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Neue Konzepte für Computer und Energiespeicher gefragt

Windpark in der Ostsee vor der dänischen Küste. Foto: Christian Hinsch frü den BWE

Windpark in der Ostsee vor der dänischen Küste. Die Frage ist, wie sich die Lieferspitzen von windreichen Tagen besser als bisher in Flautenwochen hinüberretten lassen. Foto: Christian Hinsch für den Bundesverband Windenergie

Sprunginnovations-Agentur Leipzig lobt Transfer-Wettbewerbe aus

Leipzig, 31. Juli 2022. Damit eben erst erforschte neue Konzepte für Energiespeicher und für Computer schneller als bisher zu praktischen Produkten „Made in Germany“ führen, richtet die „Bundesagentur für Sprunginnovationen“ (Sprind) aus Leipzig in diesen Jahr zwei millionenschwer dotierte Wettbewerbe aus. Ziel sei es, „technologieoffen nach neuen Lösungen für große Herausforderungen zu suchen, hat die Innovationsagentur angekündigt.

Ökostrom-Spitzen über Wochen zwischenpuffern

Der erste Wettbewerb unter dem Motto „Long-Duration Energy Storage“ zielt darauf, neue Speichermethoden zu entwickeln, um Wind- und Solarstromspitzen besonders effizient und kostengünstig zu puffern – und zwar über Wochen hinweg. Zwar gibt es dafür schon lange Lösungen wie etwa Pumpspeicherwerke, die gelten heutzutage aber als nicht mehr effizient genug. Zudem gründen sich regelmäßig Anti-Bürgerinitiativen, wenn neue Pumpspeicherwerke gebaut werden sollen.

Abschied von Neumann-Architektur?

Der zweite geplante Wettbewerb ist darauf ausgerichtet, „New Computing Concepts“, also neue Computerkonzepte, zu entwickeln. Ein möglicher Ansatz dabei ist, die Trennung von Speicher und Rechenwerken aufzugeben. Diese Architektur hatte vor rund 80 Jahren der Mathematiker John von Neumann konzipiert, um einen zuverlässigen Betrieb von Rechenmaschinen abzusichern. Inzwischen rücken aber wieder Konzepte in den Fokus, bei denen – ähnlich wie beim Gehirn – beispielsweise künstliche Neuronen sowohl Speicher- wie auch Rechenaufgaben übernehmen. Dies könnte zu Computern führen, die bestimmte komplexe Aufgaben rascher als heutige Von-Neumann-Maschinen erledigen können, vor allem aber dafür weit weniger Energie verbrauchen.

Millionenzuschüsse winken

In beiden Wettbewerben will die „Sprind“ ausdrücklich mehrere ausgewählte Teams mit unterschiedlichen Ideen für einen gewissen Zeitraum mit Millionenzuschüssen unterstützen – wobei die Agentur noch keine genauen Summen genannt hat. „Indem wir über mehrere Jahre hinweg unterschiedliche Lösungsansätze finanzieren und deren Entwicklungsfortschritt evaluieren, können wir die beste Lösung herausfiltern“, ist Sprind-Kontestorganisator Jano Costard überzeugt.

An den Wettbewerben können sich neugegründete und etablierte Unternehmen, Unis und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen aus Europa beteiligen. Sprind nimmt Bewerbungen für „New Computing Concepts“ ab dem 25. August und für „Long-Duration Energy Storage“ ab dem 30. August 2022 entgegen. Die Bewerber sollen ihre Anträge online und in englischer Sprache bis Oktober einreichen.

Autor: hw

Quelle: Sprind

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt