Alle Artikel in: Filme

Videorezensionen

Knüppel-Riese aus dem Defa-Puppentrickfilm "Das Tapfere Schneiderlein". Foto: Heiko Weckbrodt

Trickfilm-Sonderschau: Von Pfannkuchen-Teufelchen und Knüppelriesen

Diaf-Institut zeigt im Technikmuseum Puppen und Kurzfilme aus knapp 70 Jahren Jahren Dresdner Trickfilmproduktion Dresden, 5. November 2022. Was haben Rübezahl, Arbeitsschutz-Theo und die vietnamesische Prinzessin My gemeinsam? Nun, sie alle wurden im einstigen Defa-Trickfilmstudio Dresden als Trickfilme zum Leben erweckt. Allein den Märchen, Sagen und Fabeln aus Deutschland und aller Welt widmete das renommierte Studio zwischen 1955 und 1992 über 1000 Puppen-, Zeichentrick- Silhouetten- und andere Trickfilme. Hinzu kamen noch mal rund 500 profane Trick-Produktionen für die Wirtschaft und andere Auftraggeber, darunter auch die Kurzpuppenfilme mit dem erwähnten Arbeitsschutz-Tollpatsch Theo.

Unternehmer Francis Bartek (Gerhard Jugnot, 2. v. l.) umgeben von seinen verzogenen Kindern Philippe (Victor Artus Solaro, links), Stella (Camille Lou) und Alexandre Louka Meliava). Foto: Eurovideo

Französische Komödie „Meine schrecklich verwöhnte Familie“ im Heimkino

Selfmade-Millionär versucht verzogenen Nachwuchs zu bekehren Wie bringt ein alleinstehende Millionär seine völlig verwöhnten Kinder wieder auf die rechte Spur? An der Antwort versucht sich die französische Komödie „Meine schrecklich verwöhnte Familie“, die Eurovideo nun fürs deutsche Heimkino veröffentlicht hat. Regisseur Nicolas Cuche hat hier eine leichte, aber nette Komödie abgeliefert.

Polizist 663 (Tony Leung Chiu-wai) trauert um seine Stewardess, joggt bis zur Austrocknung und bemerkt noch nicht mal, wie ihn die Imbiss-Kellnerin Faye (Faye Wong) anhimmelt. Szenenfoto aus "Chungking Express": Plaion

„Chungking Express“: Ananas, Koks und Polizei im verflossenen Hongkong

Meisterhafter Episodenfilm von Starregisseur Wong Kar Wai neu aufgelegt Der deutsche Vertrieb „Plaion“, der bis vor kurzem noch Koch hieß, hat nun einen faszinierenden Episodenfilm von Hongkongs Star-Regisseur Wong Kar Wai neu aufgelegt: „Chungking Express“ entstand bereits 1994, als Hongkong noch britische Kronkolonie war, und erzählt in berauschenden Bildern und Tönen vom Nacht- und Liebesleben in der damals noch freien Großstadt. Der nun fürs deutsche Heimkino editierte Streifen ist für Cineasten ein klares Muss.

Bandenchef Zola (Zdenek Godla) nimmt Kommissar Carl Mørck (Ulrich Thomsen) als Geisel. Szenenfoto: Koch-Film

Dänenkrimi „Erwartung“ im Heimkino: Düsterer Neustart der Adler-Olsen-Filmreihe

Im „Marco-Effekt“ ermittelt nun Ulrich Thomsen statt Nikolaj Lie Kaas als Kommissar Mørck Korruption bis in die höchsten Kreise, Auftragsmörderbanden und Entwicklungshilfebetrug stehen im Mittelpunkt der jüngsten Verfilmung der „Dezernat Q“-Krimis von Jussi Adler-Olsen. „Erwartung – Der Marco-Effekt“ erscheint Ende Juli 2022 fürs Heimkino und wartet mit einem komplett ausgetauschten Schauspieler-Ensemble aus: Statt Nikolaj Lie Kaas mimt nun – sehr gekonnt – Ulrich Thomsen („Das Fest“) den schrulligen Kommissar Carl Mørck. Auch Assad, Rose, und all die anderen Akteure aus der dänischen Kripo hat Regisseur Martin Zandvliet neu besetzt.

"Die purpurnen Flüsse" ziehen einen Teil ihres Charmes aus der ästhetisierten Bildsprache der Serie. Hier sinniert gerade Kommissar Niémans (Olivier Marchal) über die eigene Vergangenheit am pittoresken Strand des Ärmelkanals. Foto: Edel Motion via Glücksstern

„Die purpurnen Flüsse 3“: Zwischen Pest und Jüngstem Gericht

Neue starke Staffel der französischen Krimiserie im Heimkino erschienen Die französische Krimiserie „Die purpurnen Flüsse“ meldet sich mit einer starken dritten Staffel im Heimkino zurück. Darin stürzen sich die Ermittler Pierre Niemans (Oliver Marchal) und Camille Delauny (Erika Sainte) mitten hinein in die tödlichen Ränke, in die blutigen Rachefeldzüge und Sektenbewegungen der französischen Provinz.

Was tun, wenn sich der eigene Sohn als zutiefst diabolisch herausstellt? Szenenfoto aus „Her only living son“. Koch Film

„XX“: Die feminine Seite des Horrors

Grusel-Kurzfilme von vier Regisseurinnen fürs Heimkino publiziert Grausen muss nicht männlich sein: Mit „XX“ hat Koch Media eine faszinierende Heimkino-Kollektion vorgelegt, in der sich vier Regisseurinnen im Horror-Genre austoben. Und die setzen nicht nur auf subtile Gruselei, sondern gelegentlich auch auf Splatter-Effekte. Ein besonderes Schmankerl sind die surrealen Zwischensequenzen in Stop-Motion-Technik, in denen eine bizarre Puppen-Homunkulus-Geschichte erzählen.

Kommandantin Marina Barnett (Toni Collette, Mitte), Biologe David (Daniel Dae Kim, links) und Medizinerin Zoe (Anna Kendrick) ahnen beim Start nicht, wie desaströs sich ihre Mission entwickeln wird. Szenenfoto aus "Stowaway": Eurovideo

Science-Fiction „Stowaway“: Dramatische Marsmission ohne Happy-End

Werfen wir den blinden Passagier durch die Luftschleuse? Um ethische Dilemmata im All rotiert das Raumschiff MTS42 auf seiner Reise zum Mars: Ist es moralisch vertretbar, in einer womöglich ausweglosen Lage einen Menschen über Bord ins eisige All zu werfen, wenn das den Rest der Mannschaft rettet? Regisseur Joe Penna hat diese Konstellation als Science-Fiction-Drama „Stowaway“ verarbeitet, in Deutschland gedreht und nun auch fürs deutsche Heimkino veröffentlicht.

Eine der möglichen Zukünfte für Gawein (Dev Patel) als König und Nachfolger von Artus. Szenenfoto: Eurovideo

„The Green Knight“: Ein Tunichtgut auf dem Weg zur Ritterlichkeit

Fantasyfilm mit surrealen Elementen interpretiert die Mär von Sir Gawein aus dem Artus-Sagenkosmos neu Für seinen neuen Film „The Green Knight“ hat sich Regisseur David Lowery mit der Mär um „Sir Gawein und den grünen Ritter“ aus dem reichen britischen Sagenkreis um König Artus einen Erzählstrang heraus herausgepickt, der schon auf Zeitgenossen mit seinem Loblied auf Prüderie, Ritterlichkeit und Selbstzerfleischung eher ambivalent gewirkt haben dürfte. Anders als etwa Monty Python, die dieses Motiv in „Die Ritter der Kokosnuß“ gründlich verballhornt haben, hat der US-Amerikaner daraus ein Fantasy-Drama über Entscheidungen und möglichen Zukünfte gemacht. Erschienen ist der bildstarke, oft surreal anmutende Mittelalter-Film nun auch fürs deutsche Heimkino.

Wenn Fäuste, messer und Pistolen nicht mehr reichen, greift "H" (Jason Staham) auch mal gern zum Sturmgewehr. Das Finale von "Cash Truck" erinnert etwas an "Heat". Szenenfoto: Studiocanal

„Cash Truck“: Knackiger Rache-Thriller von Guy Ritchie

Statt Gentleman-Kämpfer ist Jason Statham diesmal ein erbarmungsloser Bestrafer Mit „Cash Truck“ hat Guy Ritchie („Snatch“, „Sherlock Holmes„) einen seiner düstersten Filme seit Jahren abgeliefert. Der britische Starregisseur setzt hier auf seine einstige Entdeckung Jason Statham („Crank“, „Redemption„), der in diesem Thriller nur noch wenig Gentleman-Artiges an sich hat, sondern hart und nahezu erbarmungslos nach Rache giert. Erschienen ist der gekonnt inszenierte Streifen nun fürs deutsche Heimkino.

Da hat Papi mit seinem Scharfschützengewehr in letzter Sekunde geholfen: Zoe (Isabel May) ist inzwischen etwas mit den Nerven runter. Szenenfoto (Koch Media) aus: "Run Hide Fight"

„Run Hide Fight“: Die Gedemütigten laufen Amok

Selbstjustiz-Thriller aus den USA kommt ins Heimkino In „Run Hide Fight“ wirft US-Regisseur Kyle Rankin die Frage aus, was erlebte Gewalt aus jungen Menschen macht – und wie dünn die Grenzen zwischen Täter und Opfer manchmal sein können. Sein Teenager-Actionfilm stellt dabei einen Amoklauf an einer Oberschule in den Fokus und ist nach dem „Stirb Langsam“-Konzept gestrickt, allerdings mit reflektiven Untertönen. Statt eines John McClane im Feinripp-Unterhemd räumt bei ihm allerdings ein Mädchen in zerrissenen Jeans mit den Bösewichten auf.

Rose Corley (Lindsey Morgan) in Kampfpose. Bildschirmfoto (Eurovideo) aus: "Skylin3s"

„Skylin3s“: Wild-wirre Alienkämpfe

Sci-Fi-Action fürs deutsche Heimkino Und wieder eine Alien-Invasion auf Erden, und wieder sind es die Frauen, die die Monster zurückschlagen: Mit „Skylin3s“ finalisiert Regisseur Liam O’Donnell seine Science-Fiction-Trilogie. Eurovideo hat das mehr action- als sinnhaltige Werk nun fürs deutsche Heimkino veröffentlicht.

Espen Askeladd (Vebjørn Enger) und Prinzessin Kristin (Eili Harboe) befragen den 190,5-jährigen Opa, wie er damals das Wasser des Lebens fand. Szenenfoto (Eurovideo) aus: Espen & die Legende vom goldenen Schloss

Skurriler Fantasy-Film „Espen & die Legende vom goldenen Schloss“

Charmante Märchenverfilmung aus Norwegen Wer das Wasser des Lebens will, muss zunächst einen blinden, dreiköpfigen Troll besiegen – und dafür die richtige Mixtur aus Kampfgeist und Überredungskunst finden. Falls Ihr das noch nicht gewusst habt, solltet Ihr euch vielleicht einmal „Espen & die Legende vom goldenen Schloss“ ansehen, den zweiten Fantasiestreifen aus der Filmreihe um den norwegischen Märchen-Antihelden Espen Askeladd, der nun als Videostrom fürs deutsche Heimkino erschienen ist.

Die ehrgeizige Virologin Anna (Milena Radulovi) gerät gleich zu Beginn der Erkundungsmission mitten hinein in ein zünftiges AK-47-Feuergefecht. Szenenfoto (Koch-Film) aus: Kola Superdeep

„Superdeep“: In der Tiefe lauert das alte Grauen

Russischer Science-Fiction-Horror demnächst im deutschen Heimkino Lust auf etwas düsteren Science-Fiction-Horror im Stil der 80er und 90er? Dann ist das eben erst für den deutschen Heimkino-Markt publizierte „Superdeep“ aus Russland einen Blick wert: Im Stile von „Alien“, „Stalker“ & Co. schickt uns Regisseur Arseniy Sukhin tief unter die Erde – dorthin, wo ein altes Grauen seit Äonen unter dem Permafrost-Boden auf seine Stunde wartet.