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In 35-Stunden-Woche in Karosseriewerken Dresden

Bis heute hat die zerlegbare transparente Spielzeug-Uhr "Effect" aus dem Jahr 1978, die der VEB Plasticart Dresden hergestellt hat, einen ganz eigenen designerischen Charme Foto: Heiko Weckbrodt

IG Metall setzt zudem Gehaltserhöhungen durch

Radeberg, 9. September 2024. Für rund 530 Beschäftigte der – in Radeberg ansässigen – „Karosseriewerke Dresden“ (KWD) gilt ab 2029 die 35-Stundenwoche. Dieses Verhandlungsergebnis hat die IG Metall mitgeteilt. Im Jahr 2027 sinke die Wochenarbeitszeit bereits auf 36,5 Stunden. Hinzu kommen Gehaltserhöhungen zwischen 8,5 und 19,3 Prozent.

„35 Jahre nach dem Mauerfall konnten wir in einem weiteren Betrieb in der Region die 35-Stundenwoche erreichen“, freut sich Stefan Ehly, der „Erste Bevollmächtigter der IG Metall Dresden und Riesa“. „Die Karosseriewerke Dresden setzt sich mit der 35-Stundenwoche im Raum Radeberg klar von anderen Arbeitgebern ab. KWD macht deutlich, dass der Kampf um Fachkräfte nicht nur mit dem Entgelt, sondern vor allem mit der Arbeitszeit entschieden wird.“

Werbefoto für den Wartburg 311-2 aus dem Karosseriewerk Dresden. Repro aus: Brandes: „Gläser Karosserie Dresden“

Werbefoto für den Wartburg 311-2 aus dem Karosseriewerk Dresden. Repro aus: Brandes: „Gläser Karosserie Dresden“

KWD gehen auf die Gläser-Werke zurück

Die „Karosseriewerke Dresden“ gehen auf die 1864 gegründeten Gläser-Werke zurück, die seinerzeit für luxuriöse Kutschen und später Cabrios bekannt waren. Die Betriebe in Dresden und Radeberg wurden 1953 in „VEB Karosseriewerke Dresden“ umbenannt. Zu DDR-Zeiten stellten sie unter anderem Sonderanfertigungen des Wartburg her, später vor allem Baugruppen für die ostdeutschen Fahrzeugindustrie. Nach der Wende wurde der Betrieb wieder privatisiert und konzentrierte sich ganz auf den Standort Radeberg. Heute sind die KWD ein Zulieferer für die Automobilindustrie, sie stellen Pressteile und Baugruppen für den Karosseriebau her. Das Unternehmen hat weitere Standorte in Wolfsburg, Tschechien, Spanien, Portugal und China.

Autor: Oiger

Quellen: IG Metall, Oiger-Archiv, KWD

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt