Internationaler Ingenieursverband würdigt damit Speicherchip-Forschungen des Dresdner Halbleiter-Professors
Dresden 24. November 2022. Die internationale Elektroingenieurs-Vereinigung „IEEE“ hat den Dresdner Nanoelektronik-Professor Thomas Mikolajick zu ihrem „Fellow“ ernannt, also als Vollmitglied geehrt. Das hat die TU Dresden mitgeteilt.
Höchster Mitglieds-Grad
Der „Fellow“ ist laut der Uni der höchste Grad der Mitgliedschaft in dem renommierten „Institute of Electrical and Electronics Engineers“ (IEEE). Offiziell trägt der Dresdner Forscher den neuen Titel ab dem 1. Januar 2023. Der IEEE-Vorstand würdigt damit Mikolajicks Forschungen an nichtflüchtigen Speichern, also Datenchips, die sich Informationen auch ohne ständige Stromzufuhr „merken.“
Mikolajick leitet Namlab und TU-Lehrstuhl
Prof. Mikolajick ist einerseits Professor für Nanoelektronik an der Technischen Universität Dresden. Andererseits leitet er das „Namlab“, das einst als Gemeinschaftsunternehmen mit dem Halbleiter-Hersteller „Qimonda“ innovative Speicherchip-Technologien entwickelte und dann an die Uni angegliedert wurde.
Der große Wurf: ferroelektrische Speicher aus Hafnium
Der 59-jährige Elektroingenieur und Forscher gilt als ausgewiesener Experte für neue Mikroelektronik-Materialien und Transistor-Aufbauten. Unter seiner Regie entwickelten Dresdner Halbleiterspezialisten einen besonders schnellen und energiesparenden ferroelektrischen Datenspeicher aus Hafniumoxiden – zunächst bei Qimonda und nach dessen Pleite weiter am Namlab. An ferroelektrischen Speichern hatten sich zuvor jahrzehntelang internationale Koryphäen die Zähne ausgebissen. Eine für heutige Chiptechnologien taugliche Lösungen fanden erst die Forscher von Qimonda, aus dem Namlab und der TU Dresden.
Womöglich Schlüssel zu besseren „neuromorphen“ Computern gefunden
Diese wegweisende Technologie soll unter anderem besonders leistungsfähige gehirnähnliche („neuromorphe“) Computer, Künstliche Intelligenzen und schnelle Datenspeicher ermöglichen. Der Professor war in diesem Zusammenhang auch an der Uni-Ausgründung „Ferroelectric Memory Company“ (FMC) beteiligt.
2010 bis 2018 war er außerdem Sprecher des Exzellenzverbundes „Cool Silicon“, der sich auf besonders energieeffiziente Mikroelektronik fokussierte.
Autor: Heiko Weckbrodt
Quellen: TUD, Oiger-Archiv
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