Radfahrer-Probleme in Dresden (Auswahl):
Enderstraße:
Stadtbäume sind per se gut. Aber an der Westseite der Enderstraße sorgen sie dafür, dass der nominal 2,70 m breite Fußweg, der für Fahrradfahrer als freigegeben ausgeschildert ist, praktisch nur 1,50 m breit ist. Zu wenig, wenn Fußgänger und Radler sich begegnen oder plötzlich ein Kleingärtner aus der Lärmschutzmauer rechts heraustritt.
Weißeritzstraße Einfahrt Domäneparkplatz:
Überleitungsmast und parkende Fahrzeuge behindern die Sicht auf Radfahrer, regelmäßige Behinderung/Gefährdung der Radfahrer durch abbiegende Fahrzeuge
Leipziger Str., Haltestelle Mickten:
Im Haltestellenbereich ist auf beiden Seiten der Gehweg benutzungspflichtig. Davor und danach nicht. Auf der Leipziger Str. Richtung Radebeul ist der Haltestellenbereich für Radfahrer durch unachtsame Passanten (Haltestelle) sehr gefährlich. Zügiges Fahren ohne eigene oder Fremdgefährdung nicht möglich. Auf der Fahrbahn muss man lediglich kurz die Schienen Kreuzen. 50 m entfernt auf der Sternstraße die gleiche Situation (Schienen müssen im Haltestellenbereich überfahren werden), aber keine Benutzungspflicht des Gehwegs.
In der Gegenrichtung (Leipziger Str.) ist die Benutzungspflicht noch weniger
nachvollziehbar. Die Fahrbahn neben der Haltestelle ist so eng, dass Radfahrer
nicht überholt werden dürfen. Folglich keine Gefährdung der Radfahrer.
Marienbrücke:
Trotz Mindestbreite kein legales Überholen möglich (siehe Bild).
Auf beiden Seiten sind Geh- und Radweg getrennt. Links Radweg, rechts Gehweg.
Je nach Tageszeit (Berufsverkehr ist ganz schlimm) befahren 40 bis 70% der
Radfahrer ordnungswidrig den Gehweg. Quote der Geisterfahrer bei 40 bis 60%.
Problem ist der Stadt seit Jahren bekannt, keine Reaktion. Polizeikontrollen
einmal im Jahr. Hauptsächlich Verwarnungen ohne Busgeld. Täter steigen 50m
weiter wieder auf’s Rad und lachen Polizisten aus.
Könneritzstr./Madgeburger Str. stadteinwärts:
Massive Benachteiligung für Radfahrer. Kombinierte Fußgänger- und
Radfahrerampel mit einer Grünzeit von 6 (sechs!) Sekunden. Die Grünzeit für
Fahrzeuge auf der Fahrbahn beträgt 25 Sekunden.
Gleiches Spiel an der Kreuzung zur Maxstr.:
Fahrzeuge auf der Fahrbahn haben 15 Sekunden länger grün als
Fußgänger/Radfahrer.
Ebertplatz/Freiberger Str. hoch zur Löbtauer Brücke und Gegenrichtung:
Radwegbreite 1,20m, teilweise 1,10m. Teilweise Engstellen durch
Brückenpfeiler.
Keine Gefährdung von Radfahrern ab Brückenende bzw bis Brückenbeginn.
Freiberger Str. zwischen Ebertplatz und Saxoniastr. stadteinwärts:
Benutzungspflicht nicht nachvollziehbar. Einseitig und nach der Saxoniastraße
nicht vorhanden, obwohl sich nichts an der Verkehrssituation ändert.
Überleitungsmast mitten auf dem Radweg.
Ammonstr. Richtung Bahnhof Mitte ab Freiberger Str.:
Radweg zugewuchert, restliche Breite ca. 1m.
Kreuzung Ammonstr. Freiberger Str.
Radfahrer, die sich an den Radfahrerampeln anstellen behindern den Kreuzenden
Radverkehr (baulich bedingt). Weit verbreiteter Planungsfehler. Benutzungspflicht auf der gesammten Freiberger Str. nicht zulässig. Geringes
Verkehrsaufkommen und zusätzliche Gefährdung von Radfahrern auf dem Gehweg.
(betrifft Kreuzungsbereich zur Ammonstr., Abschnitte davor und danach)
Nossener Brücke:
Radwege mit 1,40m zu schmal. Nicht voll nutzbar, da zu nah am Geländer,
schlechter baulicher Zustand.
Verwirrende Radwegsführung: Radweg splittet sich auf zwei Wege auf. Führt
Benutzungspflicht ad absurdum. Man kann beide Wege nicht gleichzeitig nutzen.
Breite verringert sich ab Brückenende auf 1,15m.
Kreuzung Nürnberger/Budapester Str.:
Perfide Ampelschaltung. Wenn man von Budapester auf Chemnitzer fahren will,
muss man eine Bettelampel (Bedarfsampel) betätigen, trotz wechselseitiger
Ampelschaltung für den Fahrbahnverkehr! Der einzige Zweck besteht darin
Radfahrer und Fußgänger von der Überquerung der Farbahn durch eine rote Ampel
abzuhalten, damit Fahrzeuge ungestört rechts abbiegen können. Das kostet beim
Überqueren zu 50% eine weiter Ampelphase Zeit, wenn man denn überhaupt weiß,
dass man drücken MUSS!
Leider ist das ein neuer Trend im Straßen- und Tiefbauamt. Gleiche Situation
an der Kreuzung Könneritzstr./Schweriner Str., wobei da „nur“ Fußgänger
betroffen sind.
Zulässigkeit im Sinne der Gleichberechtigung fragwürdig.
Nürnberger Str.:
Radwege nur 1,12m breit. Baulich schlechter Zustand. Teilweise stark
Nürnberger Ei:
Radweg Richtung Nossener Brücke führt an Fußgängerampel vorbei. Radweg fast
immer durch wartende Personen besetzt. 20m weiter steht ein Mast auf dem Radweg. Je näher man zur Bergstraße kommt, desto mehr Bodenwellen gibt es durch die
Fritz-Förster-Platz:
Planerische Katastrophe. Dort sind alle Radwege Zweirichtungsradwege. Diese sind nur im Ausnahmefall zulässig. Unnötige Förderung der Geisterradlermentalität.
Wenn man von der Bergstr. in die Nürnberger Str. muss man in Fahrtrichtung fünf Ampeln überqueren (Auto: 1).
Zellescher Weg Richtung Teplitzer, letztes Stück, was nicht saniert wurde:
Radweg zu schmal, schlechter baulichter Zustand, teilweise bewachsen.
Zellescher Weg von der Teplitzer zu TU-Gelände:
Trotz neuer asphaltierung weiterhin zu schmal. 1,07m bis 1,10m
Blaues Wunder:
Schlechte Verkehrsleitung für Radler
Waldschlösschenbrücke:
Besonders auf der Altstädter Seite kommt man nur umständlich vom Elbradweg auf die Brücke.
Augustusbrücke:
Sehr radlerunfreundliches Kopfsteinpflaster auf der Fahrbahn, Fußweg ist wegen vieler Passanten in den Stoßzeiten für Radler nicht zu empfehlen.
Albertbrücke/Florian-Geyer-Straße/Sachsenplatz:
Ungünstige Verkehrsführung für Radler, keine direkte Auffahrt vom Elbradweg
Quelle: Marcus Bauer, dresdengegenradler.wordpress.com, eigenen Recherchen und Margit Haase
Prohlis erhält Digital-Planetarium
Palitzschmuseum soll mehr Gäste von außerhalb anlocken, Leuchtkarte von Dresden um 1780 fertig
Dresden, 27.1.2012: Im alten Prohliser Dorfkern entsteht ein digitales Planetarium – das erste dieser Art in Dresden. Das kündigte Peter Neukirch an, der Leiter des Palitzschmuseums. „Wir wollen eine neue Attraktion in unserem Museum schaffen, die die Schwerpunkte ,Astronomie‘ und ,Palitzsch‘ in unserer neuen Dauerausstellung verbindet“, sagte Neukirch. Das Planetarium soll im Frühjahr – wohl im April – in Betrieb gehen und dann den Museumsbesuchern virtuelle Reisen zu fernen Sternen und Zeitsprünge in die Ära des Bauernastronomen Johann Georg Palitzsch ermöglichen.
„Da wir uns ein Zeiss-Planetarium mit klassischer optischer Projektion ohnehin nicht leisten können, haben wir uns für eine flexible digitale Lösung entschieden“, erklärte der Museumschef. In der Praxis bedeutet das: In den kommenden drei Monaten zieht eine Spezialfirma eine Projektionskuppel mit vier Metern Durchmesser unter dem Dach des denkmalgeschützten Palitzschhofs an der Gamigstraße ein. Ins Zentrum der Kuppel kommt ein Computer, auf dem ein Programm den Sternenhimmel heute und in der Vergangenheit in mehreren Projektionsvarianten errechnet. Der PC steuert dann einen Digital-Beamer an, der mit einer speziellen 3D-Projektionsoptik aufgerüstet wird, die ein hessischer Lehrer ersonnen hat. In Summe wird all dies rund 20.000 Euro kosten.
Diese Technik liefert zwar nicht ganz so brillante Projektionen wie ein analoges Zeiss-Planetarium, kann aber zum Beispiel Reisen zum Mond oder zur fernen Wega simulieren, aber auch das Firmament so zeigen, wie es der Bauernastronom Palitzsch im 1758 studierte, als er die Rückkehr des Halleyschen Kometen entdeckte.
Gerade gestern erst fertig geworden ist eine weitere Attraktion des Museums: Aus hochdetaillierten Meilenblättern, die das sächsische Militär um das Jahr 1780 hatte anfertigen lassen, hat die Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) digital eine 1,80 mal 1,20 Meter große Karte des Raums Dresden zusammengesetzt. Auf der von der Rückseite beleuchteten Karte können die Besucher nun die damals noch ummauerte Residenzstadt des 18. Jahrhunderts erkunden und all die Dörfer, die heute Stadtteile von Dresden sind.
Damit sind nun zwei von drei Kapiteln der neuen Dauerausstellung nahezu fertig. Diese spiegeln die Entwicklung von Prohlis vom bäuerlichen Dorf zum DDR-Neubauviertel und Dresdner Stadtteil beziehungsweise das Leben und Wirken Palitzschs.
Das letzte Ausstellungskapitel soll sich dann der Astronomie und Kometenforschung widmen. Dieses Projekt will Neukirch mit Kooperationspartnern wie der ESA und der Max-Planck-Gesellschaft ab Anfang 2013 realisieren. Auch Kinder sollen nicht zu kurz kommen: Der Museumscef liebäugelt mit einer Spiel-Marsoberfläche, auf der die kleinen Besucher dann ferngesteuerte Planeten-Autos lenken können.
Letztlich will Neukirch das Palitzschmuseum mit der neuen Dauerausstellung auf eine neue Stufe heben, die über ein bloßes Heimatmuseum hinausgeht, über Dresden hinaus ausstrahlt – und mehr Besucher anlockt. Die ersten Erfolge auf diesem Weg sind schon sichtbar: Das Museum ist zwar klein, aber deutlich sehenswerter als noch vor ein paar Jahren. „Und ich merke auch, dass wir immer mehr Anfragen von Schulklassen für unsere museumspädaogigischen Angebote bekommen“, freut sich der Museumschef. Heiko Weckbrodt
Palitzschmuseum Prohlis, Gamigstraße 24, Telefon 0351-7 96 72 49, geöffnet mittwochs bis sonntags, 13-18 Uhr, Internet: http://prohlis-online.de/heimat-und-palitzschmuseum/Dresdner zahlen am meisten für Kindergärten
Kindergärten sind für Eltern in Dresden am teuersten, wenn man die Beiträge mit anderen kreisfreien Städten und Landkreisen in Sachsen vergleicht. Das geht aus einer Auflistung der Landesregierung in Antwort auf eine kleine Anfrage des SPD-Landtagsabgeordneten Dirk Panter hervor. Demnach mussten im Jahr 2010 Dresdner Eltern im Schnitt 130,08 Euro für einen Neun-Stunden-Platz im Kindergarten bezahlen, ein Drittel mehr als in den meisten anderen Kreisen und Großstädten.
In Chemnitz zum Beispiel lagen die Elternbeiträge im Kindergarten im Vergleichsjahr nur bei durchschnittlich 110,50 Euro pro Monat, in Leipzig waren es 95,34 Euro, in Mittelsachsen gar nur 91,84 Euro.
Hinter den hohen Beiträgen in Dresden stecken letztlich politische Entscheidungen, räumte Kita-Eigenbetriebs-Chefin Sabine Bibas auf DNN-Anfrage ein. Einerseits schöpfe man hier auf Geheiß des Stadtrates die gesetzlich fixierten Obergrenzen für Elternbeiträge aus. Andererseits habe sich das Gremium „im Sinne der Haushalts-Klarheit“ entschlossen, keinerlei Kita-Kosten in anderen Verwaltungsposten abzufangen, sondern diese voll in die Betriebskostenrechnung des Eigenbetriebs einfließen zu lassen. „Das halten andere Städte nicht unbedingt so“, erklärte Bibas.
Hintergründe: Laut Paragraph 15 des sächsischen Kita-Gesetzes dürfen die Kommunen und Kreise die Eltern zu 20 bis 23 Prozent an den Krippenkosten beteiligen, in den Kindergärten und Horten liegt dieser Ermessensspielraum zwischen 20 und 30 Prozent.
Um die alljährlichen Diskussionen um die Höhe der Elternbeiträge zu vermeiden, wie sie noch in den 1990er Jahren üblich waren, hatte sich der Dresdner Stadtrat schließlich für einen Automatismus entschieden: Die Beiträge werden jährlich nach den realen Betriebskosten und dem zulässigen Maximalsatz berechnet und treten ohne Extrabeschluss von selbst in Kraft. Immerhin investiere die Stadt erhebliche Summen in die laufenden Kosten und den Ausbau des Kita-Netzes, betonte Bibas, daher habe man sich entschieden, die Eltern, die das finanziell leisten können, auch entsprechend an den Kosten zu beteiligen – für Bedürftige gebe es dafür ermäßigte Beiträge.
Auch die strikte Eigenbetriebsstruktur in Dresden verteuert die Elternbeiträge: Ähnlich wie ein Privatunternehmen muss der Eigenbetrieb auch alle Nebenkosten selbst begleichen, von der Lohnabrechnung durch das Personalamt über die Straßenreinigungsbeiträge bis hin zu Grundsteuern und Hausmeisterdiensten. Dies hatte in der Vergangenheit wiederholt zu scharfer Kritik von Elternvertretern geführt (DNN berichteten). Denn in anderen Kommunen und Kreisen, in denen die Kitas beispielsweise ins Sozial- oder Jugendamt integriert sind, werden diese Nebenkosten oft über den allgemeinen Haushalt abgerechnet. Hinzu kommen die allgemein höheren Lebenshaltungskosten in Großstädten.
Ein jüngerer Sachsenvergleich liegt noch nicht für alle Städte und Landkreise vor. Aber Dresden dürfte wohl „Spitzenreiter“ geblieben sein. So hat sich der Kindergartenplatz in der Landeshauptstadt inzwischen auf 132,13 Euro verteuert, in Leipzig auf 109,55 und in Chemnitz auf 116,75 Euro. Heiko Weckbrodt
Dresdner nennen ihre Kinder am liebsten Sophie, Marie, Elex oder Anton – aber es wurden auch seltene Namen wie Elbe, Inoula und Friedensreich vergeben
Die Dresdner sind geburtenfreudig, sterbeunlustig, aber (wie die meisten Deutschen) oft recht ideenlos bei der Namenswahl für ihre Babys. Das geht aus der Jahresstatistik 2011 des Standesamtes hervor. Amtsleiter Frank Neubert kündigte nun an, künftig auch Heiraten im Kulturratshaus anzubieten.
Leicht resignierend hörte sich Neubert schon an, als er die Hitliste der im vergangenen Jahr vergebenen Vornamen präsentierte: „Seit 13 Jahren wechseln sich bei den Mädchennamen Marie und Sophie ab – das ist ja langweilig“, moserte er. Bei den Jungs sei es nicht viel besser, nur dass sich im vergangenen Jahr neben Alexander und Paul noch Anton gedrängelt hat. Da nimmt sich Dresden freilich nicht viel mit dem Rest Deutschlands: Auch in der bundesweiten Statistik der „Gesellschaft für Deutsche Sprache“ wechseln sich Sophie, Marie und Alexander seit Jahren an der Spitze ab, nur dass hier noch Maximilian vorn mitmischt.
Einen mutmaßlich medial bedingten Totalabsturz erlebte dafür Lena in Dresden: Dieser Mädchenname fiel von Platz 10 auf Platz 30 – ein Schelm, der dabei an den Hype um die Hobbysängerin Lena Meyer-Landrut denkt.
Indes gibt es auch Ausreißer mit Seltenheitswert. Entweder heimatverbunden oder Fans des „Herrn der Ringe“ waren zum Beispiel Eltern, die ihr kleines Mädchen Elbe nannten. Wir erinnern uns: Bevor der englische „Elf“ im deutschen Sprachgebrauch Einzug hielt, hießen die kleinen Waldgeister – aus denen Tolkien Edelmenschen machte – „Elben“ oder „Alben“. Ähnlich zwischen Populärkultur und Lokalbezug mögen die Eltern der kleinen „Evangeline“ geschwankt haben: War es nun eine Referenz an den Kirchentag 2011 in Dresden oder eine Referenz an die Schauspielerin Evangeline Lilly, die in der Erfolgsserie „Lost“ auf einer wundersamen Insel strandete?
Indianisch ging es in zwei anderen Familien zu: Die eine bekamen eine kleine Dakota, die anderen eine „Inoula“, was wohl im Indianischen „kleine Glocke“ oder „schwarzer Fuchs“ bedeuten kann. Das Standesamt akzeptierte aber auch einen jungen „Friedensreich“ (verwandt mit Friedrich) und Sobe, was auf Altfriesisch „wahr“ bedeutet.
Die meisten ungewöhnlichen Vorschläge gleicht das Standesamt übrigens via Liste mit dem deutschen Namensrecht ab. Für besonders ausgefallene Ideen müssen die Eltern Gutachten etwa der Uni Leipzig oder der „Gesellschaft für Deutsche Sprache“ einholen.
Die bundesdeutschen Vornamenstatistiken sind hier zu finden.
Und hier nun die Dresdner Vornamen-Charts:
Rathausspitze kratzt Geld für 1700 neue Kita-Plätze zusammen
Dresden, 3.1.2012: Die Stadtverwaltung Dresden hat das Geld für 1700 neue Kita-Plätze zusammengekratzt, die bis zum nächsten Jahr eingerichtet werden sollen. Damit sei der erste Teil des „Maßnahmepakets II“ für neue Kita-Plätze nun durchfinanziert, teilte Sozialbürgermeister Martin Seidel (parteilos) heute Abend mit. Er räumte allerdings auch ein, dass dies nicht reichen werde. Weitere Mittel für das Kita-Maßnahmepaket will die Rathausspitze beim Freistaat einfordert – bisher allerdings mit wenig Erfolg.
Denn vor allem Krippen-Plätze sind in Dresden sehr knapp – auch, weil ein wesentlicher Teil der Kita-Kapazitäten als Kindergärten eingerichtet wird, da die Eltern darauf einen gesetzlich verbrieften Rechtsanspruch haben. Vor allem aber haben der Baby-Boom und der über den Erwartungen liegende Zuzug von jungen Familien die Nachfrage für Krippenplätze steigen lassen. Auch wollen immer mehr Eltern ihre Kinder in Krippen oder bei Tagesmüttern betreuen lassen: Ging in den 90er Jahren zeitweise nur etwa jedes vierte Kleinkind in eine Kita, ist es mittlerweile die Hälfte dieser Altersgruppe. Derzeit fehlen in Dresden rund 1500 Krippen-Plätze.
Das im vergangenen Jahr vorgestellte – aber damals nicht durchfinanzierte – Maßnahmepaket II sieht vor allem den Aufbau von Container-Kitas und den Ausbau des Tagesmütter-Netzes vor, damit die Stadt diese Kapazitäten nach dem erwarteten Abflachen von Babyboom und Zuzug wieder rasch reduzieren kann. Heiko Weckbrodt
Die Standorte für neue Kitas, die Problemviertel, Geburtenprognosen und weitere Angaben finden Sie hier:
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