Alle Artikel in: Wirtschaft

Berichte und Kurznachrichten aus der Hightech-Branche

Industrie Zahnrad Konjunktur. Abb.: Heiko Weckbrodt

„Deutliches Signal des Unmutes über die Ampel-Regierung“

Wirtschaftsvertreter fordern Pragmatismus nach Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen Leipzig/Dresden, 2. September 2024. Mit Sorge, aber auch der Forderung, zu pragmatischen Lösungen zu kommen, haben Wirtschaftsvertreter auf den Ausgang der Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen reagiert. „Konstruktive politische Mehrheiten und eine gute Standortpolitik für den industriellen Mittelstand“ hat der Maschinenbauer-Verband „VDMA Ost“ heute gefordert. Die Wahlergebnisse seien zugleich „ein deutliches Signal des Unmutes über die Ampel-Regierung“, kommentierte Landesverbands-Vorsitzender Alexander Jakschik.

Entwicklungs-Leiterin Dr. Dorit Meinhold bereitet eine neue Rezeptur im Labor von "Charlotte Meentzen" vor. Foto: Heiko Weckbrodt

„Charlotte Meentzen“ will in Radeberg ausbauen

4 Millionen Euro teure Anbau neben Naturkosmetik-Fabrik geplant Radeberg, 30. August 2024. Der anhaltende Trend zu Naturkosmetik und Nachhaltigkeit verleiht dem sächsischen Traditionsunternehmen „Charlotte Meentzen“ Rückenwind: Der Kundenkreis wächst, die Umsätze auch. Und weil nachhaltige und regionale Zulieferketten, wie sie die Kosmetik-Manufaktur in Radeberg praktiziert, mehr Lagerplatz als in „Lean Production“-Unternehmen brauchen, ist eine Erweiterung in den kommenden Jahren geplant. „Wir platzen aus allen Nähten“, sagt Geschäftsführer Robert Gey. Daher erwägt „Charlotte Meentzen“, die Logistikhalle mit all den Zutaten und fertigen Kosmetika zu „spiegeln“, anders ausgedrückt: Für vier bis fünf Millionen Euro könnte in den nächsten Jahren ein nahezu identischer Lagerkomplex gleich neben dem alten entstehen.

„Ausländische Beschäftigte stützen die ostdeutsche Wirtschaft“, betont IW-Studienautor Wido Geis-Thöne. Foto: IW Köln

Ausländer erwirtschaften knapp 6 % der ostdeutschen Wertschöpfung

Kölner Ökonomen: Besonders Sachsen profitiert von Zuzug Köln/Dresden, 26. August 2024. In Ostdeutschland arbeiten immer mehr Ausländer – und sie erwirtschaften knapp sechs Prozent der ostdeutschen Bruttowertschöpfung. Darauf haben Ökonomen vom arbeitgeber-nahen Institut der deutschen Wirtschaft (IW) Köln aufmerksam gemacht. Dabei verweisen sie auf die bevorstehenden Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen, aus denen die AfD womöglich als stärkste Kraft hervorgehen könnte.

Produktionsanlage bei "Eckert & Ziegler" zur Herstellung von schwach radioaktiven Implantaten bei Prostatakrebs. Foto: Pressefoto Eckert & Ziegler

Eckert & Ziegler eröffnet neue Medizintechnik-Fabrik in Dresden

Anlagenhersteller investiert 50 Millionen Euro Dresden, 20. August 2024. „Eckert & Ziegler“ haben heute eine rund 50 Millionen Euro teure neue Fabrik in Dresden-Rossendorf in Betrieb genommen. Der Neubau soll die weitere Expansion des Medizintechnik-Unternehmen unterstützen und für 100 neue Arbeitsplätze sorgen. Darauf hat die Landeshauptstadt Dresden hingewiesen.

Foto (verändert): Heiko Weckbrodt

Fast jedes 2. Jungunternehmen beteiligt Beschäftigte am Geschäftserfolg

Bitkom plädiert für digitale Besitz-Token und weitere Erleichterungen Berlin, 19. August 2024. Immer mehr junge Unternehmen (neudeutsch: „Startups“) lassen ihre Belegschaft am geschäftlichen Erfolg und Wachstum ihrer Firma teilhaben. Das hat eine Bitkom-Umfrage ergeben. Demnach beteiligen inzwischen 44 Prozent der neuen Betriebe ihre Beschäftigten am Unternehmen, vor einem Jahr gaben das erst 38 Prozent an. Ein Grund: Die Bundesampel hatte zum Jahresbeginn über das „Zukunftsfinanzierungsgesetz“ die Mitarbeiterbeteiligung erleichtert.

Industrie Zahnrad Konjunktur. Abb.: Heiko Weckbrodt

Neustart für Getreideanlagenbau-Werk in Döbeln

Neuer Eigentümer will neue Geschäftsfelder aufbauen Döbeln, 16. August 2024. Nach der Übernahme durch die Beteiligungsgesellschaft „Zachert Private Equity“ im Juni 2024 unternimmt das frühere Bühler-Werk in Döbeln nun einen Neustart als „Döbelner Anlagen- und Maschinenbau GmbH“ (DAMB). Durch den Eigentümerwechsel seien 78 Arbeitsplätze gesichert worden, teilte das Unternehmen heute mit.

Ex-Elaskon-Chef Günther Gedecke gibt für die "DDR-Welt" in Dresden originale Flaschen mit dem DDR-Rostschutzmittel K60 als Exponat. Foto: Heiko Weckbrodt

Elaskon-Erfinder Günther Gedecke wird 95

Dresdner navigierte den Chemiebetrieb durch turbulente Zeiten – als Chef, Eigentümer, Kombinatsdirektor und dann wieder als Eigner Dresden, 16. August 2024. Elaskon-Erfinder Günther Gedecke wird heute 95 Jahre alt: 34 wechselvolle Jahre lang arbeite er in dem Dresdner Chemie-Unternehmen: Erst als Angestellter, dann als Eigentümer, nach der Eineignung als Leiter eines Staatsbetriebs, später gar als Kombinatsdirektor und nach der Reprivatisierung erneut als Eigner. In diesen Dekaden ersann er unter anderem den Markennamen „Elaskon“ als Kofferwort aus „elastisch“ und „konservierend“, er machte das Auto-Konservierungsmittel K60 DDR-weit bekannt und legte später auch den Grundstein für eine erfolgreiche Nachwende-Entwicklung.

Zimmerer-Meister und Firmengründer Ralf Lepski ist immer wieder begeistert von Holz: „Ein natürliches Material mit toller Haptik“, schwärmt er - hier vor einem Porträt, das die Dresdner Künstlerin Peggy Berger von ihm gemalt hat. Foto: Heiko Weckbrodt

Durch Holz-Etagen über 100.000 neue Wohnungen möglich

Holzbau Lepski plant neue Manufaktur Dresden, 14. August 2024. Eine Zukunft des Bauens liegt im Holzhaus – davon ist Ralf Lepski überzeugt. „Der Baustoff Holz wird in den nächsten Jahren einen Boom erleben: ein natürliches Material mit toller Haptik, das nachwächst und ganz viel CO2 bindet, sich wiederverwenden lässt und ganz neue Möglichkeiten eröffnet, Wohnungsnot und Stadtverdichtung in den Griff zu bekommen“, wird der Dresdner Zimmerermeister und Chef von „Holzbau Lepski“ nicht müde, die Vorteile seines Lieblingsbaustoffes aufzuzählen. „Ich schätze mal, dass man allein in Prohlis ohne weitere Flächenversiegelung und Grundstücksbedarfe rund 5000 neue Wohnungen schaffen könnte, wenn man die Plattenbauten um leichte Holzetagen aufstockt.“ Hochgerechnet auf Millionen Plattenbauwohnungen allein in Ostdeutschland könnten insofern – zumindest theoretisch – weit über 100.000 neue Wohnungen durch zusätzlich aufgesetzte Holzetagen entstehen, ganz ohne zusätzlichen Flächenverbrauch.

Augustustours-Chefin Anke Herrmann freut sich, dass ihre Fahrradtouren so gut ankommen. Foto: Heiko Weckbrodt

Aktivurlaub ja – aber bitteschön unbeschwert

Augustustours“ Dresden sieht wachsende Nachfrage für Radreisen und Wandertouren Dresden, 5. August 2024. Wer Urlaub hat, darf sich natürlich faul am Strand aalen – oder kann kräftig in die Pedale treten. Tatsächlich kommen mehr und mehr Touristen nach Dresden, die Fahrradtouren oder Wanderungen am Elbradweg, durch die Lausitz und den Spreewald oder andere Landschaften in- und außerhalb von Sachsen buchen. Diesen Trend hin zum Aktivurlaub, der Junioren wie Senioren begeistert, haben Anke Herrmann und ihr Team vom Dresdner Reiseveranstalter Augustustours (Eigenschreibweise: („AugustusTours“) beizeiten erkannt. Und damit sind die Augustustourer ziemlich erfolgreich durch fast drei Dekaden voller Berge und Täler geradelt, durch Aufschwung-Jahre ebenso wie durch Krisenzeiten à la Elbeflut, Finanzmarktkollaps und Corona.

Industrie Zahnrad Konjunktur. Abb.: Heiko Weckbrodt

MCR Lausitz baut neue Waggon-Werkstatt in Schwarze Pumpe

Bund und Land schießen 2,75 Millionen Euro zu Schwarze Pumpe, 1. August 2024. „MCR Lausitz“ will im Industriepark „Schwarze Pumpe“ an der Grenze zwischen Sachsen und Brandenburg „eine der modernsten Radsatz-Instandhaltungswerkstätten für Schienenfahrzeuge in Europa“ bauen. Das hat die Leag-Tochter heute angekündigt.

Sachsen begrüßt Großauftrag für Alstom

Milliarden-Order für S-Bahnen soll auch Jobs in der Lausitz sichern Bautzen, 28. Juli 2024. Der Zughersteller „Alstom“ hat einen Großauftrag bekommen, 90 Nahverkehrszüge für die S-Bahn im Rheinland zu liefern – und ein Teil der Arbeiten wird das Alstom-Werk in Bautzen übernehmen. Dieser Milliardenauftrag sichere in Sachsen langfristig viele wichtige Industriearbeitsplätze“, begrüßte der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) den Zuschlag.

Gekatel-Gründer Klaus Schäfer erklärt die digitale Haustafel. Foto: Meeco Communication Services

Digitale Tafeln statt Kork-Infowände

Gekartel Dresden liefert elektronische Haustafeln mit Mini-Feuerlöscher nach Riesa Dresden/Riesa, 25. Juli 2024. Gekartel Dresden soll für 200 Hauseingänge in Riesa digitale Alternativen zum Papieraushang und zur Infotafel aus Kork liefern. Dafür integrieren die Dresdner den – laut dem Hersteller „Job“ aus Ahrensburg – „kleinsten Feuerlöscher der Welt“ in ihre digitalen Haustafel. Der soll Brände automatisch löschen und so zum Feuerschutz in den Mehrfamilienhäusern der Wohnungsgenossenschaft Riesa beitragen. Das geht aus einer Mitteilung der Dresdner Sparkassentochter „SIB Innovations- und Beteiligungsgesellschaft“ hervor.

Das Alpacka-Team hatte sich zeitweise in die Gründungsschmiede der HTWD eingenistet, um ihre Klappbox weiter zu entwickeln. Foto: Heiko Weckbrodt

Faltbare Fahrrad-Klappbox schmiegt sich um Gepäckträger

Jungunternehmen „Allpacka“ aus Sachsen will Fahrrad als Transport-Vehikel attraktiver machen Leipzig/Dresden, 23. Juli 2024. Damit Fahrradfahrer leichter schwere Lasten transportieren können und doch in Fahrradständer und durch enge Passagen passen, will das junge Unternehmen „Allpacka“ aus Leipzig und Dresden im Herbst 2024 eine neue Klapp-Box für Drahtesel auf den Markt bringen. „Allpacka One“ soll 20 Kilogramm beziehungsweise 35 Liter tragen können und auf den Gepäckträger passen.

Quelloffene Software ist im Kommen - aber verspricht vor allem in kommerzieller Regie die größten Sicherheitsvorteile, befindet eine Auftrags-Studie der Uni Bonn. Visualisierung: Dall-E

Innovation durch Transparenz: Quelloffene Technik rückt in den Fokus

Hochschule für Technik und Wirtschaft lädt zur „1. Open Hardware Konferenz“ nach Dresden ein Dresden, 22. Juli 2024. Nach quelloffenen Computerprogrammen („Open Source Software“) rücken Forscher, Tüftler und Unternehmer aus Sachsen nun auch „quelloffene“ Maschinen, Geräte und Anlagen („Open Hardware“) in den Fokus der mittelständischen Industrie und der Selbstmach-Bewegung („DIY“). Das können Leiterplatten und Robotersteuerungen ebenso sein wie Staubsauger, Windräder, Autos, 3D-Drucker oder ganz andere Geräte, deren komplette Bauanleitung die Erfinder ganz bewusst für jeden einsehbar und nutzbar gemacht haben.