Alle Artikel in: Medizin & Biotech

Mit Datenbrillen und Force-Feedback-Knochen sollen junge Chirurgen künftig ihr Handwerk üben. Visualisierung: Dall-E

Virtueller Patient für angehende Unfallchirurgen

TU Chemnitz entwickelt Knochenmodelle mit Kraftrückkopplung und VR-Umgebung Chemnitz, 7. August 2023. Ingenieure der TU Chemnitz (TUC) entwickeln gemeinsam mit Medizinern und Software-Experten für junge Ärzte einen virtuellen Patienten. An dem sollen angehende Unfallchirurgen erst mal gefahrlos üben, wie man eine Wirbelsäule repariert oder ein neues Hüftgelenk einsetzt, bevor sie an echten Patienten herum schneiden, fräsen und bohren. Dies geht aus einer Uni-Mitteilung hervor.

Sehr stark, für das Antimaterie-Experiment aber nicht so gut geeignet: "Draco" ist einer der stärksten Laser im helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf. Foto: André Wirsig für das HZDR

Wasserstoff-Eis liefert Protonenkanonen die Munition gegen Krebs

Dresdner Forscher arbeiten an neuen Laser-Protonen-Beschleunigern Dresden, 4. August 2023. Helmholtz-Forscher aus Dresden haben einen coolen Dreh für den Bau kleiner Protonenkanonen für den Kampf gegen Krebs gefunden: Sie nutzen einen gefrorenen Strahl aus Wasserstoff, um die vergleichsweise schweren Elementarteilchen loszueisen und per Laser aufs Ziel zu schubsen. Das geht aus einer Mitteilung aus dem Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf hervor.

Züchten wir in Zukunft neue, genau passende Herzen im Bioreaktor? Visualisierung: Dall-E

Neuer Anlauf für künstliche Organe

Sprind Leipzig hofft auf Durchbruch für Produktion maßgeschneiderter Nieren, Muskeln und Bindegewebe Leipzig, 2. August 2023. Um die Überlebens-Chancen von Menschen mit Nierenschäden, schweren Verbrennungen oder kaputten Lungen zu verbessern, hat die Sprunginnovations-Agentur „Sprind“ in Leipzig ein „Tissue Engineering“-Projekt angeschoben. Das mit bis zu 4,6 Millionen Euro dotierte Innovationsvorhaben zielt darauf, binnen zehn Monaten künstliches Gewebe zu züchten, das sich tatsächlich für die Transplantation in menschliche Patienten eignet – sei es nun als einfaches Stützgewebe oder künftig sogar in Form künstlich gewachsener Organe. Das hat Sprind nun angekündigt.

Elektroden, die am Kopf angeheftet werden, messen die Hirnaktivitäten der jungen Patienten, die Aufmerksamkeits-Störungen haben. Wenn sie sich richtig konzentrieren, können sie das hirnstrom-gesteuerte Autorennspiel gewinnen. Foto: Uniklinik Dresden

Mobiler Neuro-Rückkoppler für ADHS-Patienten entwickelt

Konsortium aus Sachsen sieht neue Chancen für Tele-Therapie auf dem Lande Dresden, 20. Juli 2023. Um Kindern und Jugendlichen mit starken Konzentrationsproblemen auch auf dem Lande besser helfen zu können, haben Mediziner und Ingenieure aus Dresden ein Neurofeedback-Übungsgerät für den Heimgebrauch entwickelt: das „Neurofeedbacksystem zur digitalen Therapie der Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Störung (ADHS) in Heimanwendung“. Das geht einer Mitteilung des Carus-Consiliums Sachsen (CCS) hervor.

Der Neurochip vermisst die Neuronen-Aktivitäten pro Minute im Hippocampus von Mäusen ohne besondere Anregungen im Leben (links) und Mäusen mit einem abwechslungsreichen Leben (rechts). Grafik: DZNE

Abwechslungsreiches Leben sorgt für Gehirn-Upgrades

Dresdner Forscher vermessen mit neuem Neurochip den Hippocampus von Mäusegruppen Dresden, 19. Juli 2023. Ein abwechslungsreiches Leben sorgt für leistungsfähigere und besser vernetzte Neuronen-Strukturen im Gehirn. Darauf deuten Experimente mit Mäusen und neuartigen Biosensoren im „Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen“ (DZNE) in Dresden hin. Das hat die TU Dresden mitgeteilt.

Pathologie-Klinikdirektor Prof. Gustavo Baretton (rechts) und Funktionsoberarzt Dr. Ulrich Sommer testen im Uniklinikum Dresden eine KI-App aus dem Empaia-Ökosystem am PC. Foto: Falk Zakrzewski, UKD

KI hilft Pathologen im Krebs-Tsunami

Uniklinik Dresden testet mit Charité die Vor-Analyse von Gewebeproben durch Künstliche Intelligenzen Dresden, 10. Juli 2023. Künstliche Intelligenz (KI) und durchgängig digitale Analyseketten sollen künftig der Pathologie gegen wachsende Spezialisten-Engpässe und steigende Krebs-Fallzahlen in einer alternden Gesellschaft helfen. Das Uniklinikum Dresden (UKD) erprobt inzwischen Verfahren, in denen KI-Assistenten eingesandte Gewebeproben automatisch auf Krebs-Anzeichen durchforsten und den menschlichen Ärzten einfache Routineaufgaben abnehmen. Und die bisherigen Tests hören sich vielversprechend an.

Künstliche Intelligenz, wie sie die KI "Dall-E" visualisiert hat

Mit der KI gegen Darmkrebs

Dresden, 8. Juli 2023. Künstliche Intelligenz (KI) und Schwarmlernen (SL) sollen die Versorgung und Behandlung von Darmkrebspatienten in frühen und fortgeschrittenen Stadien deutlich verbessern. Um dies vorzubereiten, haben das Uniklinikum Dresden und weitere Unikliniken das Forschungskonsortium „Dezentralisierte künstliche Intelligenz für Diagnose, Prognose und Therapievorhersage bei Darmkrebs“ (Dekade) gegründet. Ihr Ziel: den Krankheitsverlauf besser vorherzusagen oder individuellere Diagnosen zu stellen. Das geht aus einer Mitteilung der TU Dresden hervor.

Hier vertritt ein Avatar-Roboter die junge Liane am Frühstückstisch. Foto: privat, via UKD

Avatare für todkranke Kinder

Miniroboter geben kleinen Palliativ-Patienten in Uniklinik Dresden etwas Teilhabe am Leben zurück Dresden/Leipzig, 4. Juli 2023. Todkranke Kinder können in Dresden kleine Roboter einsetzen, um zumindest virtuell mit ihren Familien im Alltag zusammen zu sein. Sie können mit den interaktiv steuerbaren Avataren Ausflüge unternehmen oder bei Familienfeiern irgendwie dabei sein – auch wenn sie schon so krank sind, dass ihnen all dies eigentlich versperrt ist. Möglich gemacht hat dies eine Spende des Leipziger Vereins „Paulis Momente“ an die sächsische Kinder-Palliativstation in Dresden, teilte das Uniklinikum Dresden mit.

Stephen Gilbert. Foto: EKFZ

Forscher: Plauder-KIs liefern teils gefährliche medizinische Tipps

Zertifizierung von Chatbots als Medizinprodukt gefordert Dresden, 3. Juli 2023. Frei zugängliche „Künstliche Intelligenzen“ (KI) wie ChatGPT sind keine zuverlässige Quelle für medizinischen Rat. Darauf hat Prof. Stephen Gilbert vom „Else-Kröner-Fresenius-Center for Digital Health“ der TU Dresden hingewiesen. Da aber mehr und mehr Kranke Symptome und Gegenmitteln googeln, der wachsende KI-Einsatz in Suchmaschinen zudem absehbar sei, fordert Gilbert daher Zertifizierungs-Verfahren für solche virtuellen Plaudersysteme (Chatbots), wie sie für Medinzinprodukte üblich sind.

Neuartige Computer, deren Speicherzellen ähnlich wie die Neuronen im menschlichen Gehirn auch rechnen können, sollen den Forschern im Deutschen Zentrum für Astrophysik beim Blick in die Kinderstube des Universums helfen. Visualisierung: Dall-E

Soziale Isolation lässt Hirn schneller altern

Studie aus Leipzig: Wer Menschen im Alter meidet, baut geistig schneller ab Leipzig, 24. Juni 2023. Wer sich im Alter isoliert und nur noch wenig mit anderen Menschen zu tun hat, beschleunigt Alterungsprozesse im Gehirn. Dadurch steigt das Risiko, geistig abzubauen und chronisch vergesslich zu werden. Das haben Forscherinnen und Forscher der Uni Leipzig und des Max-Planck-Instituts für Kognitions- und Neurowissenschaften (MPI-CBS) Leipzig durch Analysen der grauen Hirnsubstanz von rund 1900 Menschen ermittelt.

"Menschen hören das, was sie zu hören erwarten", hat eine Studie der TU Dresden ergeben. Das fängt schon bei der Verbindung zwischen Ohr und Gehirn an. Foto (bearbeitet): Heiko Weckbrodt

Echosensor für Kampf gegen den Ohrenschmerz

Bakterien oder Viren? Photonikinstitut IPMS Dresden und US-Firma Otonexus verdoppeln mit neuen Ultraschall-Otoskopen die Trefferquote Dresden, 23. Juni 2023. Pochende Ohrenschmerzen lassen sich dank einer Erfindung aus Sachsen womöglich schon ab dem kommenden Jahr rascher heilen: Das Fraunhofer-Photonikinstitut IPMS in Dresden hat einen winzigen Ultraschall-Sensor gebaut, der anhand von Ohr-Sekreten erkennen kann, ob eine Mittelohrentzündung durch Bakterien oder durch Viren ausgelöst wurde. Bereits 2024 könnte damit aufgerüstete Otoskope eine Zulassung erhalten und auf den Markt kommen, schätzt IPMS-Direktor Prof. Harald Schenk auf Oiger-Anfrage.

Künstliche Intelligenzen aus Europa sollen mit deutschen und anderen europäischen Sprachmodellen arbeiten. Visualisierung durch die KI Dall-E

KI-Stimme für Stumme

3,1 Millionen Euro Zuschuss für Entwicklungsprojekt von Altavo und TU Dresden Dresden, 22. Juni 2023. Neuartige Sensoren und Künstliche Intelligenz (KI) sollen Stummen in Zukunft wieder eine Stimme geben. Dafür haben sich die Dresdner Firma „Altavo“ und die TU Dresden innerhalb des „Semeco“-Verbundes zusammengetan und bekommen nun 3,1 Millionen Euro EU-Zuschüsse. Das hat das sächsische Wirtschaftsministerium heute in Dresden verkündet.

Agiert die KI künftig als Berater für Onkologen? Krebs, Lunge, Karzinom, Expertensystem Visualisierung: Dall-E

KI sucht im Datenstrom nach Krebsmustern

Casus Görlitz will durch Analysen von Millionen Patienten-Fallakten die Früherkennung und Therapie von Tumoren verbessern Görlitz, 19. Juni 2023. Dank der supercomputer-gestützten Analyse von Millionen Patientendaten können Onkologen künftig Krebs rascher erkennen, besser therapieren und auch nachbehandeln. Davon sind die Forscher vom Zentrum für datenintensive Systemforschung „Casus“ in Görlitz überzeugt. Sie übertragen dafür Datenanalyse-Methoden, die sie sonst für komplexe Systeme wie Erdklima, Fusionsreaktoren oder kosmische Strahlenausbrüche ansetzen, auch auf die hochautomatisierte Auswertung von Krebspatientendaten.