Monate: Oktober 2022

Zecke unterm Mikroskop. Foto: Heiko Weckbrodt

4500 Branchenvertreter zur „Bio-Europe“ in Leipzig erwartet

Konferenz soll Biotechnologen, Pharmazie-Vertreter und Finanziers zusammenbringen Leipzig, 23. Oktober 2022. Neue Trends in den Lebenswissenschaften, die Finanzierung junger Biotech-Unternehmen und regionale Trends in der Branche sind Themen der Fachkonferenz „Bio-Europe“, die morgen in Leipzig beginnt. Drei Tage lang wollen rund 4500 Entscheidungsträger aus Biotechnologie, Pharmazie und Finanzen über „neue Geschäftsmöglichkeiten“ und „strategische Beziehungen“ diskutieren. Das haben die Wirtschaftsförderung Sachsen (WFS) und der sächsische Branchenverband „Biosaxony“ mitgeteilt.

Glasfaser-Netze gelten neben dem Mobilfunk der 5. Generation (5g) als Schlüssel zur Gigabit-Gesellschaft - also Datenverbindungen mit Geschwindigkeiten über einem Gigabit pro Sekunde, die ganz neue Dienste im Netz ermöglichen. Auch in Dresden setzen kommunale wie provate Ausbau-Akteure in hohem Maße auf glasfasergestützte Breitband-Lösungen. Foto: VodafoneGlasfaser-Netze gelten neben dem Mobilfunk der 5. Generation (5g) als Schlüssel zur Gigabit-Gesellschaft - also Datenverbindungen mit Geschwindigkeiten über einem Gigabit pro Sekunde, die ganz neue Dienste im Netz ermöglichen. Auch in Dresden setzen kommunale wie provate Ausbau-Akteure in hohem Maße auf glasfasergestützte Breitband-Lösungen. Foto: Vodafone

Digitalminister verspricht neues Breitband-Programm für 2023

Nach Kritik am Förderstopp ist Anschlusslösungen avisiert Berlin/Dresden, 22. Oktober 2022. Nach dem abrupten – und auch in Sachsen stark kritisierten – Förderende für schnelle Internetleitungen in den Regionen hat das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) ein Anschlussprogramm für 2023 versprochen. „Die Förderung des Breitbandausbaus wird in jedem Fall im kommenden Jahr fortgeführt werden“, kündigte Pressesprecher Bastian Pauly auf Oiger-Anfrage. „Da das aktuelle Förderprogramm bis Ende des Jahres befristet ist, bereitet die Bundesregierung zurzeit ein Nachfolgeprogramm vor. Sie wird in Kürze die Gespräche dazu mit den Ländern, Kommunen und der TK-Wirtschaft aufnehmen.“

Prof. Gianauerlio Cuniberti von der TU Dresden. Foto: Heiko Weckbrodt

US-Physiker ehren Dresdner Nanoforscher Cuniberti

Vom Atom zum System: „American Physical Society“ kürt Wissenschaftler der TU Dresden zum „Fellow“ Dresden/Las Vegas, 21. Oktober 2022. Für seine Forschungserfolge an Nanoelektronik und Nanostrukturen hat der Dresdner Materialwissenschaftler Prof. Gianaurelio Cuniberti nun eine besondere Auszeichnung erhalten: Die „American Physical Society“ (APS) hat den aus Italien stammenden und in Sachsen lebenden Nanowissenschaftler zu ihrem „Fellow“ erklärt. Die Urkunde bekommt er beim APS-Treffen im März 2023 in Las Vegas.

Wasserstoff-Leitung im BMW-Werk Leipzig. Foto: BMW

BMW-Werk Leipzig setzt mehr Wasserstoff ein

Automatische Wasserstoff-Tanke und H2-Brenner gestartet Leipzig, 21. Oktober 2022. Die BMW-Autofabrik in Leipzig setzt Wasserstoff (H2) immer öfter als Heiz- und Treibstoff für Lacktrockner und Teiletransporter ein. Das geht aus einer BMW-Mitteilung hervor. Dafür setzen die Autobauer sowohl neuartige Hybrid-Öfen wie auch autonome H2-Tankstellen, Brennstoffzellen und Wasserstoffmotoren ein.

Beispiel für einen Energiespeicher im Industrieeinsatz. Foto: Fraunhofer IWU

Energiespeicher sollen Stromverbrauch der Industrie um 15 % drücken

Fraunhofer Chemnitz: Akkus, Superkondensatoren und Schwungräder in Werkhallen können viele Verbrauchsspitzen abfangen Chemnitz, 20. Oktober 2022. Mit Akkus, Schwungradspeichern und Superkondensatoren (Supercaps) könnten die deutsche Industrie 15 Prozent ihres Stromverbrauchs sparen. Das hat das Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik (IWU) aus Chemnitz im Zuge des Projektes „Energiespeicher in der Produktion“ (Esip) prognostiziert. Statt Stromverträge mit viel Reserven abzuschließen und überdimensionierte Elektroinstallationen zu verlegen, könnten die Betriebe nämlich mit solchen Puffern jene Energiespitzen selbst bereitstellen, die ihre Dreh- Fräs- und anderen Maschinen nur bei hohen Arbeitslasten brauchen.

Die Isolation im Corona-Ausnahmezustand hat die Menschen egoistischer gemacht, hat eine Studie des IWH und der Uni Magdeburg ergeben. Foto (bearbeitet): Heiko Weckbrodt

Sachsen kritisiert Förderstopp für schnelles Internet

IHK, Grüne und Wirtschaftsministerium: Zeitenwende und Ausbaubremse für Glasfasernetze passen nicht zusammen Dresden, 20. Oktober 2022. Auf scharfe Kritik ist in Sachsen die Nachricht aus Berlin gestoßen, dass der Bund keinen Glasfaserausbau für Gegenden mit schwachen Internetleitungen mehr fördert. Der Tenor: Zeitenwende und Digitalisierungsbremse passen nicht zusammen.

Orthopädie-Schumacherin Sabine Berger schneidet in der Berneis-Werkstatt in Dresden Leder für einen Schuh zu. Foto: Heiko Weckbrodt

Schuhmacher werden zu Universalisten

Mit orthopädischen Schuhen wurde Sven Berneis einst Meister – heute kümmert sich sein Handwerksbetrieb auch um Dynamo-Orthesen, Ersatz-Arme für kleine Elfen, Narbentherapie und 3D-Druck Dresden, 20. Oktober 2022. Der Knochen ist aus Stahl, die Haut ist aus rosa Kunststoff und mit einer Elfe verziert. „Der ist für ein Mädchen mit einem verkümmerten Arm“, wiegt Sven Berneis die Prothese in seiner Hand. „Damit wird es endlich Fahrradfahren können.“ Versonnen legt der Meister den künstlichen Arm in sein Regal für artifizielle Gliedmaßen zurück. „Mit Kindern zu arbeiten, ist immer eine besondere Herausforderung“, sagt der 55-Jährige. „Wenn sie die Prothese nicht für sich annehmen, dann wird das einfach nichts.“

Das Notrufsirenen-Erkennungssystem, das auf XENSIV™ MEMS-Mikrofonen von Infineon und der Cerence Emergency Vehicle Detection Software basiert, wird es Fahrzeugen ermöglichen, herannahende Einsatzfahrzeuge aktiv zu erkennen, insbesondere wenn diese nicht in Sichtweite sind, verspricht Infineon. Grafik: Infineon

Hörendes Autos reagiert automatisch auf nahende Krankenwagen

Infineon und Cerence entwickeln Sensorchip für autonome Autos, der Sirenen erkennt München, 19. Oktober 2022. Autonome Autos erkennen in Zukunft selbstständig nahende Krankenwagen, Feuerwehren und Polizeistreifen, um dann dann das Radio im Innenraum leiser zu stellen, den Fahrer zu warnen und womöglich automatisch auch gleich rechts ranzufahren. Einen dafür konstruierten Sensorchip haben der bajuwarische Halbleiterkonzern „Infineon“ und die US-Softwareschmiede „Cerence“ heute vorgestellt. Das mikroelektromechanische System (Mems) der beiden Partner soll per Mikrofon und Außengeräuschanalyse sich nähernde Martinshörner und andere Sirenen zuverlässig erkennen und an die Fahrerassistenz-Systeme im Auto melden.

Blick in die Makrovolumen-Produktion bei "Blocz" in Chemnitz. Foto: Heiko Weckbrodt

Blocz: Die Helden der Kletterhallen

Wie ein Chemnitzer Unternehmen zum Nischen-Marktführer für Kletter-Volumina wurde Chemnitz, 19. Oktober 2022. Oft genug ist es eine gemeinsame sportliche Leidenschaft, die Menschen dazu bringt, ein Unternehmen zu gründen – und diesen jungen Betrieb im besten Falle binnen kurzem zu einem Champion in der Nische macht. Bei „Blocz“ war es das Kraxeln: „Schon damals waren wir alle Kletterer, haben aber in Chemnitz keine Trainingsmöglichkeiten gefunden“, erzählt Tom Petzold, wie 2009 der Aufstieg zum Marktführer für Kletterelemente begann, der heute weltweit Kletterhallen ausrüstet und rund 300 Leute beschäftigt.

Für Tiefen-Geothermie ist aufwendige Bohrtechnik notwendig. Hier im Bild ist die "Innova Rig" zu sehen. Dieses Bohrgerät reicht in Tiefen bis 7000 Meter und wiegt 410 Tonnen. Die Firma Herrenknecht Vertical und das Deutsche Geoforschungszentrum Potsdam (GFZ) haben diese Rig gemeinsam entwickelt. Foto: Bundesverband Geothermie

Deutschland könnte 13 % seines Lithiumbedarfs aus Geothermie decken

KIT-Studie geht aber davon aus, dass noch viele praktische Hindernisse auf dem Weg zum begehrten Akku-Rohstoff auszuräumen sind Karlsruhe/Bruchsal/Zinnwald, 18. Oktober 2022. Deutschland könnte zwei bis 13 Prozent seines Lithium-Bedarfs für die großformatige Akku-Produktion selbst decken, wenn es aus dem Grundwasser sämtlicher Geothermie-Kraftwerke diesen strategisch wichtigen Rohstoff herauslösen würde. Das hat eine Meta-Studie des „Karlsruher Instituts für Technologie“ (KIT) ergeben. „Wir halten bei einer optimistischen Abschätzung eine jährliche Produktion von ungefähr 2600 bis 4700 Tonnen Lithiumkarbonat-Äquivalent für möglich, wenn alle relevanten Geothermiestandorte mit entsprechenden Anlagen ausgerüstet werden“, erklärte Dr. Fabian Nitschke vom KIT-Institut für Angewandte Geowissenschaften (AGW).

Industrie muss sich auf langfristige Materialknappheit einstellen

Ifo Dresden: Aktuelle Krisen-Verknüpfung ist nur Teil des Lieferketten-Problems Dresden, 18. Oktober 2022. Die Materialknappheit in der Industrie könnte noch längere Zeit dauern und ist nicht allein auf die aktuelle Verkettung von Energie- und Lieferketten-Krisen, Corona-Lockdowns in China sowie Krieg und Inflation zurückzuführen. Darauf hat Prof. Joachim Ragnitz vom Ifo-Wirtschaftsforschungsinstitut in Dresden hingewiesen.

Das Auto war 2021 wieder das dominante Reise-Verkehrsmittel. Grafik: Destatis

Auto liegt seit Corona wieder im Trend

Statistikamt: Flugzeug-Nutzung hat sich derweil halbiert Wiesbaden, 18. Oktober 2022. Die Deutschen fahren wieder öfters mit dem Auto, aber fliegen weit seltener als früher mit dem Flugzeug. Das hat das statistische Bundesamt (Destatis) in Wiesbaden mitgeteilt. „Durch die Corona-Pandemie hat das Reisen mit dem Auto zuletzt weiter an Bedeutung gewonnen“, schätzen die Bundesstatistiker ein.

Szenenbild aus dem Trickfilm "Die Forschungsreisende" von Océane Mirschél

Trickfilm von zehnjähriger Dresdnerin im MB21-Finale

Jury hat 14 von 188 Einreichungen vorausgewählt – darunter „Die Forschungsreisende“ von Océane Mirschél Dresden, 17. Oktober 2022. Ein verregneter Herbsttag. Eine braunrote Backsteinmauer versperrt den Blick aus dem Fenster. Die zehnjährige Océane Mirschél dreht gelangweilt ihren Globus. Doch wer Phantasie hat, ist an solchen Tagen klar im Vorteil: Mit einer Geste wischt das Mädchen den Regen weg und landet mit in einem Dschungel aus wuchernden Pflanzen, bunten Vögeln und Tieren… Mit ihrem viereinhalb-minütigen Trickfilm „Die Forschungsreisende“, der wie eine Mischung aus Papiercollage und Knetmasse-Stop-Motion wirkt, hat es die junge Dresdnerin in den Kreis der Nominierten für die Deutschen MB21-Multimediapreise geschafft.

Der Sunfire-Elektrolyseur auf dem Stahlwerk-Gelände. Foto: Salzgitter AG

Heißer Rekord: Sunfire-Elektrolysator kommt im Stahlwerk auf 84 % Wirkungsgrad

Dresdner Hochtemperaturanlage kommt in Salzgitter auf Effizienz-Bestwerte bei Wasserstoff-Gewinnung Salzgitter/Dresden, 17. Oktober 2022. Mit dem weltweit größten Hochtemperatur-Elektrolyseur, der bei 850 Grad im einem Salzgitter-Stahlwerk Wasser mit Hilfe von Ökostrom in Wasserstoff (H2) und Sauerstoff spaltet, haben Hersteller Sunfire und die Salzgitter AG neue Effizienzrekorde aufgestellt: Die Anlage hat im Langzeit-Praxisbetrieb einen Wirkungsgrad von 84 Prozent erreicht, also 84 % der eingesetzten elektrischen Energie als chemische Energie im produzierten Wasserstoff gespeichert. Das haben Sunfire und die Salzgitter AG zum Abschluss des gemeinsamen Testprojektes „Grüner Industrie-Wasserstoff 2.0“ (GrInHy2.0) mitgeteilt. Zum Vergleich: Ältere Elektrolyseure, die auf dem Alkali-Prinzip oder Proton-Austauschmembranen (PEM) beruhen, kommen oft nur auf 60 bis 70 Prozent.

Bildschirmfoto vom "Bau-Simulator" von Astragon

„Bau-Simulator“ weckt den Baulöwen

Grafisch aufpoliertes Actionadventure mit über 90 Missionen erschienen Trotz vieler trendorientierter Karrierewünsche wie Beeinflusser, Tiktok-Superstar oder Ideengeber für die Menschheit steht der Berufswunsch „Bauarbeiter“ im zarten Knabenalter noch immer bei vielen Jungen hoch im Kurs. Wer als großer Junge diese heimliche Passion fürs Konstruktive nie ganz aufgegeben hat, kann dies nun mit dem neuen, grafisch aufgemotzten „Bau-Simulator“ von Astragon am PC und der Spielkonsole ausleben.