Interdiziplinäres Team kümmert sich um Patienten mit chronischen Schmerzen
Dresden, 27. Oktober 2022. Das Dresdner Krankenhaus St. Joseph-Stift richtet ein eigenes Zentrum für Patienten mit chronischen Schmerzen ein. Fachärzte, Pfleger, Psycho-, Physio-, Ergo- und Musiktherapeuten behandelt dort interdisziplinär Menschen, die zum Beispiel seit Jahren unter Rückenschmerzen, Migräne, Tumor- oder Nervenschmerzen leiden. Das geht aus einer Mitteilung des Krankenhauses hervor.
Ärzte, Therapeuten und Pfleger wollen sich besser abstimmen
Das Problem dahinter: Oft sind solche Patienten in ambulanter Behandlung durch verschiedene Fachärzte, bekommen Medikamente, Physiotherapien oder psychologische Behandlungen, ohne dass all dies aufeinander abgestimmt ist. „Genau da setzen wir mit der stationären multimodalen Schmerztherapie an“, erklärte Oberärztin Dr. Franziska Hannawald, die den neuen Fachbereich im St. Joseph-Stift leitet.
Die Schmerztherapie beginne hier mit einem 16-tägigen stationären Aufenthalt im Krankenhaus. Dieser vergleichsweise lange Zeitraum sei notwendig, um den gewünschten Therapieeffekt mit einer dauerhaften Verhaltensänderung zu erreichen. Vorgesehen sei eine multimodale Schmerztherapie, auf die sich die Fachärzte und Therapeuten jeweils gemeinsam einigen. „Hier fließt die Expertise von schmerztherapeutischen Fachärzten, Pflegekräften wie auch Psycho-, Physio-, Ergo- und Musiktherapeuten ein“, betonte Hannawald. „Außerdem sind Kollegen aus den orthopädischen, geriatrischen und neurologischen Fachgebieten eingebunden.“
Start mit vier Patienten
Zum Auftakt nimmt das neue Zentrum für vier Patienten auf. Im Januar 2023 soll das Zentrum dann acht Patienten betreuen. Für einen Sprechstundentermin ist ein Überweisungsschein vom Hausarzt oder Orthopäden erforderlich. Betroffene können sich telefonisch über die Nummer 0351 / 4440 – 2785 um einen Termin bemühen.
In Dresden unterhält auch die Uniklinik ein eigenes Schmerzzentrum. Laut dem Joseph-Stift leiden in Deutschland rund 23 Millionen Menschen unter chronischen Schmerzen. Jeder Zehnte ist so stark betroffen, dass er oder sie in Depressionen abrutscht, im Beruf oder für die Familie ausfällt beziehungsweise anderweitig stark im Alltag beeinträchtigt ist.
Quelle: St.-Joseph-Stift
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