Wirtschaft im Reich der Mitte automatisiert mit Rekordtempo

Peking/Frankfurt am Main, 1. September 2024. Die Wirtschaftslenker in Peking setzen auf einen forcierten Roboter- und Automatisierungskurs, um die chinesische Volkswirtschaft wachsen zu lassen und produktiver zu machen. Auf entsprechende Roboter-Beschlüsse auf dem 3. Plenum der KP China Mitte Juli 2024 hat die „Internationale Förderation für Robotik“ (IFR) in Frankfurt am Main aufmerksam gemacht.

„Rasante Entwicklung in der Automation“

„Chinas rasante Entwicklung in der Automation mit Industrierobotern ist außergewöhnlich“, betont IFR-Präsidentin Marina Bill. „Der operative Bestand des Landes überschritt vor zwei Jahren die Marke von 1,5 Millionen Stück – ein internationaler Rekord.“ Im Jahr 2022 habe China 290.258 Industrieroboter installiert – und damit jeden zweiten Roboter dieser Art weltweit.

Immer mehr Roboter-Fabs

Wachstumstreiber im Reich der Mitte seien vor allem der Automobilbau und die Elektronikindustrie, berichtet die IFR. Und weil die ihren Automatisierungskurs immer weiter forcieren, steigt eben auch der Bedarf an Robotern – nach westlichen und japanischen ebenso wie nach einheimischen. „Um der großen Nachfrage gerecht zu werden, errichteten in- und ausländische Roboterhersteller Produktionsstätten in China und bauten ihre Kapazitäten kontinuierlich aus“, heißt es weiter vom Branchenverband.

Einheimische Roboterhersteller holen auf

Die starke Binnennachfrage sorgt wiederum für große Serien und Technologie-Schübe bei den chinesischen Roboterhersteller. Zu erwarten ist, dass Industrieroboter aus dem Reich der Mitte bald auch in anderen Ländern – inklusive Europa – Marktpositionen auf- und ausbauen. „Bislang ist die Zahl exportierter Roboter aus China sehr begrenzt“, schätzt Generalsekretär Xiaogang Song von der „China Robot Industry Alliance“ (CRIA) ein. „Chinesische Roboter, die im Ausland abgesetzt werden, gibt es erst seit ein paar Jahren. Unseren Statistiken zufolge liegt die Gesamtzahl der exportierten Roboter bei weniger als 5 Prozent.“ Aber: „Auf der Suche nach neuen Märkten gehen chinesische Roboterfirmen dorthin, wo es eine Nachfrage nach ihren Produkten gibt – so wie jedes andere Unternehmen auch“, sagt Song.

Preiswerte Roboter aus China könnten Westen erobern, müssen aber erst Vertrauen gewinnen

„Normalerweise gründen chinesische Roboterunternehmen ihre Niederlassungen, indem sie mit lokalen Partnern zusammenarbeiten und lokale Mitarbeiter einstellen“, heißt es in der IFR-Analyse. „Es wird einige Zeit dauern, bis das Vertrauen in die Marke durch ein gesteigertes technologisches Niveau und verbesserte Dienstleistungen aufgebaut ist, um den Marktanforderungen im Ausland gerecht zu werden. In einigen Bereichen, wie beispielsweise den Bildverarbeitungssystemen oder KI-Anwendungen, haben chinesische Unternehmen Vorteile, da sie die Anforderungen der beschleunigten Automation in Chinas Fertigungssektoren erfüllen. Niedrige Produktionskosten zählen ebenfalls zu den Hauptvorteilen chinesischer Roboter.“

Autor: Oiger

Quelle: IFR

Ihre Unterstützung für Oiger.de!

Ohne hinreichende Finanzierung ist unabhängiger Journalismus nach professionellen Maßstäben nicht dauerhaft möglich. Bitte unterstützen Sie daher unsere Arbeit! Wenn Sie helfen wollen, Oiger.de aufrecht zu erhalten, senden Sie Ihren Beitrag mit dem Betreff „freiwilliges Honorar“ via Paypal an:

paypal.me/oigerDD

Vielen Dank!