Monate: September 2024

Die gläserne Volkswagen-Manufaktur in Dresden. Foto: Heiko Weckbrodt

Heißer Herbst für VW Sachsen absehbar: IG Metall will um Jobgarantie-Verträge kämpfen

Gewerkschafter: „Alle Standorte müssen bleiben“ Dresden/Zwickau, 25. September 2024. Die IG Metall macht gegen mögliche Entlassungswellen in den VW-Werken in Sachsen mobil: Die Geschäftsführung von Volkswagen Sachsen habe nämlich nun für die drei Standorte Zwickau, Chemnitz und Dresden die Tarifverträge über Beschäftigungssicherung aufgekündigt, teilte die Industriegewerkschaft mit. „Wir kämpfen für die Beschäftigungssicherung“, kündigte IG Metall-Bezirksleiter Dirk Schulze an. „Alle Standorte müssen bleiben – in Sachsen genau wie in den anderen Regionen.“

Die TU-Ausgründung Anybrid hat Roboter im Leichtbau-Validierungszentrum Leiv in Dresden mit ihren mobilen Spritzgießmaschinen ausgestattet. Die C-förmigen roten Spritzgießer sind besonders leicht konstruiert. Foto: Heiko Weckbrodt

Jeder zweite neue Roboter wird in China installiert

Auch deutscher Markt wächst – aber auf weit niedrigem Niveau Frankfurt am Main, 24. September 2024. Der internationale Roboterbestand in Fabriken hat mit knapp 4,3 Millionen Exemplaren einen neuen Höchststand erreicht. Allein im Jahr wurden weltweit eine halbe Million neue Industrieroboter installiert – jeder zweite davon in China. Das hat die „Internationale Förderation für Robotik“ (IFR) in Frankfurt am Main mitgeteilt.

Der Einsatz automatischer und teils auch KI-gestützter Bilderkennungs-Systeme für Ermittlungen ist umstritten. Visualisierung: MS Designer / Dall-E3

Hundert kritisiert digitale Gesichtserkennung durch Sachsens Polizei

Datenschutzbeauftragte moniert „tiefen Eingriff in die Grundrechte“ Dresden/Görlitz, 24. September 2024. Als „tiefen Eingriff in die Grundrechte“ und einen möglichen Verfassungsverstoß hat die sächsische Datenschutzbeauftragte Juliane Hundert den Einsatz von automatischen Gesichtserkennern für die Jagd auf Kriminelle im Freistaat kritisiert. Beim Einsatz solcher Software müsse die Polizei die „Verhältnismäßigkeit und Rechtsstaatlichkeit wahren“, forderte sie.

Patrick und Thorsten Henseler in der Werkstatt ihrer "Redwood"-Möbelmanufaktur in Dresden. Foto: Heiko Weckbrodt

Bei Redwood Dresden verschmelzen Tischler-Handwerk und virtuelle Welten

Bei den Brüdern Henseler werden aus digitalen Prototypen handgemachte Unikate aus Holz – ihre Kunden angeln sie per Internet Dresden, 24. September 2024. Wie kann eine kleine Tischlerei auch Kunden weit über ihre Heimatregion hinaus angeln? Digital natürlich. Indem sich Meister und Ingenieur zusammentun, die, wie im Falle der „Redwood Möbelmanufaktur Dresden“, gar noch Brüder sind. „Wir sprechen unsere Kunden vor allem online an“, verrät Thorsten Henseler, der Informatiker und Ingenieur im Bunde. Durch offensive Möbelpräsentationen im Internet, aber auch durch stete Werbung über Google, Tiktok und Co. – „die wissen, wann ein Kunde kaufbereit ist“, sagt Henseler, wenn er über die großen Datensammler im Netz spricht.

US-Präsident Donald Trump. Foto: US-Gouvernment / Presidental Office /Press

Ifo: Trump könnte mit seinen Handelskriegen deutsche Exporte um 15 Prozent drücken

Neue Schutzzölle gegen China und Europa würden Abkehr vom freien Welthandel weiter eskalieren München, 23. September 2024. Wenn der für seine Handelskriege und seine protektionistische Wirtschaftspolitik bekannte Donald Trump (Republikaner) demnächst die Präsidentenwahlen gewinnt, könnte dies letztlich dazu führen, dass die deutschen Exporte gen USA um knapp 15 Prozent sinken. Das hat Handelsexpertin Lisandra Flach vom Wirtschaftsforschungs-Institut „Ifo“ aus München prognostiziert: „Wenn Trump wiedergewählt wird und einen neuen Handelskrieg mit China beginnt, würde Deutschland als Exportnationen stark darunter leiden.“

Die Netzseiten der Städtischen Museen sind nun ausführlicher, beleuchten auch detaillierter die einzelnen Häuser - hier das "eber-Museum - und sind größtenteils im Stile der Web-Ansichten auf Smartphones und anderen mobilen Geräten gehalten. Abb.: Städtische Museen Dresden

Museen der Stadt Dresden bauen ihre Internet-Präsenz aus

Auch kleinere Häuser haben eigene Netz-Auftritte bekommen Dresden, 23. September 2024. Die Museen der Stadt Dresden haben ihren Internet-Auftritt erneuert und nun auch allen kleineren Häusern eigene Präsenzen spendiert, die bisher keine eigenen Seiten hatten. „Die neue Homepage der Museen der Stadt Dresden ist ein bedeutender Meilenstein, um den Museumsverbund digital für Publikum, Fachwelt und Mietanfragen attraktiv zu profilieren“, ist Kulturbürgermeisterin Annekatrin Klepsch (Die Linke) überzeugt.

Foto: Freepik.com, https://www.freepik.com/free-photo/team-process-creation_1291659.htm#fromView=image_search&page=1&position=0&uuid=0cf0098c-431c-4d6f-82fc-8fb803de4a2a

Rezension zu hilfreicher Unternehmen-Software

Wenn selbst der Kaffeeautomat vernetzt ist, wäre es fahrlässig, Unternehmensprozesse noch manuell zu verwalten. Und schon seit Längerem spielt Technologie eine entscheidende Rolle bei der Optimierung von Arbeitsprozessen. Unternehmenssoftware, die mehr kann als nur Daten verwalten – sie ist der unsichtbare Turbo für Effizienz und Wachstum. Doch welche Tools lohnen sich wirklich, und was sollte man lieber ignorieren? Unternehmen setzen auf verschiedene Unternehmenssoftware, um ihre Effizienz zu steigern und produktiver zu arbeiten. Lass uns einen Blick auf die heimlichen Helden im digitalen Büroalltag werfen.

Professor Matthias Vojta ist Sprecher des Clusters „ct.qmat - Komplexität und Topologie in Quantenmaterialien“ in Dresden. Foto: Amac Garbe

Die seltsame Ordnung der Quantenwelt

Physik-Konferenz „CT.QMAT24“ in Dresden rückt topologische Quanten-Zustände in den Fokus Dresden, 23. September 2024. Wie lassen sich quantenphysikalische Effekte noch gezielter als bisher für den Bau superschneller Computer einspannen? Auf welche Weise können wir Schwärme winzig kleiner Teilchen so manipulieren, dass sie sich auch nach Verformungen immer wieder nach seltsamen Prinzipien anordnen und diese „topologischen“ Quantenzustände plötzlich Werkstoffe mit revolutionären Fähigkeiten erschaffen? Kommen wir so vielleicht auch dem alten Ziel näher, supraleitende Maschinen zu konstruieren, die auch bei Zimmertemperatur nahezu verlustfrei leiten? Solche und ähnliche Fragen beschäftigen Physiker, die „topologischen“ Quanten-Phänomenen verschrieben haben. 250 Forscher im „Bellevue“ erwartet Rund 250 dieser Wissenschaftler aus 14 Ländern treffen sich ab heute zur internationalen Physik-Konferenz „CT.QMAT24“ in der sächsischen Landeshauptstadt. Auf Einladung des Dresdner Exzellenzzentrums „CT.QMAT“ und des Sonderforschungsbereichs „Korrelierter Magnetismus: Von Frustration zu Topologie“ wollen sie fünf Tage lang im „Bilderberg Bellevue“-Hotel über Quantenmagnetismus, topolektrische Schaltkreise, topologische Photonik, Magnonik, Quantendynamik und andere Trendthemen in der Quantenphysik diskutieren. Darauf hat die TU Dresden hingewiesen.

VW setzt auch in seiner Manufaktur in Dresden immer mehr Roboter ein. Foto: Heiko Weckbrodt

IW-Studie: Deutsche Autoindustrie jahrelang wird weiterschrumpfen

Starke Orientierung der hiesigen Konzerne auf teure Autos und Export ist an Grenzen gestoßen Köln/Peking/Zwickau, 22. September 2024. Die Automobilindustrie in Deutschland steht nicht nur aktuell vor Personalabbau und Werkschließungen. Sie wird auch in den kommenden Jahren weiter schrumpfen und an internationalem Gewicht verlieren. Das hat Thomas Puls vom „Institut der deutschen Wirtschaft“ (IW) Köln prognostiziert. Denn die auf starke Exporte und immer teurere Autos fokussierte Fahrzeugwirtschaft in Deutschland stoße mit ihren Geschäftsmodellen immer mehr an die Grenzen, die eine erstarkte Konkurrenz in China, Japan und anderen asiatischen Ländern setzte, argumentiert der Ökonom in seiner Studie „Die Automobilindustrie im Jahr 2024“.

Der digitale Zwilling der Stadt Dresden soll Starkregen und dessen Folgen simulieren. Abb.: Virtual City Systems

Digitaler Zwilling hilft Dresden fortan bei Starkregen-Vorsorge

Uni-Forscher Backhaus entwickelt Simulation der Stadt als Web-App Dresden. 21. September 2024. Ein digitaler Unwetter-Zwilling soll Dresden in Zukunft helfen, sich besser auf Unwetter und Hochwasser vorzubereiten. Dieses virtuelle Ebenbild der Stadt hat das Dresdner „Institut für Wasserbau und Technische Hydromechanik“ (IWD) nun programmiert, damit sich Stadtplaner, Häuslebauer und andere Akteure damit besser für Starkregen rüsten können, die sich in Deutschland und Sachsen inzwischen häufen. Dies geht aus einer Mitteilung der Technischen Universität Dresden (TUD) hervor.

Ein Betriebssystem-Kern sollte keine Angriffspunkte für unbefugte Zugriffe bieten. Die entsprechende Lösung von Kernkonzept Dresden ist vom BSI nun für die Verarbeitung geheimer Daten zugelassen worden. Visualisierung: Dall-E

Kernkonzept Dresden: Um digital souverän zu sein, braucht Europa eigene Betriebssysteme

Uni-Ausgründung plädiert für mehr Anbieter, Forschung und Ausbildung an der Schnittstelle zwischen Schaltkreis und Software Dresden, 20. September 2024. Europa ist gut beraten, seine digitale Souveränität nicht nur über Chipfabriken oder Cloud-Dienste zu definieren. Die Wirtschafts- und Technologiepolitiker sollten auch die entscheidende Schnittstelle zwischen Hard- und Software im Blick behalten: die Betriebssysteme. „Deutschland braucht mehr Forschung, Ausbildung und Hersteller für resiliente eigene Betriebssysteme. Ansonsten machen wir uns zu abhängig von ausländischen Anbietern“, plädiert Michael Hohmuth vom Dresdner Betriebssystem-Spezialisten „Kernkonzept„.

Hauptgeschäftsführer Andreas Brzezinski (links) und Dresdner Präsident Jörg Dittrich von der Handwerkskammer Dresden präsentieren ihre Konjunkturanalyse fürs Frühjahr 2018 und ihre bildungspolitischen Forderungen an die sächsische Landesregierung. Foto: Heiko Weckbrodt

Handwerker-Präsident: Rote Linie bei Bürokratie ist erreicht

Kammer fordert Ende von immer neuen Regulierungswellen und mehr Einsatz gegen Fachkräfte-Mangel Dresden/Kamenz, 20. September 2024. Die Politiker sollen nicht nur über Bürokratie-Abbau reden, sondern endlich auch handeln. Das wünscht sich Präsident Jörg Dittrich von der Handwerkskammer (HWK) Dresden mit Blick auf den morgigen „Tag des Handwerks“. „Es muss Schluss sein mit immer neuen Gesetzen, Vorgaben und Richtlinien“, forderte Dietrich. „Die rote Linie ist längst erreicht.“

Kollaborative Roboter, die direkt und ohne Schutzzaun mit Menschen in einer Fabrik zusammenarbeiten können, gehören zu den Hoffnungsträgern der sächsischen Robotik-Szene. Ein solcher Roboter-Arm begrüßt derzeit die Besucher des „Dresden Robotics Festival“ im Dresdner Messegelände. Foto: Heiko Weckbrodt

„Volume Lagersysteme“ will Produktion von Automatisierungstechnik in Dresden hochfahren

Mietfabrik entsteht im Industriegelände Nord Dresden, 19. September 2024. Das Unternehmen „Volume Lagersysteme“ will künftig Automatisierungstechnik im Dresdner Industriegelände entwickeln und produzieren. Dafür entsteht im dortigen „Nordpark 24/7“ bis zum Frühjahr 2025 eine neue Mietfabrik: Die umfasst eine 1200 Quadratmeter große Halle nebst Büros auf weiteren 200 Quadratmetern. Bauherr ist die Immobilienfirma „Family Value Management“, die den Komplex dann an die „Volume Lagersysteme“ vermietet. Heute haben die Partner heute an der Meschwitzstraße die ersten Spaten symbolisch in die Erde gerammt. Das geht aus einer Mitteilung der städtischen Wirtschaftsförderer hervor.

Ein Quantenwissenschaftler testet ein Ionenfallenmodul im Quantenlab von Infineon in Villach. Foto: Infineon

Mobile Quantencomputer für das deutsche Militär

Cyberagentur Halle fördert drei Konzepte mit 35 Millionen Euro – auch Infineon macht mit Halle, 19. September 2024. Damit sie einen mobilen Quantencomputer für das deutsche Militär, Geheimdienste und zivile Nutzer bauen, bekommen die Technologie-Unternehmen „Neqxt“, „Oxford Ionics“, Infineon, „Quantum Brilliance“ und „Parity Quantum Computing“ insgesamt 35 Millionen Euro. Das hat die Bundes-Cyberagentur in Halle mitgeteilt, die diese Fördergelder für innovative Projekte verteilt.

Juroren und Vertreter der nominierten Unternehmen bei der Verleihung des DNN-Wirtschaftspreises 2024 in der Ballsport-Arena Dresden. In der ersten Reihe sind die Gewinner zu sehen: Links de QPoint-Gründer Holger Orawetz und Matti Reppe, in der MItte Felix Lepski und rechts "Polstermöbel Oelsa"-Eigentümer Andreas Käppler. Foto: Heiko Weckbrodt

Qpoint, Lepski und Polstermöbel Lepski gewinnen DNN-Wirtschaftspreise

Jury würdigt Innovationskraft und Durchhalte-Vermögen der sächsischen Unternehmen Dresden, 19. September 2024. Das Carbon-Tech-Unternehmen „Qpoint“ Dresden, „Holzbau Lepski“ aus Reick und „Polstermöbel Oelsa“ aus Rabenau sind die diesjährigen Gewinner des Wirtschaftspreises der Tageszeitung „Dresdner Neueste Nachrichten“ (DNN). Das hat eine Fachjury aus Unternehmern, Managern, Kammervertretern, Wirtschaftspolitikern und Journalisten in Dresden mitgeteilt. Die Juroren würdigten insbesondere die Innovationskraft, den Gestaltungswillen und das Durchhalte-Vermögen der geehrten Unternehmer und ihrer Mitstreiter.