespeicher mehr und mehr als Schlüsseltechnologie Berlin/Brüssel/Kamenz, 15. Oktober 2018. Bereits seit geraumer Zeit drängen Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) und andere Wirtschaftspolitiker auf eine eigene Batteriezell-Großproduktion in Deutschland. Entsprechende Ansiedlungswünsche hat Wirtschafts-Staatssekretärin Claudia Dörr-Voß auf einer Sitzung der „European Battery Alliance“ in Brüssel nun erneuert.