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Mehr Bundesmillionen für KI-Forschungszentrum ScaDS.AI in Sachsen

Blick in ein Spiegelkabinett im binären Matrix-Stil im Futurium Berlin. Foto: Heiko Weckbrodt digital Binärcode

Foto: Heiko Weckbrodt

Bund und Freistaat sagen dauerhafte Finanzierung zu

Dresden/Leipzig, 4. Juli 2022. Um „Künstliche Intelligenz“ (KI) in der Bundesrepublik voranzutreiben, bekommen fünf deutsche KI-Forschungszentren in Zukunft ab sofort dauerhaft rund 100 Millionen Euro jährlich von Bund und den jeweiligen Standort-Ländern. Eines der ausgewählten Zentren ist das „Center for Scalable Data Analytics and Artificial Intelligence“ (Scads.Ai) der Unis Dresden und Leipzig. Das hat die Technische Universität Dresden (TUD) heute mitgeteilt.

Prof. Wolfgang Nagel leitet an der TU Dresden das Zentrum für Informationsdienste und Hochleistungsrechnen (ZIH). Foto (bearbeitet): Heiko Weckbrodt

Prof. Wolfgang Nagel leitet an der TU Dresden das Zentrum für Informationsdienste und Hochleistungsrechnen (ZIH). Foto (bearbeitet): Heiko Weckbrodt

Am Zuschlag hängen auch 13 KI-Professuren in Sachsen

Mit der – zunächst nur auf Zeit gewährten – Anschubfinanzierung von Bund und Freistaat habe das sächsische Zentrum bereits erhebliche „Forschungsstärke und Exzellenz“ erreicht, betonte TUD-Professor Wolfgang Nagel, der das „Scads.Ai“ gemeinsam mit dem Leipziger Professor Erhard Rahm leitet. „Unser Ziel ist, diese Exzellenz mit weiteren Professuren und Nachwuchsgruppen sowohl in der KI-Grundlagenforschung als auch in datenintensiven Anwendungsfeldern wie in den Lebenswissenschaften und den Erdwissenschaften voranzutreiben.“ An den Partneruniversitäten entstehen bis zu zwölf neue KI-Professuren sowie eine Humboldt-Professur.

Europa versucht aufzuholen

Das gemeinsame Zentrum der Unis Dresden und Leipzig wurde bereits 2014 gegründet. Damals fokussierten sich die beteiligten Partner zunächst „,nur“ auf die supercomputer-gestützte Analyse großer Datenmengen („Big Data“) insbesondere von Forschungs-Rohdaten. 2019 bauten Bund und Freistaat das Scads um den Schwerpunkt „Künstliche Intelligenz“ aus. Es wurde damit zum Teil der deutschen und europäischen Aufholjagd in den KI-Technologien, in denen bisher vor allem die USA und China dominieren. Sachsen spezialisiert sich dabei unter anderem auf die Datenanalyse, den Industrieeinsatz von KI, auf neuromorphe Hardware und die Transparenz von KI-Entscheidungen. Neben dem Scads.AI und den Unis beschäftigen sich auch das Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR), Fraunhofer und weitere Akteure.

„Tragende Säule der KI-Forschung in Deutschland“

Den Übergang von einer temporären auf eine dauerhafte Finanzierung von Scads.Ai hatten Bund und Länder bereits vor einem Jahr avisiert. „Die KI-Kompetenzzentren sind eine tragende Säule der KI-Forschung in Deutschland“, argumentierte Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP). „Mit der Verstetigung ihrer Förderung geben wir den Forschenden Planungssicherheit und die Möglichkeit, längerfristige und komplexere Fragestellungen intensiv zu bearbeiten. So machen wir Deutschland als KI-Standort noch attraktiver.“

Autor: hw

Quellen: TUD, Oiger-Archiv

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt