Monate: Januar 2023

In diesem Schnitt durch Schnitt durch Lebergewebe sind die Mesenchymzellen rosa markiert. Wenn sie dei "Duktalzellen" (gelb und blau) berühren, hemmen sie deren Regeneration. Wenn sie auf Berührungen verzichten, wird die Selbstreparatur wieder angeregt. Abb.: Anna Dowbaj, Meritxell-Huch-Gruppe, MPI-CBG

Acht Millionen Euro für Dresdner Forscher

Leben-Regeneration, sparsame Solarzellen und Empathie Dresden, 31. Januar 2023. Der EU-Forschungsrat hat vier Forschungsstipendien zu jeweils knapp zwei Millionen Euro an vier Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Dresden vergeben. Das haben das Wissenschaftsministerium, die TU Dresden und das „Max-Planck-Institut für molekulare Zellbiologie und Genetik“ (MPI-CBG) mitgeteilt.

Im südschwedischen Stenungsund wollen Perstorp, Uniper und Sunfire neue Kreislauf-Technik installieren, um Methan zu synthetisieren statt es aus Erdgas zu gewinnen. Foto: Uniper

Sunfire baut Mega-Elektrolyseur in Schweden

Anlage soll Wasserstoff für Öko-Vorzeigeprojekt der skandinavischen Chemieindustrie liefern Dresden/Stenungsund/Düsseldorf, 31. Januar 2023. Sunfire Dresden baut gemeinsam mit dem westdeutschen Energiekonzern „Uniper“ im südschwedischen Stenungsund einen Alkali-Elektrolyseur der 30-Megawatt-Klasse. Die Anlage ist ein wichtiger Baustein für das „Project Air“, mit dem das schwedische Chemie-Unternehmen „Perstorp“ seine Produktion umweltfreundlicher umgestalten will. Dies geht aus Mitteilungen von Sunfire und Uniper hervor.

Elektroautos - hier ein Versuchsmodell mit Karbonteilen - bestehen zwar aus weniger Bauteilen als ein Verbrenner-Auto. Aber auch sie brauchen Gelenkwellen, argumentiert die IG Metall. Foto: Heiko Weckbrodt

IG Metall fordert Auffanggesellschaft für Gelenkwellen-Werk Mosel

Gewerkschafter wollen aber vor allem Erhalt der 800 Arbeitsplätze erkämpfen Zwickau, 31. Januar 2023. Eine Auffanggesellschaft und Abfindungen für entlassene Mitarbeiter fordern Gewerkschaftler von „GKN Driveline“. Das geht aus einer Mitteilung der Industriegewerkschaft (IG) Metall hervor. Der Automobilzulieferer GKN hatte zuvor angekündigt, sein Werk in Zwickau-Mosel schrittweise schließen zu wollen.

Das Laser-Scanning-Mikroskop des Projekts LSC-Onco ist durch den Einsatz von MEMS-Technik so klein und kompakt, dass es auch im Operationssaal direkt an der Patientin oder am Patienten eingesetzt werden kann. Foto: Fraunhofer-IPMS

Tumorreste-Jagd während der OP

Fraunhofer Dresden entwickelt neuartige Laserspiegelmikroskope für die Echtzeit-Erfolgsanalyse bei Krebs-Operationen Dresden, 30. Januar 2023. Krebsmikroskope sollen künftig in Echtzeit bei onkologischen Operationen den Ärzten helfen, auch kleinste Tumor-Reste noch im Körper des Patienten zu erkennen. Dafür hat das Fraunhofer-Photonikinstitut IPMS in Dresden nun ein spezielles Laser-Scanning-Mikroskop entwickelt. Es basiert auf einer neuen Generation von winzig kleinen Spiegelchips.

Blick in einen Mikrooptik-Reinraum von Jenoptik. Foto: Jenoptik

Großauftrag für Jenoptik aus der Chipindustrie

Order umfasst zweistelligen Millionenbetrag Jena/Dresden, 30. Januar 2023. „Jenoptik“ hat einen Großauftrag bekommen, an einen ungenannten „weltweit tätigen Technologiekonzern“ optische Mikroelektronik-Ausrüstungen zu liefern. Das hat das ostdeutsche Optikunternehmen heute mitgeteilt. Über den Namen des Auftraggebers und den genauen Umfang gab Jenoptik keine Auskunft. Allerdings war von einer Order im zweistelligen Millionen-Bereich die Rede.

Links ein Bodensensor, der neben der Bodentemperatur auch über die Leitfähigkeit den Salzgehalt im Boden misst. Foto: Murata und Uni Tohoku

Japan setzt auf Sensoren im Kampf gegen Boden-Versalzung

Ernten durch Tsunami und Klimawandel bedroht – Bauern reagieren mit Hightech-Überwachung Tohoku/Dresden, 30. Januar 2023. Japanische Experten verwenden in der Region Tohoku auf moderne Sensorik, um die Versalzung von Reisfeldern und anderen landwirtschaftlichen Flächen infolge von Klimawandel und Tsunamis zu überwachen und zu stoppen. Das geht aus einer Mitteilung des japanischen Elektronikkonzerns „Murata“ hervor, der die Sensoren gemeinsam mit lokalen Bauern und der Tohoku-Universität.

Arzneimittel gegen Erkältungskrankheiten waren während der Grippewellen 2022 stark gefragt. Foto: Heiko Weckbrodt

Krankenstand in Sachsen auf Rekordniveau

DKK: Vor allem Erkältung, Grippe, Corona & Co. haben die Sachsen krankgemacht Dresden, 29. Januar 2023. Krankheitsbedingte Arbeitsausfälle haben im Jahr 2022 in Sachsen ein Rekordniveau erreicht. Das hat die Krankenkasse „DAK-Gesundheit Sachsen“ in Dresden mitgeteilt. Der Krankenstand stieg demnach im Vergleich zum Vorjahr um 1,3 Punkte auf 5,8 Prozent – und somit auf den höchsten Wert seit Beginn der Analysen vor 25 Jahren. Zum Vergleich: Bundesweit liegt die Krankenquote bei 5,5 Prozent.

Luftbildaufnahme von Kiruna mit der Stadt und den ehemaligen Tagebauen von Kiirunavaara und Luossavaara. Foto: LKAB

Sachsen sollen „Seltene Erden“-Schatz in Schweden untersuchen

Staatskonzern beauftragt Bergakademie Freiberg mit Analyse der Sensationsfunde in Kiruna Freiberg/Kiruna/Brüssel, 28. Januar 2023. Die Bergakademie Freiberg soll die weltweit größte Lagerstätte für Seltene Erden in Schweden analysieren, um den folgenden Abbau durch den Staatskonzern „Luossavaara-Kiirunavaara Aktiebolag“ (LKAB) vorzubereiten. Das haben die sächsischen Geologen nun mitgeteilt – sie waren bereits an der Erkundung der sogenannten „Per Geijer Eisenerz-Apatit-Lagerstätte“ beteiligt gewesen.

Noch sieht der Greifer aus dem Hause Poweron etwas klobig ist, es handelt sich eben noch um einen Demonstrator. Er soll das Zusammenspiel von künstlichen Muskeln, Neuronen und haut an Roboterhänden vorführen. Foto: Poweron

Fühlende Roboterhand aus künstlicher Haut, Neuronen und Muskeln

Poweron aus Dresden und Auckland will Roboter neue Jobs in Pflege, Eierfabriken und Obstgärten erschließen Dresden, 27. Januar 2023. Die auf taktile Roboter spezialisierte Uni-Ausgründung „Poweron“ hat den ersten Demonstrator eines Roboter-Greifarms mit künstlichen Muskeln, Neuronen und Haut fertiggestellt. Das hat die TU Dresden, aus der sich das sächsisch-neuseeländische Unternehmen gemeinsam mit der University of Auckland im Jahr 2019 ausgegründet hatte. Der Greifer soll die Art und Weise, wie Roboter mit Objekten hantieren und mit Menschen interagieren können auf eine neue Stufe heben.

Blick auf einen Teststand im Fahrzeugtechnischen Versuchszentrum der TU Dresden. Foto: Heiko Weckbrodt

TU Dresden sieht sich als Exzellenzzentrum für Mobilität der Zukunft

37 Millionen Euro teures Versuchszentrum soll Spitzenforschung an vernetzter und hochautomatisierter Elektromobilität beflügeln Dresden, 27. Januar 2023. Um die Mobilität der Zukunft mitzuformen, will sich die TU Dresden als Exzellenzforschungszentrum für vernetzte und hochautomatisierte Elektromobilität profilieren. Als Baustein für diesen sogenannten „Potenzialbereich“ haben die universitären Verkehrswissenschaftler heute ein rund 37 Millionen Euro teures neues „Fahrzeugtechnisches Versuchszentrum“ (FVZ) in zwei ehemaligen Panzerhallen der DDR-Militärakademie in Dresden offiziell eingeweiht. „Damit entsteht hier eine in Europa einzigartiges Einrichtung“, betonte der sächsische Finanzminister Hartmut Vorjohann (CDU) während der Einweihungsfeier.

Wie verändern vernetzte "Virtuelle Realitäten" und "Augmentierte Welten" künftig unsere sozialen Interaktionen? Sind damit bald auch Schulausflüge ins antike Rom möglich? Visualisierung: Dall-"2 & hw

Realität und virtuelle Welt verschmelzen in ehemaliger DDR-Computerschmiede

Künstler und Ingenieure augmentieren in Robotron-Kantine Dresden das soziale Miteinander Dresden, 26. Januar 2023. Marc Zuckerberg möchte uns bekanntermaßen mal wieder zu einem zweiten Leben, einem „Second Life“, in seinem Metaversum voller virtuellen Welten verführen. Wahrscheinlicher aber erscheint es mehr und mehr, dass sich zuerst die augmentierte Realität (AR) durchsetzt. Dass für uns also Realität und computergenerierte Zusatzinformationen, Bilder oder Visualisierungen verschmelzen – dank omnipräsenter Smartphones und künftig vielleicht noch immersiverer Technik. Wie das aussehen und welchen Mehrwert dies auch für soziale Interaktionen haben kann, wollen Ingenieure, Philosophen und Künstler demnächst dort vorführen, wo einst die DDR-Computerbauer speisten: Vom 15. bis zum 18. Februar 2023 lädt nämlich die einstige „Robotron-Kantine“ gegenüber vom Dresdner Rathaus Besucher in „Hybrid Spaces und Augmented Realities“ ein.

Wer die Rechnerwolken betreibt, verwaltet wertvolle Datenschätze. Die Alasca-Allianz setzt sich daher für quelloffene Cloud-Lösungen und mehr digitale Souveränität für Europa ein. Visualisierung: Dall-E

Sachsen richtet Digitalstrategie neu aus

Freistaat soll führender Standort für KI, Neuro- und Quantencomputer sowie Robotik werden Dresden, 26. Januar 2023. Die digitale Umbau der Gesellschaft soll ökologisches Wirtschaften in Sachsen fördern, den Freistaat unabhängiger von Computertechnologien aus dem Ausland und widerstandsfähiger gegen Krisen machen. Das geht aus der sächsischen Digitalstrategie hervor, die der Freistaat nun aktualisiert und in einer dritten Auflage veröffentlicht hat. Die baut auf den vorherigen Strategiepapieren auf, setzt aber auch neue Akzente.

Die Importe Seltener Erden sind zwar über längere Zeit betrachtet rückläufig, doch Deutschland bleibt dabei hochgradig auf China angewiesen. Grafik: Destatis

Ohne China keine deutschen Hightech-Produkte

Bundesrepublik ist auch bei „Seltenen Erden“ hochgradig auf China-Importe angewiesen Wiesbaden, 25. Januar 2023. Wichtige Rohstoffe für Hochtechnologie-Produkte kann Deutschland nur aus dem Ausland beziehen – und ist dabei hochgradig abhängig von Importen aus China. So sind beispielsweise Scandium, Yttrium, Neodym und verwandte Metalle unerlässlich, um Laser, Lautsprecher, Speziallegierungen, Elektromotoren, Akkus und andere moderne Erzeugnisse herzustellen. Gerade diese „Seltenen Erden“ aber bezieht die Bundesrepublik zu zwei Dritteln aus China. Das geht aus einer Mitteilung des Bundesstatistikamtes „Destatis“ in Wiesbaden hervor.

Selbstreinigung über Nacht: Links ein Titanoxid-Dünnglas, auf dem nachts Regentropfen des Staub des Tages wegwischen, rechts das Glas nach UV-Bestrahlung: Unter Sonnenlicht verteilt sich die Nässe so, dass sich keine störenden Regentropfen mehr bilden können. Fotos (2): Fraunhofer FEP

Aufkleb-Glas soll Stromausbeute von Solaranlagen steigern

Dünnstglas mit Wechselschicht reinigt sich nachts selbst und sorgt tagsüber für Durchblick Dresden, 2. Januar 2023. Damit Solaranlagen auf lange Sicht bei Wind und Wetter mehr Strom liefern, haben Fraunhofer-Ingenieure aus Dresden ein neues Schutz-Dünnglas zum Draufkleben entwickelt. Das soll dafür sorgen, dass sich die Sonnenenenergie-Sammler nachts durch Regentropfen und Tau selbst reinigen, die Tropfen dann aber tagsüber bei UV-Einwirkung so fein auf ihrer Oberfläche verteilen, dass die den Lichteinfall nicht mehr stören. Wie das funktioniert, wollen Forscher des „Fraunhofer-Instituts für Organische Elektronik, Elektronenstrahl- und Plasmatechnik“ (FEP) aus Dresden im April auf der Baumesse „Bau 2023“ in München vorführen.

So unauffällig sich Gerald Galland (Luc Picard) auch immer gibt, so paradisvogelartig agiert sein Komplize (David La Haye). Szenenfoto (Plaion) aus: "Hitman Confessions"

„Hitman Confessions“: Porträt eines unscheinbaren Auftragsmörders

Filmisches Porträt von Quebecs schlimmsten Killer fürs Heimkino erschienen Wer in der DDR sozialisiert wurde, wird sich noch erinnern, wie Kriminelle oft in „Der Staatsanwaltschaft hat das Wort“ in ihrer Außenwirkung beschrieben wurden: „Sein Kollektiv sagte, er war stets pünktlich, freundlich und hilfsbereit…“ So ähnlich war es auch mit dem Kanadier Gerald Galland, der auf seine Nachbarn absolut unscheinbar, ja nett wirkte – und doch für 28 Auftragsmorde im Milieu der Biker-Gangs und Mafiosi in Quebec verantwortlich war. Luc Picard hat dieses düstere Kapital kanadischer Kriminalgeschichte nun in Personalunion als Regisseur und Hauptdarsteller verfilmt. Seine „Hitman Confessions“ erscheinen nun fürs deutsche Heimkino.