Alle Artikel in: Wirtschaftspolitik

Wirtschaftspolitik

Prof. Dr. Clemens Fuest beim Besuch in der ifo-Niederlassung Dresden. Foto: Heiko Weckbrodt

Ifo-Chef Fuest gegen „Brückenstrompreis“

Gründe: Politiker verknappen Energie dauerhaft, andere Länder besser für Ökostrom-Erzeugung geeignet München, 20. Oktober 2023. Gegen den „Brückenstrompreis“ genannten Plan, besonders energiehungrigen Industriebetrieben auf Jahre den Strompreis herunter zu subventionieren, hat sich Ifo-Präsident Prof. Clemens Fuest ausgesprochen. Denn ein Ende dieser staatlichen Beihilfen sei gar nicht absehbar.

Die Wirtschaftskammern warnen vor der wachsenden Bürokratie in Deutschland. Visualisierung: Dall-E

Bürokratiemonster CO2-Zoll

IHK Dresden kritisiert immer weiter wachsenden Aufwand für die Wirtschaft Dresden, 17. Oktober 2023. Vor den negativen Folgen einer ausufernden Bürokratie für die ohnehin schwächelnde ostsächsische Wirtschaft hat die Industrie- und Handelskammer (IHK) Dresden gewarnt. „Das Korsett aus immer neuen Reglungen, Gesetzen und Vorgaben wird in der Summe für die Betriebe immer enger“, kritisiert IHK-Sprecher Fiehler. Statt für jede neue Vorschrift zwei alte zu streichen, wie von EU, Bund und Ländern immer wieder versprochen, steige die Normenflut gerade in Deutschland immer mehr. Dabei komme freilich vieles davon letztlich aus Brüssel und nicht unbedingt aus Berlin. Als Beispiele nennt IHK-Präsident Andreas Sperl das neue Lieferkettengesetz, Energieeffizienz-Vorgaben und die Nachhaltigkeits-Berichtspflichten.

Elektroofen von SMS im Edelstahlwerk Shanghai von Baosteel. Foto: SMS via Wirtschaftsvereinigung Stahl

Gröditzer Schmiedewerker wollen Strompreis-Subventionen

IG Metall: Ohne Brückenstrompreis sind Tausende Jobs gefährdet Gröditz, 12. Oktober 2023. Der Chef der Schmiedewerke Gröditz und die IG Metall fordern staatliche Strompreis-Subventionen für die Stahlindustrie in Sachsen und ganz Deutschland. Die Gewerkschaftler wollen zudem, dass nur jene Unternehmen einen „Brückenstrompreis“ vom Steuerzahler bekommen, die Tariflöhne zahlen und keine Produktion ins Ausland verlagern. Das geht aus einer Mitteilung der „IG Metall“-Bezirksleitung Berlin-Brandenburg-Sachsen hervor.

Der Finanzierungsbedarf junger Unternehmen in Deutschland steigt. Foto: Heiko Weckbrodt

Sachsen bereitet Industriepark-Erweiterung in „Schwarze Pumpe“ vor

Eine Million Euro Fördergeld für Planung zugesagt Schwarze Pumpe, 9. Oktober 2023. Sachsen will seinen gemeinsam mit Brandenburg organisierten Industriepark „Schwarze Pumpe“ gen Süden um 250 Hektar erweitern. Dafür hat der Freistaat den Betreibern nun eine Million Euro Fördergeld zugesagt, die vor allem in die Ausbau-Planungen fließen sollen. Das geht aus einer Mitteilung des sächsischen Regionalministeriums (SMR) hervor.

Blick in die Solarmodul-Produktion bei Solarwatt Dresden. Foto: Heiko Weckbrodt

Solarwatt Dresden schließt Produktionsverlagerung gen USA nicht aus

Gründe: Chinesische Konkurrenz verkauft Solarmodule immer billiger, während USA Subventionen für PV-Fabriken zahlt Dresden, 26. September 2023. Solarwatt Dresden schließt nicht aus, Produktionskapazitäten oder künftige Investitionen in die USA zu verlagern. Das erklärte das Unternehmen auf die Oiger-Nachfrage, ob diese von Solarwatt-Chef Detlef Neuhaus jüngst geäußerte Option nur ein Gedankenspiel oder ein konkreter Plan sei. „Wir prüfen momentan alle Möglichkeiten, solange in Europa die Bedingungen für einen fairen Wettbewerb nicht stimmen“, kommentierte Solarwatt-Sprecher Marian Möbius.

Verschiedene Wafer-Größen von 150 bis 300 Millimeter - hier aus Silizium - im Vergleich in den Technischen Sammlungen Dresden. Foto: Heiko Weckbrodt

FCM baut Spezialhalbleiter-Zucht in Freiberg aus

Ipcei-Projekte zielen auf größere Scheiben für Handy-, Laser- und Militär-Chips Freiberg/Dresden, 26. September 2023. Mit Blick auf den starken Bedarf nach Funk-Chips und andere Spezial-Schaltkreise aus Verbindungs-Halbleitern will die „Freiberger Compound Materials“ (FCM) künftig auch größere Chip-Scheiben (Wafer) aus Galliumarsenid mit 200 statt nur 150 Millimetern Durchmesser züchten. Außerdem plant das sächsische Mikroelektronik-Unternehmen, in Zukunft auch größere Wafer aus Indium-Phosphor-Verbindungen (6 statt bisher 4 Zoll) sowie Galliumnitrid (4 statt 2 Zoll) anzubieten, die für blaue Laser, Leistungselektronik und Datenübertragungs-Bauelemente gebraucht werden. Das hat FCM-Technikchef Stefan Eichler bei einem Alumni-Treffen ehemaliger Mikroelektroniker in den Technischen Sammlungen Dresden angekündigt.

Zwar ist die Auftragslage in der Baubranche noch gut, aber Materialknappheit und -teuerungen eskalieren. Foto: Heiko Weckbrodt

Starke Mieterhöhungen und Kollaps der Bauwirtschaft durch Heizgesetz befürchtet

Handwerker und Wohnungsvermieter warnen vor „überzogenen Energieeffizienz-Forderungen“ an Gebäude Dresden, 22. September 2023. Vor einem „Kollaps“ der Bauwirtschaft und des Wohnungsbaus haben Wirtschaftsvertreter und Politiker heute in einer „Dresdner Erklärung“ an die Adresse der Bundesregierung gewarnt. Durch das neue Gebäudeenergiegesetz (GEG) und andere Umweltschutzauflagen würden „Wohnungs- und Immobilienunternehmen zu erheblichen Investitionen gezwungen werden, die sie aber nicht sozialverträglich refinanzieren können.“ Dies ziehe stark steigende Mieten und Wohnungsknappheit nach sich.

Der Gewerbehof an der Freiberger Straße in Dresden. Dort stand einst die weltweit größte Glashütte. Foto: Heiko Weckbrodt

Gewerbehof in Dresden-Löbtau eröffnet

Zuletzt noch 6,5 Millionen Euro in Kopfbau an Freiberger Straße investiert Dresden, 20. September 2023. Die sächsische Landeshauptstadt hat ihren Gewerbehof an der Freiberger Straße in Dresden-Löbtau nun für 6,5 Millionen Euro komplettiert. Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) hat den dreigeschossigen Kopfbau heute eröffnet, teilte die Stadtverwaltung mit.

Das "Sächsisches Ausbildungszentrum Mikroelektronik" (SAM) soll Platz für bis zu 1000 Azubis bieten. Grafik: Dall-E / hw

Chip-Lehrlingsschmiede kostet mehrere Hundert Millionen Euro

Ausbildungszentren: 2027 werden mindestens 900 Lehrplätze für Sachsens Mikroelektronik benötigt Dresden, 20. September 2023. Um genug junge Menschen auf Jobs in der wachsenden Chipindustrie in Sachsen vorzubereiten, wird das neue „Sächsische Ausbildungszentrum für Mikroelektronik“ (Der Oiger berichtete exklusiv) für rund 1000 Lehrplätze ausgelegt und entweder in Dresden oder im unmittelbaren Umfeld eingerichtet. Das haben Dagmar Bartels von der „Dresden Chip Academy“ (DCA) und Sebastian Boden von der „MEA Metall und Elektroausbildung gGmbH“ aus Kesselsdorf während eines Treffens ehemaliger Dresdner Halbleiter-Experten (Mikroelektronik-Alumni) in den Technischen Sammlungen Dresden angekündigt. DCA und MEA wollen gemeinsam das „SAM“ betreiben.

Ein Mitarbeiter des Mikroelektronik-Forschungszentrums Imec im belgischen Löwen schaut sich prüfend einen 300-Millimeter-Wafer an. Falls eine Euro-Foundry gebaut wird, steht auch dieser Standort zur Debatte. Foto: Imec

27 Europaregionen gründen Chip-Allianz „Esra“

Sachsen und Flandern wollen durch Verbund mehr Subventionen, Wertschöpfungsnetze und Forschung in Europas Mikroelektronik anstoßen Brüssel/Dresden, 7. September 2023. Sachsen und 26 weitere europäische Mikroelektronik-Regionen haben heute in Brüssel eine „European Semiconductor Regions Alliance“ (Esra) gegründet. Das hat die sächsische Staatskanzlei heute mitgeteilt.

Die Forlabs in Dresden und anderswo haben ausgewählte Unis besser für die Mikroelektronik-Forschung ausgestattet. Nun steht mit "Natalie" die akademische Nachwuchssuche im Fokus. André Wirsig für die TU Dresden

„Natalie“ päppelt an Unis Talente für deutsche Mikroelektronik auf

Nachwuchs-Programm an Unis Dresden, Bochum und Ilmenau ist mit 2,1 Millionen Euro dotiert Dresden/Bochum/Ilmenau, 7. September 2023. Um mehr akademische Nachwuchs-Talente für die hiesige Mikroelektronik zu gewinnen und dabei die Chipforschung an den deutschen Unis zu stärken, hat das Zentrum für fortgeschrittene Elektronik Dresden (Cfaed) das Projekt „Forlab Natalie“ gestartet. Das mit 2,1 Millionen Euro vom Bundesforschungsministerium dotierte Vorhaben soll „die Sichtbarkeit der Mikroelektronikforschung an Hochschulen erhöhen, den Technologietransfer in die Anwendung beschleunigen und Nachwuchsausbildung über Hochschulgrenzen hinaus fördern“, hieß es von der TU Dresden, an der das Cfaed angesiedelt ist. Zu den Projektpartnern gehören die Unis Bochum und Ilmenau.

Oberbürgermeister Dirk Hilbert (2. v. r.) und Vertreter von Sparkasse, Uni und Technologiezentrum beim Spatenstich für das Biotechzentrum "Bioz 2" in Dresden-Johannstadt. Foto: Heiko Weckbrodt

Baustart für neues Biotech-Zentrum in Dresden-Johannstadt

18 Millionen Euro teures Bioz 2 soll mehr Platz für lebenswissenschaftliche Gründungen schaffen Dresden, 4. September 2023. Um Biotech-Gründungen und andere lebenswissenschaftliche Unternehmungen zu erleichtern, entsteht bis Mitte 2025 für 18 Millionen Euro ein zweites Bioinnovations-Zentrum („Bioz 2) in Dresden-Johannstadt. Die ersten symbolischen Spaten für den Viergeschosser haben heute Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) und weitere Akteure an der Fiedlerstraße gegenüber vom Uniklinikum in den Sand gerammt.

Mit eigens dafür entwickelten Anlagen will Xenon den Sunfire-Kollegen helfen, die Montage der Reaktorstapel ("Stacks") und weiterer Komponenten künftiger Groß-Elektrolyseure stark zu automatisieren. Foto: Xenon Dresden

162 Millionen für Elektrolyseur-Fabriken von Sunfire Dresden

Bund und Land wollen, dass Produktion heißer Wasserspalter schneller hochfährt Dresden, 30. August 2023. Sunfire Dresden bekommt 169 Millionen Euro vom Bund und vom Freistaat Sachsen, damit das Dresdner Wasserstofftech-Unternehmen seine Elektrolyseur-Produktion schneller hochfährt. Den Bescheid für den Löwenanteil über 162 Millionen Euro hat Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) gemeinsam mit dem sächsischen Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) heute in Dresden übergeben. Das geht aus Mitteilungen der Ministerien von Habeck und Dulig sowie von Sunfire selbst hervor.