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Skeleton baut neue Energiespeicher-Fabrik in Markranstädt

Ultrakondensatoren von Skeleton. Foto: Skeleton

Ultrakondensatoren von Skeleton. Foto: Skeleton

Esten investieren weitere 220 Millionen Euro in Superkondensator-Produktion in Sachsen

Markranstädt, 20. Juli 2022. Skeleton Technologies baut gemeinsam mit Siemens eine große Energiespeicher-Fabrik in Markranstädt bei Leipzig. Inklusive weiterer Forschungsausgaben und Ausbauten will das estnisch-sächsische Unternehmen dafür rund 220 Millionen Euro in Sachsen investieren. Das geht aus einer Skeleton-Mitteilung hervor.

Schnelle Puffer für Fahrzeuge und Energietechnik

Der Produktionsstart des laut eigenen Angaben weltweit größten Werkes für Superkondensatoren ist für das Jahr 2024 geplant. Diese besonders schnellen Energiespeicher sind unter anderem für Autos, Laster, Bahnfahrzeuge, in der Energietechnik und in der allgemeinen Industrie gedacht.

Graphen soll für mehr Energiedichte sorgen

Superkondensatoren sind ein Schlüsselelement bei der drastischen Reduzierung von Emissionen in den Sektoren Stromerzeugung, Transport und Industrie“, meint Skeleton-Chef Taavi Madiberk. Hintergrund: Kondensatoren können elektrische Energie weit schneller als zum Beispiel Lithium-Akkus speichern und wieder freisetzen. Zudem will Skeleton durch den Einsatz von speziellen 2D-Kohlenstoff-Netzen – konkret von gekrümmtem Graphen – auf sehr hohe Energiedichten in seinen Super-Caps kommen.

So soll die neue Superkondensator-Fabrik in Markranstädt aussehen. Visualisieruung: Skeleton

So soll die neue Superkondensator-Fabrik in Markranstädt aussehen. Visualisieruung: Skeleton

240 neue Jobs versprochen

Skeleton wurde 2009 in Estland gegründet und hat inzwischen rund 300 Beschäftigte. Das Unternehmen betreibt seit 2017 bereits eine Superkondensatoren-Fabrik in Großröhrsdorf. Das nun geplante neue Werk in Markranstädt soll mit Siemens-Hilfe hochautomatisiert und digitalisiert arbeiten. Durch die neuen Fertigungsansätze sollen die Produktionskosten um fast 90 Prozent sinken. Die Fab soll bis zu zwölf Millionen Zellen pro Jahr herstellen und rund 240 neue Jobs schaffen. Der Standort Großröhrsdorf werde als Entwicklungs-Fabrik weitergeführt, hieß es von der Geschäftsleitung. Von den Investitionen sollen rund 100 Millionen Euro in Produktionsanlagen im Raum Leipzig und 120 Millionen Euro in den Ausbau der Kapazitäten sowie Forschung und Entwicklung fließen.

Autor: Heiko Weckbrodt

Quellen: Skeleton, Oiger-Archiv

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt