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7 % der deutschen Unternehmen setzen auf Blockchain-Technik

Blockchain-Technologien beruhen auf miteinander verknüpften, verschlüsselten Datengliedern. Grafik. Heiko Weckbrodt

Blockchain-Technologien beruhen auf miteinander verknüpften, verschlüsselten Datengliedern. Grafik. Heiko Weckbrodt

Interesse der Wirtschaft an gesicherten Datenblockketten wächst – auf niedrigem Niveau

München, 2. August 2024. Das Interesse der deutschen Wirtschaft an neuen Digitalisierungs-Schritten durch die „Blockchain“-Technologie wächst, wenn auch immer noch auf niedrigem Niveau: In einer Ifo-Umfrage bekundeten 7,2 Prozent der befragten Unternehmen, dass sie planen, solche besonders gesicherten Datenblockketten entweder bereits einsetzen oder dies bald planen. Im Vorjahr lag dieser Anteil bei 6,9 Prozent. Das geht aus einer Mitteilung des Wirtschaftsforschungs-Instituts „Ifo“ aus München hervor.

In Großunternehmen stärker verbreitet

„Die Blockchain wird in sämtlichen Branchen eingesetzt“, schätzt Ifo-Expertin Anna Wolf ein. „Am häufigsten nutzen sie Großunternehmen. Die Anwendungsfelder reichen von der Rückverfolgung von Rohstoffen und Bauteilen zur Einhaltung ethischer, sozialer und ökologischer Standards bis hin zur fälschungssicheren Dokumentation durchgeführter Arbeitsschritte.“

Was sind Blockchains?

Blockchains sind kryptografisch miteinander verknüpfte Datenblöcke im virtuellen Raum. Diese Blöcke können Informationen, Kryptowährung, digitale Kunstwerke oder andere „Dinge“ repräsentieren. Weil sie als fortlaufende Kette organisiert sind, in denen jedes Glied von den vorangegangenen Gliedern abhängt, wird jeder Manipulationsversuch sofort sichtbar. Zudem sind die Blöcke ohne das richtige Passwort nur sehr schwer zu knacken.

Kryptowährung Bitcoin als bekanntestes Beispiel

Das wohl bekannteste Anwendungsbeispiel ist die hochspekulative Krypto-Währung „Bitcoin“. Inzwischen gibt es aber zahlreiche weitere Einsatzszenarien. Auch sächsische Unternehmen experimentieren inzwischen mit Blockchains, um beispielsweise durchgängig digitale Investitionen oder Exportgeschäfte zu ermöglichen – ohne jeden „Analog-Bruch“. Auch Staaten in Amerika experimentieren mit Bitcoins als Landeswährung oder Staats-Reserve. So hatte beispielsweise El Salvador 2021 den Bitcoin als Währung eingeführt – mit bisher eher mäßigen Erfolgen. Zuletzt hatte US-Präsidentschaftsbewerber Donald Trump (Republikaner) die Bitcoin-Spekulationen angeheizt, als er ankündigte, als Präsident eine nationale Bitcoin-Reserve anlegen zu wollen.

Für 73 Prozent ist Blockchain überhaupt kein Thema

In Deutschland misstrauen allerdings die meisten Unternehmer dieser Technologie oder scheuen den Umsetzungsaufwand. Auch in der Ifo-Umfrage gaben rund 73% der befragten Wirtschaftsvertreter an, die Blockchain sei für sie kein Thema. In jedem fünften Unternehmen gibt es zumindest Diskussionen über mögliche Einsatzfelder. Einzelne Branchen nutzen diese Technologie auch schon etwas breiter, berichten die Ifo-Forscher: „Im Automobilbau, in Unternehmen der Werbung und Marktforschung, bei Logistikunternehmen, sowie bei IT-Dienstleistern und Beratungsunternehmen ist Blockchain-Technologie bei mindestens jedem zehnten Unternehmen im Einsatz.“

Autor: Heiko Weckbrodt

Quellen: Ifo, Wikipedia, Oiger-Archiv, Tagesschau.de, Wirtschaftswoche, Linkedin, Commerzbank

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt