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Wirtschaftspolitik

Die Forlabs in Dresden und anderswo haben ausgewählte Unis besser für die Mikroelektronik-Forschung ausgestattet. Nun steht mit "Natalie" die akademische Nachwuchssuche im Fokus. André Wirsig für die TU Dresden

„Natalie“ päppelt an Unis Talente für deutsche Mikroelektronik auf

Nachwuchs-Programm an Unis Dresden, Bochum und Ilmenau ist mit 2,1 Millionen Euro dotiert Dresden/Bochum/Ilmenau, 7. September 2023. Um mehr akademische Nachwuchs-Talente für die hiesige Mikroelektronik zu gewinnen und dabei die Chipforschung an den deutschen Unis zu stärken, hat das Zentrum für fortgeschrittene Elektronik Dresden (Cfaed) das Projekt „Forlab Natalie“ gestartet. Das mit 2,1 Millionen Euro vom Bundesforschungsministerium dotierte Vorhaben soll „die Sichtbarkeit der Mikroelektronikforschung an Hochschulen erhöhen, den Technologietransfer in die Anwendung beschleunigen und Nachwuchsausbildung über Hochschulgrenzen hinaus fördern“, hieß es von der TU Dresden, an der das Cfaed angesiedelt ist. Zu den Projektpartnern gehören die Unis Bochum und Ilmenau.

Oberbürgermeister Dirk Hilbert (2. v. r.) und Vertreter von Sparkasse, Uni und Technologiezentrum beim Spatenstich für das Biotechzentrum "Bioz 2" in Dresden-Johannstadt. Foto: Heiko Weckbrodt

Baustart für neues Biotech-Zentrum in Dresden-Johannstadt

18 Millionen Euro teures Bioz 2 soll mehr Platz für lebenswissenschaftliche Gründungen schaffen Dresden, 4. September 2023. Um Biotech-Gründungen und andere lebenswissenschaftliche Unternehmungen zu erleichtern, entsteht bis Mitte 2025 für 18 Millionen Euro ein zweites Bioinnovations-Zentrum („Bioz 2) in Dresden-Johannstadt. Die ersten symbolischen Spaten für den Viergeschosser haben heute Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) und weitere Akteure an der Fiedlerstraße gegenüber vom Uniklinikum in den Sand gerammt.

Mit eigens dafür entwickelten Anlagen will Xenon den Sunfire-Kollegen helfen, die Montage der Reaktorstapel ("Stacks") und weiterer Komponenten künftiger Groß-Elektrolyseure stark zu automatisieren. Foto: Xenon Dresden

162 Millionen für Elektrolyseur-Fabriken von Sunfire Dresden

Bund und Land wollen, dass Produktion heißer Wasserspalter schneller hochfährt Dresden, 30. August 2023. Sunfire Dresden bekommt 169 Millionen Euro vom Bund und vom Freistaat Sachsen, damit das Dresdner Wasserstofftech-Unternehmen seine Elektrolyseur-Produktion schneller hochfährt. Den Bescheid für den Löwenanteil über 162 Millionen Euro hat Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) gemeinsam mit dem sächsischen Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) heute in Dresden übergeben. Das geht aus Mitteilungen der Ministerien von Habeck und Dulig sowie von Sunfire selbst hervor.

Roboter Industrie Wirtschaft

Stiftung: „Im globalen Wettbewerb drohen wir weiter abzustürzen“

Familienunternehmer wollen weniger Steuern, Bürokratie und Überregulierung Berlin, 26. August 2023. Deutschland muss eine Überregulierung der Wirtschaft durch die EU stoppen, die Bürokratie eindämmen und die Unternehmenssteuern senken. Das ist Teil eines insgesamt zehn Punkte umfassenden Forderungskataloges, den die „Stiftung Familienunternehmen und Politik“ aus Berlin an die Bundesregierung gerichtet hat.

Mit AR-Datenbrillen erkennt eine Frau in einem Presswerk durch visuelle Datenanalyse mögliche Bauteilfehler – und kann eingreifen. Auch dies kann ein Baustein für ein Manufacturing-X-Netzwerk werden. Visualisierung: Fraunhofer-IWU Chemnitz

Bund gibt 150 Millionen Euro „Manufacturing-X“

Nach dem Vorbild des Autonetzwerks Catena-X soll nun auch ein Daten-Ökosystem für die ganze deutsche Industrie 4.0 entstehen Berlin, 21. August 2023. Damit die deutsche Industrie künftig einfacher Produktions- und Liefer-Informationen entlang ganzer Wertschöpfungsketten austauschen kann, will Bundeswirtschaftsministerium den Aufbau eines industriellen Daten-Ökosystems „Manufacturing-X“ mit 150 Millionen Euro fördern. Das hat Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) heute angekündigt. Sein Haus nimmt ab sofort dafür auch Förderanträge von Konsortien entgegen.

Der demografische und politische Sonderwünsche belasten die Rentensysteme und andere Sozialversicherungen zunehmend. Visualisierung: Dall-E

Ifo Dresden: Deutsche müssen länger arbeiten, um Sozialsysteme zu stabilisieren

Beitragspflichten für Zins-, Mieten und Wohlhabende würden hingegen kaum helfen Dresden, 19. August 2023. Wenn künftig auch für Zinsen und Mieteinnahmen neben Steuern zusätzlich Kranken-, Pflege- und Rentenbeiträge bezahlt werden müssten, würde dies die deutschen Sozialversicherungssysteme kaum stärken. Das haben Dresdner Ifo-Forscher ausgerechnet.

Frank Bösenberg. Foto: Tommy Halfter für Silicon Saxony

Dresden muss sich stärker mit Landkreisen vernetzen – auch wegen TSMC-Effekten

Silicon Saxony plädiert für mehr S-Bahnen, Schulen und Kitas, damit Großraum Dresden im Ganzen von Wachstum der Hightech-Industrie profitiert Dresden, 14. August 2023. Die sächsische Landeshauptstadt muss enger mit den benachbarten Landkreisen Bautzen und Meißen kooperieren, um das Wachstumspotenzial der Hochtechnologie-Wirtschaft im Großraum Dresden praktisch zu nutzen. Dafür hat Geschäftsführer Frank Bösenberg vom sächsischen Mikroelektronik-Branchenverband „Silicon Saxony“ plädiert – auch mit Blick auf die geplante Mega-Chipfabrik, die TSMC demnächst im Dresdner Norden bauen will. „Wenn man das richtig anstellt, dann profitiert auch der ländliche Raum rings um Dresden von dieser Entwicklung“, sagte er.

Die taiwanesische Foundry TSMC investiert derzeit viel Geld in den Ausbau seiner 300-mm-Spitzenfabriken - hier ein Blick in die TSMC-Fab 12. Foto: TSMC

„Sensationell“: Quantensprung durch TSMC-Chipfabrik in Dresden erwartet

Taiwanesische Großinvestition löst in Sachsen Begeisterung aus Dresden, 8. Juni 2023. Auf große Begeisterung ist in Sachsen die heutige Entscheidung von TSMC gestoßen, gemeinsam mit Bosch, Infineon und NXP in Dresden für zehn Milliarden Euro eine Mega-Chipfabrik zu bauen. „Ich bin froh und stolz, dass der Freistaat mit seinen Standortvorteilen überzeugen konnte und mit TSMC einer der weltweit führenden Chiphersteller sein erstes europäisches Halbleiterwerk in Sachsen errichten will“, begrüßte unter anderen Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) die Entscheidung der Taiwanesen.

Die EU-Kommission plant ein europäisches Chip-Gesetz, um in der Mikroelektronik wieder etwas an Boden zu gewinnen. Foto: Christophe Licoppe für die EU-Kommission

EU-Chipgesetz nimmt letzte größere Hürde

Politiker in Dresden rechnen mit Milliarden-Zuschüssen für Sachsens Mikroelektronik Dresden/Berlin/Brüssel, 25. Juli 2023. Als wichtigen Baustein, um die Leistungsfähigkeit der europäischen Industrie zu sichern, hat der sächsische Regionalminister Thomas Schmidt (CDU) das europäische Chipgesetz („European Chips Act“) begrüßt, das heute mit einem entsprechenden Beschluss des EU-Ministerrates nun die letzte Hürde genommen hat.

Intel-Chef Pat Gelsinger (hier mit einem Exascale-Grafikprozessor) will große Chipfabriken in Europa bauen - möchte dafür aber auch hohe Subventionen. Foto: Intel

Ifo Dresden sieht wachsende Chipfabrik-Subventionen skeptisch

Milliardenzuschüsse sind umstritten Dresden, 17. Juli 2023. Der Subventionswettlauf um neue Chipfabriken und andere Ansiedlungen, an dem sich auch Deutschland und die EU beteiligen, stößt auch beim Ifo-Institut auf Skepsis. „Ich bin einigermaßen verwundert, welche Summen da locker gemacht werden sollen“, erklärte der Dresdner Ifo-Wirtschaftsforscher Prof. Joachim Ragnitz mit Blick auf die jüngsten Milliardenzusagen für Intel, Infineon, Wolfspeed und andere Halbleiterhersteller.

Regionalminister Thomas Schmidt. Foto: Foto-Atelier-Klemm für das SMR

Zwischen Verboten und Subventionen: Europas Mikroelektronik in der Zwickmühle

Regionalminister Schmidt plädiert für mehr Geld, Ökoenergie und Fachkräfte für Schlüsselindustrie – und mehr Augenmaß Dresden, 14. Juli 2023. Mehr Ökoenergie und Subventionen sowie eine Fachkräfte-Offensive hat der sächsische Regionalminister Thomas Schmidt (CDU) für die Mikroelektronik in Deutschland und speziell in Sachsen gefordert. In der Debatte „Halbleiter Made in Europe – Weg zu mehr (Un)abhängigkeit?“ der sächsischen Landeszentrale für politische Bildung verwies er auf erhebliche wirtschaftliche, ökologische und demografische Herausforderungen, vor denen Europas Halbleiterindustrie derzeit stehe.

"Repowering": Techniker rüsten eine Windkraftanlage mit stärkeren Generatoren auf. Dies ist ein weltweiter Trend in der Branche, in Sachsen kommt er laut BWE-Angaben aber erst langsam voran. Foto: REpower Systems AG, BWE

Mehr Ökoenergie bereitstellen statt Industriestrom-Subventionen

Ifo-Forscher Ragnitz hält Habeck-Vorschläge für einen Irrweg Dresden, 13. Juli 2023. Gegen subventionierte Industriestrompreise für ausgewählte Unternehmen, wie sie Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und sein sächsischer Kollege Martin Dulig (SPD) fordern, hat sich der Dresdner Ifo-Forscher Prof. Joachim Ragnitz ausgesprochen. Der wirtschafts- und letztlich auch umweltpolitisch sinnvollere Weg sei es, das Energieangebot auszuweiten, insbesondere aus erneuerbaren Quellen.

Das Fraunhofer-Institut IPMS rüstet seinen Chip-Reinraum in Dresden auf modernere Technik um. Foto: Fraunhofer-IPMS

Neuer TZD-Chef plant neue Technologiezentren in Dresden

Zweites Nanoelektronik-Zentrum beim Flughafen und Tieftech-Campus am Kraftwerk Mitte geplant Dresden, 6. Juli 2023. Bedarf und Platz für weitere Technologiezentren mit „Spezial-Infrastruktur“ für Halbleiter- und andere Hightech-Gründungen in Dresden sieht Torsten Fahrig, der neue Chef der dahinter stehenden Betreibergesellschaft. Er plane unter anderem einen „Deeptech“-Campus am Kraftwerk Mitte und ein zweites Technologiezentrum in Flughafennähe, erklärte der Geschäftsführer der Technologiezentrum Dresden GmbH (TZD) auf Oiger-Anfrage. Oben im Dresdner Norden betreibt die TZD bereits ein Nanoelektronikzentrum, das nach einigen Startschwierigkeiten inzwischen hochausgelastet ist.

Blick ins neue Cyberport-Zentrallager in Siebenlehn. Foto: Philipp Navratil für Cyberport

Cyberport eröffnet neues Zentrallager in Siebenlehn

Computerhändler will sich damit für weiteres Wachstum wappnen Dresden/Siebenlehn, 3. Juli 2023. Der Dresdner Computerhändler „Cyberport“ hat sein neues Zentrallager in Siebenlehn heute offiziell eröffnet. Das geht aus einer Mitteilung der Burda-Gruppe hervor, zu der das Unternehmen seit nunmehr 23 Jahren gehört. „Mit der Erweiterung der Lagerhalle investieren wir in die Zukunft des Unternehmens“, betonte Burda-Vorstand Marc Al-Hames. „Wir glauben fest daran, dass Cyberport seinen erfolgreichen Weg fortsetzen wird.“