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Ein Elektronstrahl-Generator im "Reset"-Neubau für das Fraunhofer-FEP. Foto: Heiko Weckbrodt

Elektronenkanonen für saubere Schiffsdiesel und ertragreiche Solaranlagen

Fraunhofer eröffnet neues Elektronenstrahl-Zentrum in Dresden Dresden, 17. April 2024. Um Saatgut ohne Chemiekeule von Keimen zu befreien, die Energieausbeute von Solaranlagen hochzutreiben und mehr Wasserstoff aus Elektrolyseuren herauszuquetschen, können Elektronenstrahlen und Elektronen-Ionen-Gemische (Plasma) helfen. Einige Fortschritte hat das „Fraunhofer-Institut für Organische Elektronik, Elektronenstrahl- und Plasmatechnik“ (FEP) in Dresden damit bereits erzielt. Nun wollen die Forscher diesen Weg mit – auch im wörtlichen Sinne – mehr Energie weitergehen. Dafür hat Fraunhofer den rund 17 Millionen Euro teuren Campus für „Ressourcenschonende Energietechnologien“ („Reset“) an der Winterbergstraße um ein neues Technikum „E“ wie „Elektronenstrahl-Technologien“ erweitert.

Prof. Frank Fitzek leitet den Telekom-Stiftungslehrstuhl für Kommunikationsnetze an der TU Dresden. Hier ist er im Show-Raum des 5G-Labs zu sehen. Foto: Heiko Weckbrodt

Dresdner Ceti-Forscher planen 2. Zentrum für taktiles Internet

Steht eine Renaissance der Analogcomputer an? Dresden, 17. April 2024. Das Zusammenspiel von Mensch und Maschine, Roboterschulen und das Internet der Fähigkeiten sind noch stark verbesserungsfähig – davon ist Professor Frank Fitzek von der Technischen Universität Dresden (TUD) überzeugt. Deshalb wollen sich er und seine Kollegen demnächst um neue Fördermillionen bewerben, denn die Zuschüsse für das Dresdner „Zentrum für taktiles Internet mit Mensch-Maschine-Interaktion“ (Ceti) auslaufen. Das hat Fitzek auf Oiger-Anfrage bestätigt. „Nach Ceti 1 kommt Ceti 2“, verspricht der beredsame Professor, der für seine show-trächtigen Auftritte und seine farbigen Sportschuhe bekannt ist. „Wir werden das nochmal rocken.“

Schaltkreis-Kontrolle im Namlab Dresden. Foto (bearbeitet): Heiko Weckbrodt

Taiwan richtet Chipdesign-Ausbildung in Prag ein

Wächst „Silicon Saxony“ zum „Silicon Middle Europe“? Prag/Taipeh/Dresden, 16. April 2024. Wächst „Silicon Saxony“ bald zu einer mitteleuropäischen Mikroelektronik-Region, die von Erfurt bis Breslau und Prag reicht? Die Indizien mehren sich: Nach den jüngsten Investitions-Entscheidungen von Intel und TSMC für Sachsen-Anhalt, Schlesien und Sachsen hat nun die Halbleiter-Supermacht Taiwan nun auch Pläne für die tschechische Hauptstadt avisiert. Demnach will der nationale Wissenschafts- und Technologierat („National Science and Technology Council“, kurz: NSTC) des Inselstaats angekündigt, in Prag ein ein Ausbildungszentrum für Schaltkreis-Design einzurichten. Damit würden die Taiwanesen erstmals solch eine Ausbildungsstätte im Ausland etablieren. Das geht aus einer Meldung der Nachrichtenagentur „Focus Taiwan“ hervor.

Eine Künstliche Intelligenz fahndet ab sofort mit 300 Sensoren nach urbanen Hitzeinseln in Dresden. Visualisierung: Dall-E,, bearbeitet (hw)

Sachsens KI-Szene wächst

Zahl der KI-Unternehmen binnen 5 Jahren von 80 auf 200 gestiegen Dresden, 16. April 2024. Künstliche Intelligenz (KI) spielt als Technologie in Sachsen eine wachsende Rolle, zudem ist die KI-Wirtschaft im Freistaat in den vergangenen fünf Jahren deutlich größer geworden. Das geht aus Studien der sächsischen Digitalagentur und den Fraunhofer-Institutsteils „Entwicklung Adaptiver Systeme“ (EAS) aus Dresden hervor. Demnach ist die Zahl der identifizierbaren KI-Unternehmen seither von 80 auf nun rund 200 mehr als verdoppelt. „Klarer ,KI-Hotspot’ ist dabei die Landeshauptstadt Dresden: Hier sitzen 43 Prozent der sächsischen KI-Unternehmen“, heißt es in einer Mitteilung des sächsischen Wirtschaftsministeriums.

Blick in die Fertigung bei Jenoptik. Foto: Torsten Proß / Jeibmann Photographik für Jenoptik

Jenoptik-Fabrik von in Dresden wird teurer als gedacht

Neubau soll Ende 2024 bezugsbereit sein: Hochpräzise Mikrooptiken aus der sächsischen Fab in Halbleiter-Industrie gefragt Dresden, 16. April 2024. Die neue Mikrooptiken-Fabrik von „Jenoptik“ in Dresden wird teurer als gedacht, der Baufortschritt liegt aber zumindest im Zeitplan. Das hat Standort-Leiter Andreas Morak während eines Besuchs durch den sächsischen Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) mitgeteilt. Jenoptik will bereits Ende 2024 mit dem Umzug von seinem Alt-Standort an der Maria-Reiche-Straße ins wachsende Fab-Areal an der Wilschdorfer Landstraße umziehen. Produktionsstart in der neuen Jenoptik-Fab soll Anfang 2025 sein, die Belegschaft wird sich dort auf 120 Beschäftigte verdoppeln.

Dieser Mimik-Roboter demonstriert einen anderen Forschungsschwerpunkt im Ceti: Kann eine elaborierte Mimik die Akzeptanz für Roboter im Alltag verbessern - oder erreicht an damit das Gegenteil? Foto: Heiko Weckbrodt

Roboterbar in Dresden eröffnet: Ein würziges Häppchen vom stählernen Maitre

Ceti-Exzellenzforscher wollen in Hightech-Gastro erproben, wie sich menschliche Kulturfertigkeiten auf Maschinen prägen lassen Dresden, 15. April 2024. Ein scharfer Salat vom stählernen Maitre gefällig?, heißt es ab sofort im Barkhausen-Bau der Technischen Universität Dresden (TUD). Denn damit sie das Zusammenspiel zwischen Mensch und Roboter im Alltag auch in Zukunft erforschen können, ohne zu verhungern, haben Dresdner Ceti-Ingenieure um Prof. Frank Fitzek heute auf dem Unicampus eine Roboter-Bar eröffnet.

Nurflügeldrohne der TU Wildau im 6G-Next-Projekt. Foto: TH Wildau

6G-Funk soll Drohnen-Unfälle verhindern

Hochschule Wildau zeigt auf Aero-Messe eine Nurflügler-Drohne mit Antikollisions-System Wildau, 15. April 2024. Da Flug-Drohnen im Preis sinken und gleichzeitig immer leistungsfähiger werden, ist schon jetzt absehbar, nimmt auch der Drohnenverkehr im Luftraum über Städten und auf dem Lande deutlich zu. Im Projekt „6G.Next“ entwickelt daher ein Konsortium aus zehn Hochschulen, Instituten und Unternehmen derzeit ein „intelligentes System“, das Drohnen-Zusammenstöße in der Luft mit Hilfe des reaktionsschnellen Mobilfunks der 6. Generation (6G) verhindern soll. Auf der Luftfahrt-Messe „Aero“ in Friedrichshagen“ stellt die Technische Hochschule Wildau als Projektpartner ab dem 17. April 2024 eine futuristisch wirkende Nurflügel-Drohne vor, die senkrecht starten kann und das neue Antikollisions-System an Bord hat.

Textilindustrie und Textilmaschinenbau haben in Sachsen lange Traditionen. Hier eine Nähmaschine von Seidel & Naumann Dresden im Industriemuseum Chemnitz. Foto: Heiko Weckbrodt

Ostdeutsche Textilindustrie Ost unter Druck

Verband VTI: Abwanderung ins Ausland teils schon im Gange Großschönau, 14. April 2024. Die ostdeutsche Textilindustrie steht zunehmend unter Druck durch hohe Kosten und schwache Umsätze. Viele Unternehmen verlagern daher Teile der Produktion ins Ausland. Das hat der „Verband der Nord-Ostdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie“ während seiner Jahresbilanz im sächsischen Großschönau (VTI) eingeschätzt. Dabei stützt sich der Branchenverband vor allem auf Rückmeldungen und Umfragen unter Mitgliedsunternehmen.

Das Fraunhofer-Keramikinstitut IKTS hat in Dresden solche Kermaik-Stapel für Hochtemperatur-Brennstoffzellen entwickelt. Diese Mini-Kraftwerke sollen nun zum Beispiel in Indien eine dezentrale Stromversorgung sichern. Foto: Heiko Weckbrodt

Leag plant „H2UB“-Zentrum für neue Energiekreisläufe in Boxberg

Am ehemaligen Braunkohle-Kraftwerk will der Konzern Elektrolyseure, Akkus und große Brennstoffzellen installieren Boxberg, 13. April 2024. Um eine neue Energiewirtschaft für die Zeit nach dem Braunkohleausstieg in der Lausitz vorzubereiten, baut die Leag in Boxberg ein Wasserstoff- und Stromspeicherzentrum. Dieses „H2UB“ („Hydrogen Unit and Battery“) genannte Vorhaben hat der ostdeutsche Energiekonzern nun angekündigt, es aber auch von Subventionen abhängig gemacht: „Wichtige Voraussetzung für die Realisierung des Projekts H2UB ist die Unterstützung durch Fördermittel, die das Unternehmen beantragt hat“, betonen die Leag-Manager.

So stellt sich die Bildgenese-Instanz Dall-E der Künstlichen Intelligenz von OpenAI "Weltwissen" vor. Womöglich könnten die KIs in der Praxis mit diesem Konzept das bisherige Urheberrecht aushöhlen. Visualierung: Dall-E

Sachsen richtet Ethikrat für „Künstliche Intelligenz“ ein

Experten sollen Regierung beim KI-Einsatz beraten Dresden/Chemnitz, 12. April 2024. Mit Blick auf die rasante Ausbreitung von „Künstlicher Intelligenz“ (KI) in Wirtschaft und Gesellschaft will die sächsische Landesregierung einen „Beirat für digitale Ethik“ einrichten. „Die darin berufenen Expertinnen und Experten sollen die Landesregierung bei Fragestellungen zum Einsatz von KI beraten und Empfehlungen aussprechen“. Das hat das Dresdner Kabinett im Vorfeld des dritten sächsischen KI-Kongresses angekündigt, der am 16. April 2024 in Chemnitz beginnt.

SIB-Geschäftsführer Christian Müller (links) und Manufakturchef in der Dresdner Kaffee und Kakao Rösterei. Foto: Meeco Communication

Mehr Kaffee: Dresdner Rösterei baut aus

Sparkassen-Tochter SIB steigt mit Viertelmillion ins Kaffeegeschäft ein Dresden, 12. April 2024. Angesichts starker Nachfrage für schwarze Genüsse aus Sachsen baut die „Dresdner Kaffee und Kakao-Rösterei“ aus, erweitert ihr Sortiment und richtet eine Art Kaffee-Erlebnisland im Dresdner Norden ein. Um dieses Wachstumsprogramm mit zu finanzieren, beteiligt sich nun die Sparkassen-Tochter „SIB Innovations- und Beteiligungsgesellschaft“ mit einer Viertelmillion Euro an der Rösterei. Das hat die SIB mitgeteilt.

Der Moonrise-Laser am Robotorarm des Mondrover MIRA3D. Foto: LZH

Niedersachsen wollen mobilen Laserdrucker für Mondhausbau ins All schießen

Moonrise-Roboter testet, ob sich Häuser per Laser wirklich aus Mondstaub erschmelzen lassen Berlin/Hannover, 12. April 2024. Um zu testen, ob und wie sich Labore oder Wohnkomplexe für Raumfahrer gleich auf dem Mond automatisch aus Mondstaub hochziehen lassen, wollen die TU Berlin und das „Laserzentrum Hannover“ (LZH) einen mobilen Druck-Roboter zum Erdtrabanten schicken. Das „Moonrise“ genannte System soll Ende 2026 mit einem Raumschiff des US-Unternehmens „Astrobotic“ starten. Das haben beide Forschungseinrichtungen nun angekündigt.

Vor allem die modernen 300-mm-Fabriken von TSMC sind stark ausgelastet. Foto: TSMC

Dresden schmiedet regionales Bündnis für TSMC-Halbleiterfabrik

Umland-Kommunen sollen helfen, Bedarf zuziehender Chipexperten an Wohnungen, Schulen, Kitas und Kultur zu decken Dresden/Radebeul, 11. April 2024. Damit der Aufschwung der sächsischen Mikroelektronik nicht an sich selbst erstickt, will Dresden ein Bündnis mit den Umland-Kommunen und -kreisen schmieden. Ziel: Mit Blick auf die neuen Chipfabriken von TSMC, Infineon, Jenoptik und anderen Technologie-Unternehmen sollen im Speckgürtel der Landeshauptstadt Zehntausende neue Wohnungen, aber auch Kitas, Schulen und andere Infrastrukturen für die zuziehenden Halbleiter-Fachkräfte sowie deren Familien entstehen. Eigens dafür hat die sächsische Staatsregierung heute rund 120 Bürgermeister, Landräte und andere regionale Akteure zu einer TSMC-Standortkonferenz nach Radebeul einladen.

Fachkräfte-Bedarf (blau), Nachfrage (grün) und das wachsende Defizit (rot) in der deutschen IT-Wirtschaft. Grafik: Bitkom

Fachkräfte-Lücke im IT-Sektor verschärft sich

Bitkom: Defizit vervierfacht sich bis 2040 auf 663.000 fehlende Fachkräfte Berlin, 11. April 2024. Wenn den deutschen Politiker und Unternehmern nicht mehr einfällt als bisher, dann wird sich die Fachkräftelücke in der informationstechnologischen Wirtschaft (IT) bis zum Jahr 2040 auf rund 663.000 Köpfe vervierfachen. Davor hat heute der deutsche Digitalwirtschafts-Verband „Bitkom“ in Berlin gewarnt. Er stützt sich dabei auf eigene Unternehmens-Umfragen sowie Daten des „Bundesinstituts für Berufliche Bildung“.

Die taiwanesische Foundry TSMC investiert derzeit viel Geld in den Ausbau seiner 300-mm-Spitzenfabriken - hier ein Blick in die TSMC-Fab 12. Foto: TSMC

Speicherchip-Fabriken starten nach Erdbeben in Taiwan wieder

Wohl „nur“ 1 % der Jahresproduktion zerstört Taipeh, 11. April 2024. Nach dem schweren Erdbeben in Taiwan haben mehrere Speicherchip-Hersteller ihre Produktion im Inselstaat wieder aufgenommen. Der materiellen Verlust durch die Naturkatastrophe in diesem Industriesektor ist anscheinend überschaubar: Auf etwa ein Prozent der DRAM-Jahresproduktion schätzt das Marktanalyse-Unternehmen „Trendforce“ die Schäden.