Monate: Januar 2023

Qualitätsprüfung von GaAs-Leistungshalbleitern bei 3-5 Power Electronics Dresden. Foto: Kristin Schmidt für 35PE

35PE Dresden will mit Galliumarsenid einen Quantensprung in der Leistungselektronik auslösen

Dresden/Fort Lauderdale, 24. Januar 2023. Die Gallium-Arsenid-Halbleiter (GaAs) von „3-5 Power Electronics“ (35PE) könnten einen „Quantensprung in der Leistungselektronik“ auslösen. Das haben die 35PE-Gründer eingeschätzt und berufen sich dabei auf das Fachjournal „Semiconductor Review“ aus Fort Lauderdale in Florida.

Künstliche Intelligenzen aus Europa sollen mit deutschen und anderen europäischen Sprachmodellen arbeiten. Visualisierung durch die KI Dall-E

Studie: Für eigene Basis-KI fehlen Deutschland noch die Voraussetzungen

Geeignetes Rechenzentrum würde 350 Millionen Euro kosten Berlin/Dresden, 24. Januar 2023. Deutschland fehlen „elementare Voraussetzungen“, um vollständig eigene Künstliche Intelligenzen (KI) zu entwickeln. Das geht aus einer neuen Machbarkeitsstudie „Große KI-Modelle für Deutschland“ hervor, die der KI-Bundesverband aus Berlin heute vorgestellt hat. Demnach verfügt die Bundesrepublik weder über genügend Trainings-Daten und KI-Personal noch über ausreichend starke Supercomputer, um den dominanten KIs aus den USA und China ein selbst entwickeltes und quelloffenes großes KI-Modell nach europäischen Ethik-Standards zu formen.

Ein altes Foto auf einer Informationstafel bezeugt, dass der Dienst bei der Bahn einst reine Männersache war. Repro: Christian Ruf

Lob der Langsamkeit in der Schmalspurbahn

Die Zittau-Oybin-Jonsdorfer Bimmelbahn zuckelt noch immer  durch die ausgesprochen schöne Gegend im südöstlichsten Zipfel Sachsens. Oybin. Wehret den Anfängen sagte sich im April 1890 ein wackerer Gendarm namens Haubold, als er sah, was Vandalen in Oybin angerichtet hatten. Im Dorf wie auch auf den Wegen am entstehenden Bahnhof waren Steine abgelagert und Barrieren beschädigt worden. Haubold erstattete Anzeige, der Übeltäter war rasch ausgemacht. Es war ein Bauunternehmer namens Bomborn, der unter Androhung von 30 Mark Geldstrafe von Amts wegen die Anweisung erhielt, gefälligst die Ordnung binnen 24 Stunden wiederherzustellen, wie auf einer Tafel zu lesen ist, die am Bahnhof in Oybin steht. Sie ist Teil eines Lehrpfads über die Geschichte einer Schmalspurbahn, die bis heute immer noch zwischen Zittau und Oybin beziehungsweise Jonsdorf verkehrt.

Mit dem Mobilfunk der 5. Generation (5G) verbinden vor allem Autohersteller und Automatisierungsindustrie große Hoffnungen. Foto: Heiko Weckbrodt

Vodafone baut in Sachsen „5G+“-Funknetz auf

Aufgebohrter Mobilfunk ist besonders für Industrie, Telemedizin und Logistik interessant Dresden, 23. Januar 2023. Vodafone baut in Sachsen das Mobilfunknetz der 5. Generation auf dem neuesten Stand (5G+) auf und aus. Das haben der Telekommunikationskonzern und die sächsische Landesregierung vereinbart. Eine entsprechende Vereinbarung „über den beschleunigten Aufbau eines hochmodernen 5G-Mobilfunknetzes (5G+) in Sachsen“ haben heute Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU), Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) und Vodafone-Manager Michael Jungwirth heute in Dresden geschlossen.

Silvesterbräuche: Neue Rituale zum Jahreswechsel

Der Jahreswechsel rückt wieder einmal näher und es ist höchste Zeit, die eigenen Traditionen vorzubereiten. Familie und Freunde kommen zusammen, um sich von einem tollen oder aber auch weniger guten Jahr zu verabschieden und gemeinsam voller Zuversicht ein neues zu begrüßen. Ob es ein besonderes Essen gibt, ein traditionelles Outfit getragen wird, ein persönlicher Jahresrückblick geschieht oder eine klassische Aktivität wie Bleigießen veranstaltet wird – gibt es allerlei Bräuche, die hinter verschlossenen Türen oder auch in aller Öffentlichkeit durchgeführt werden. Wir haben recherchiert und nach modernen sowie traditionellen Neujahrsritualen gesucht.

MINT-Anteil an allen Studienanfängern seit der Jahrtausendwende. Grafik: Destatis

6,5 % weniger Studenten in MINT-Fächern

Obwohl Bedarf hoch ist,  entscheiden sich weniger junge Menschen für Mathe, Informatik & Co. Wiesbaden, 23. Januar 2023. In Deutschland studieren weniger junge Menschen Mathe, Informatik, Naturwissenschaften oder Technik, also die sogenannten „MINT“-Fächer. „Im Studienjahr 2021 rund 307 000 Studierende im ersten Fachsemester ein MINT-Fach. Das waren 6,5 % weniger als im Vorjahr“, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) in Wiesbaden mit. Der Rückgang bei den Studienanfängerinnen und Studienanfängern schlage sich auch in der Zahl aller Studierenden nieder: Die Zahl der Studierenden in MINT-Fächern im Wintersemester 2021/22 sei erstmals seit 2007 gesunken.

Vor allem auf dem Lande in Ostdeutschland leben viel zu wenige junge Menschen, um für eine gesunde demografische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung dieser Landkreise zu sorgen. Grafik: Dall-E 2

Ostdeutsche Landkreise sind „unterjüngt“

Leipziger Demografen warnen vor wirtschaftlichen Folgen Leipzig, 22. Januar 2023. In Ostdeutschland – und dort wiederum vor allem auf dem Lande – wird der Fachkräftemangel die wirtschaftliche Entwicklung in den kommenden Jahren noch stärker ausbremsen aus bisher. Dies zeichnet sich allein schon durch demografische Effekte ab: In vielen ostdeutschen Kreisen liegt der Anteil junger Menschen bis 24 Jahre teils deutlich unter dem Bundesdurchschnitt von 7,3 Prozent. Darauf hat das Leibniz-Institut für Länderkunde (IfL) in Leipzig hingewiesen. „Überspitzt gesagt könnte man diagnostizieren, dass diese Kreise nicht nur überaltert, sondern auch unterjüngt sind“, erklärte Studienautor Tim Leibert.

Besonders im Winter sind Menschen mit depressiven Neigungen besonders oft niedergeschlagen. Grafik: Dall-E

Tageslicht und Superlichtlampen gegen Winterdepression

Leipziger Professorin rät zu Spaziergängen und Lichttherapie Leipzig, 21. Januar 2023. Wer im Winter besonders niedergeschlagen ist, sollte mit täglichen Spaziergängen, Sport im Freien oder ultrahellen Tageslicht-Lampen versuchen. Das hat Oberärztin Prof. Maria Strauß von der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie im Uni-Klinikum Leipzig empfohlen.

Das Versuchszentrum erhält einen aufwändigen Schwingungsprüfstand. Abb.: TUD

Europaweit einzigartiges Fahrzeugforschungszentrum Dresden wächst

Alte Militärhallen für die Uni mit modernen Prüfständen ausgerüstet Dresden, 20. Januar 2023. Um neue Antriebe, Reifen, Achsen und Lenksysteme für Automobile besser testen und entwickeln zu können, wächst das „Fahrzeugtechnische Versuchszentrum“ (FVZ) am Institut für Automobiltechnik der TU Dresden. Ende Januar 2023 übergeben der sächsische Finanzminister Harmut Vorjohann (CDU) und Christine Behrens vom Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB) auf dem ehemaligen Militärgelände an der August-Bebel-Straße in Dresden zwei Hallen voller Prüfstände an die TU-Ingenieure. Für diesen FVZ-Ausbau hatte der Freistaat Sachsen 13,5 Millionen Euro einkalkuliert.

Forscher am US-Seuchenkontrollzentrum CDC haben dieses 3D-Modell des neuen Corona-Virus (2019nCoV) entworfen, das eine schwere Lungenkrankheit auslösen kann. Die Angst vor dem Krankheitserreger lähmt mittlerweile weltweit das öffentliche Leben, die Wirtschaft, den Tourismus, selbst die Forschung in vielen Ländern. Illustration: CDC/ Alissa Eckert, MS; Dan Higgins, MAMS, Lizenz: Public Domain, https://phil.cdc.gov/Details.aspx?pid=23312 / Wikipedia https://commons.wikimedia.org/wiki/File:2019-nCoV-CDC-23312.png

180.000 mehr Tote in Deutschland während der Corona-Zeit

In Ifo-Rechnung sind auch Hitze- und Grippe-Tote inbegriffen Dresden, 20. Januar 2023. Während der Corona-Jahre 2020 bis 2022 sind in Deutschland etwa 180.000 Menschen mehr gestorben als normalerweise zu erwarten gewesen wären. Das hat das Wirtschaftsforschungsinstitut „Ifo“ in Dresden mitgeteilt. Laut dieser Berechnung wären damit in den Corona-Jahren etwa 0,2 Prozent der Bevölkerung in der Bundesrepublik zusätzlich gestorben.

Speziell designte Antikörper sollen dem Immunsystem im Kampf gegen Krebs und Corona auf die Sprünge helfen. Die Vision: Die künstlich hergestellten Proteine docken an die Oberfläche von Immunzellen an. Das andere Ende des Antikörpers bindet an die Krebs- oder Coronazellen und lenkt so die bis dahin untätigen Abwehrkräfte zum Tumor. Visualisierung: HZDR / Sahneweiß / Kjpargeter, Freepik

Großes Potenzial für Dresdner Mini-Suchzerstörer im Kampf gegen Krebs

Sächsisches „Radiopharmaceutical Valley“ will sich auch international stärker vernetzen Dresden/Radeberg, 19. Januar 2023. Onkologen werden Krebs durch neuartige strahlende Mini-Suchzerstörer in Zukunft besser behandeln können. Bei diesen „Radioliganden“ handelt es sich zum Beispiel um modifizierte Immunzellen mit einer leicht radioaktiven Fracht, die sich im Körper zielgerichtet nur an Krebszellen anheften und sie dann genau von innen heraus zerstrahlen. Wissenschaftler wie auch Politiker wittern hier große Chancen vor allem für Krebskranke und für den ganzen Lebenstechnologie-Standort Sachsen.

Madhu Lakshman Mysore (l.) und Xing Liu haben an der TU Chemnitz am Lestungselektronik-Projekt "Power2Power", mitgearbeitet. Hier messen sie einen Versuchsstand, siwe robust die neuen Leistungshalbleiter sind und wie sich die Kurzschluss-Gefahr senken lässt. Foto: Professur für Leistungselektronik der TUC

Hochspannende Elektronik wird langlebiger

TU Chemnitz arbeitete im „Power2Power“-Projekt mit an besserer Leistungselektronik für Solarkraftwerke und Elektroautos Chemnitz/Dresden, 19. Januar 2023. Damit die Leistungselektronik in Elektroautos, Solarkraftwerken und Eilzüge nicht mehr so schnell durchbrennt und jahrzehntelang hält, haben Forscher der TU Chemnitz im Zuge des „Power2Power“-Verbundprojektes robustere und kurzschlussfestere Transistoren mitentwickelt. Das geht aus einer Mitteilung der Chemnitzer Uni hervor.

Der sächsische Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD). Foto: Heiko Weckbrodt

Wirtschaftsminister: GKN soll Fabrikschließung in Sachsen überdenken

Dulig: Wenn Autozulieferer Werk in Ungarn baut, dann gibt es auch einen Absatzmarkt Dresden, 18. Januar 2023. Der sächsische Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) hat die heute verkündeten Schließungspläne für das sächsische Werk des Automobilzulieferers GKN kritisiert. „Ich erwarte von GKN, diese Entscheidung zu überdenken und weiter auf die hohe Kompetenz der Beschäftigten und die gute Qualität der Arbeit in Zwickau zu setzen“, kommentierte er die Pläne.

Themenfoto: Heiko Weckbrodt

Autozulieferer GKN will sein Werk in Zwickau schließen

IG Metall protestiert gegen geplantes Aus, 800 Jobs fallen weg Zwickau, 18. Januar 2023. Der britische Autozulieferer „GKN Driveline“ plant, sein Werk im sächsischen Zwickau-Mosel mit über 800 Beschäftigten zu schließen. Die Entscheidung sei „aufgrund von Strukturwandel in der Automobilindustrie notwendig“, teilte das Unternehmen heute mit. Ab dem Sommer 2023 will das Unternehmen seine Produktion in Mosel schrittweise über einen Zeitraum von zwei Jahren hinweg an andere Standorte verlagern. Die Industriegewerkschaft (IG) Metall hat gegen diese Entscheidung heute gleich postwendend protestiert.