Monate: Mai 2022

Radler sollen die Sensorbox "Dashbike" an ihren Sattel montieren. Foto: Dashfactory

Radelnde Datensammler

Radler ermitteln mit Dashbike-Sensorboxen Problemstellen in der Stadt Leipzig/Dresden/Jena, 25. Mai 2022. Die radelnden jungen Macher der „Dashfactory“ aus jena und Leipzig wollen das Radfahren in Städten sicherer machen. Deshalb haben sie eine mobile Sensoranlage names „Dashbike“ entwickelt, die man oder frau ans Fahrrad montieren können, um damit Daten über Engstellen, Beinahe-Unfälle, schlechte Radwege und dergleichen zu sammeln. Diese Informationen sollen die jeweiligen Stadtverwaltungen dann nutzen, um die Problemstellen zu entschärfen. Dieses Konzept hat Dashfactory-Finanzerin Birthe Averdung am Dienstagabend während einer „Pitch Night“ im Dresdner Kraftwerk Mitte vorgestellt, um neue Investoren zu gewinnen. Dafür erntete sie viel Beifall aus dem Publikum.

Die Lausitzer Teiche bilden das in Mitteleuropa größte zusammenhängende Teichgebiet. Diesen Hotspot der Artenvielfalt möchte das Projekt "Teichlausitz" bewahren. Foto: Dirk Weis für Teichlausitz

Lausitzer Teiche drohen zu verlanden

Künstliche Teiche sind Garant für die Artenvielfalt – Forscher warnen vor dem Aus Dresden/Zittau, 24. Mai 2022. Die Natur sich selbst zu überlassen ist nicht unbedingt immer das Beste für den Artenschutz. Darauf hat das Forschungskonsortium „Teichlausitz“ hingewiesen. Denn die einst künstlich und aus wirtschaftlichen Interessen heraus angelegten vielen Fischteiche in der Lausitz haben sich längst zu einem „Eldorado“ für zahlreiche Tierarten entwickelt. Immer mehr Karpfenwirte werfen jedoch das Handtuch, weil ihnen rechtliche Vorgaben, Absatzprobleme, Klimawandel und „eine Zunahme fischfressender Arten“ schwer machen, noch kostendeckend weiterzuarbeiten. „Nicht bewirtschaftete Teiche aber verlanden“, warnen Forschende der TU Dresden und weiterer Projektpartner. „Mit ihnen verschwindet der Lebensraum zahlreicher Tier- und Pflanzenarten.“

Sinn-Spezialuhr aus U-Boot-Stahl. Foto: Sinn

Sinn-Spezialuhren siedelt sich in Dresden an

Niederlassung für Service und Montage wegen Nähe zu Glashütte und Fachkräfte-Reservoir in Sachsen gegründet Dresden/Frankfurt am Main/Glashütte, 24. Mai 2022. Der hessische Spezialuhren-Hersteller „Sinn“ richtet eine Dependance in Dresden ein. In der neuen Niederlassung an der Kleine Brüdergasse nahe der Frauenkirche kümmern sich zunächst vier Uhrmacher und Uhrmacherinnen um den Service und die Uhrenmontage. Diese Team soll noch wachsen, kündigte das Unternehmen mit Hauptsitz in Frankfurt am Main nun an.

Seit 2018 sind Online-Sprechstunden in Deutschland erlaubt - und seitdem steigt auch - wenn auf noch kleinem Niveau - die Resonanz bei den Patienten. Grafik: Bitkom

Immer mehr holen sich Rat vom Arzt per Video-Sprechstunde

18 Prozent haben digitale Sprechstunde schon genutzt, Ausbau ist erwünscht Berlin, 23. Mai 2022. Immer mehr Menschen nutzen Video-Sprechstunden, um gesundheitliche Probleme mit ihrem Arzt zu besprechen: Waren es im Jahr 2019 erst fünf Prozent der Deutschen, ist der Anteil jener, die mindestens schon einmal Videopatient waren, inzwischen auf 18 Prozent gestiegen. Das hat der deutsche Digitalwirtschaftsverband „Bitkom“ aus Berlin durch eine „Bitkom Research“-Erhebung erfragt.

James Holden an Bord seiner "Rosinante" - Szenenfoto aus der Streaming-Verfilmung von Amazon. Foto: Amazon

„Leviathan fällt“: Menschheit hat keine Lust auf Schwarmintelligenz

Neue Abenteuer der „Rosinante“-Crew im 9. Buch des „Expanse“-Zyklus Das epische Sci-Fi-Abenteuer von James Holden und seiner „Rosinante“-Crew nähert sich offensichtlich dem Ende: Nachdem Amazon die Science-Fiction-Serie zu den Romanen von James Corey inzwischen abgesetzt hat erfahren wir nun aber lesend, wie es im Universum von „The“ weitergeht: im 9. Roman des Zyklus erleben wir, wie „Leviathan fällt“.

Dr. Till Zürner (links) und Felix Schindler richten in einem HZDR-Labor in Dresden eine Anlage ein, mit der sie die Strömungen von Flüssigmetallen im Erdkern nachstellen. Foto: A. Wirsig für das HZDR

Eiserne Wirbelstürme im Erdkern

Helmholtz-Forscher aus Dresden finden überraschend viele Turbulenzen in flüssigem Metall Dresden, 22. Mai 2022. Im Erdkern, der für das schützende Magnetfeld unseres Planeten sorgt, geht es weit turbulenter zu als bisher gedacht. Das haben Physiker am Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf durch Flüssigmetallexperimente entdeckt. Demnach bilden sich dort viel mehr kleine Wirbel im fließenden Metall als bislang angenommen. Das selbe Problem dürfte wohl auch in großen Flüssigmetall-Akkus auftreten, die derzeit als große Stromspeicher mit sehr langer Lebensdauer entwickelt werden.

Das AMTC Dresden ist auf Chipmasken spezialisiert. Foto: AMTC

AMTC hat 800 Millionen in Dresden investiert

Neue Jobs im Maskenzentrum geplant Dresden, 21. Mai 2022. Angesichts der starken Mikroelektronik-Nachfrage weltweit stockt das Dresdner Chipmasken-Zentrum AMTC seine Belegschaft weiter auf. Außerdem entwickelt das Zentrum derzeit bessere Belichtungsvorlagen, mit denen sich Schaltkreise mit Strukturbreiten von nur noch wenigen Nanometern (Millionstel Millimetern = nm) herstellen lassen. Das hat das Unternehmen aus Anlass seines 20-jährigen Jubiläum mitgeteilt. „Das AMTC ist auf Wachstumskurs“, hieß es aus dem Chipmasken-Zentrum.

In Chemnitz sind bereits viele Wasserstoff-Forschungsprojekte konzentriert. Hier im Bild beispielsweise installiert Peter Schwotzer-Uhlig im Brennstoffzellenlabor der Professur für "Alternative Fahrzeugantriebe" (Alf) eine Versuchsanordnung. Sachsen bemüht sich bei Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) nun darum, in Chemnitz ein "Hydrogen and Mobility Innovation Center" (HIC) anzusiedeln. Foto: Jacob Müller für die TU Chemnitz

Nun doch mehr Geld für Chemnitzer Wasserstoffzentrum

HIC bekommt nun 72,5 statt nur 60 Millionen Euro vom Bund Chemnitz, 20. Mai 2022. Das nationale Wasserstoff-Kompetenzzentrum in Chemnitz bekommt nun doch mehr Geld vom Bund: Statt 60 Millionen Euro soll das „Hydrogen and Mobility Innovation Center“ (HIC) in Sachsen nun 72,5 Millionen Euro erhalten, um wegweisende Wasserstofftechnologien zu entwickeln. Über einen entsprechenden 12,5-Millionen-Euro-Nachschlag des Haushaltsausschusses im Bundestag hat heute der sächsische Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) informiert. „Das ist ein Riesenerfolg für den Wasserstoffstandort Sachsen“, betonte der Minister.

Dieses Modell der Frauenkirche Dresden haben die Heteromerger mit ihrem Multimaterial-3D-Druckverfahren erzeugt. Dazu sind Mikroskopaufnahmen gedruckter Details vergrößert eingeblendet. Abb.: Heteromerge Dresden

Heteromerge Dresden entwickelt Multimaterial-3D-Drucker

Zwei-Photonen-Polymerisator erzeugt Nanostrukturen für Smartphone-Linsen, Optoelektronik und Gewebezucht Dresden, 20. Mai 2022. Mikrolinsen und andere Bauteile für Smartphones, Optoelektronik und medizinische Gewebezüchter mehr lassen sich mit einem in Dresden entwickelten Verfahren nun auch mit 3D-Druckern fertigen. Durch diesen additive Fertigungsansatz lassen sich einerseits auch sehr komplexe Nano-Strukturen aus mehreren Materialien in einem Arbeitsgang erzeugen, sind anderseits aber auch Kleinserien und Unikate kein Problem. Ein fünfköpfiges Team um Dr. Robert Kirchner von der TU Dresden, der diese Technologie maßgeblich entwickelt hat, gründet auf dieser Basis nun – wie bereits bei Oiger.de angekündigt – ein eigenes Unternehmen „Heteromerge“. Das geht aus einer Mitteilung der TU Dresden hervor.

Dresden bekommt KI-Forscherschule

Die nach dem Computererfinder Zuse benannte „Secai“ soll Spitzen-Forschernachwuchs nach Sachsen locken und die KI-Wirtschaft ankurbeln Dresden, 19. Mai 2022. Die Technische Universität Dresden (TUD) baut eine Konrad-Zuse-Schule für Künstliche Intelligenz (KI) auf. Das haben die Uni, das sächsische Wissenschaftsministerium und der „Deutsche Akademische Austauschdienst“ (DAAD) mitgeteilt. Dafür bekommt Dresden bis zu 13 Millionen Euro vom Bundesforschungsministerium. Schwerpunkte der neuen „Zuse School of Excellence in Embedded Composite Artificial Intelligence“ (Secai) sollen KI-Computerchips und KI-Anwendungen in der Medizin sein.

Die Piraten wollen die Rathaus-Daten befreien. Foto: Hans-Gerd Bosse/LHD, Montage: Heiko Weckbrodt

19 Millionen Euro für digitales Stadtleben der Zukunft

TU und Stadt Dresden wollen zeigen, wie digitale Mitbestimmung und Entbürokratisierung funktionieren können Dresden, 19. Mai 2022. Um das Leben in der Stadt attraktiver zu machen, Menschen unmittelbarer an kommunalen Entscheidungen zu beteiligen und Bürokratie abzubauen, investieren die Stadt und die TU Dresden sowie das Bundesbauministerium bis Ende 2026 rund 19 Millionen Euro in neue „Smart City“-Vorhaben in Dresden. Das haben Kommune und Uni heute mitgeteilt.

Designer-Leuchten mit Novaled-Oleds. Foto: Heiko Weckbrodt

Ostdeutsche Industrie schließt Design-Lücke

Dresdner Designingenieur Wolfram: Nach der Wende haben hier viele Betriebe die Produktform vernachlässigt, diesen Wettbewerbsnachteil machen sie nun wett Dresden, 19. Mai 2022. Hier ein kleiner Extraschwung, da eine abgeschrägte Verkleidung oder ein schicker Farbstreifen – und schon wirkt die Nachttischlampe, die Uhr oder gar die Fräsmaschine gleich viel eleganter und erstrebenswerter. Man sieht es den Produkten menschlichen Tuns eben doch an, ob das Auge eines professionellen Designers darauf geruht hat, bevor sie die Werkhalle verlassen. Design als Verkaufsargument haben viele ostdeutsche Gründer nach der Wende allerdings lange unterschätzt, ist Sebastian Wolfram überzeugt: „Noch vor 15 Jahren war das Thema in der hiesigen Industrie kaum angekommen“, sagt der Chef der Dresdner Kreativschmiede „Wolfram Designer und Ingenieure“, die in der Vergangenheit viele prestigeträchtige Technologieprojekte mitgestaltet hat. „Die haben sich dann gewundert, warum die potenziellen Kunden trotz vergleichbarer technischer Werte bei der Konkurrenz gekauft haben. Inzwischen ist den Unternehmern auch hier klar geworden, wie man sich durch besonderes Design einen Wettbewerbsvorteil verschafft.“

Der Geschäftsklima-Index ist in Ostsachsen seit dem russischen Krieg gegen die Ukraine deutlich abgesackt. Grafik: IHK Dresden

Konjunkturstimmung flaut in Ostsachsen ab

Ukraine-Krieg, hohe Energiekosten und Zulieferprobleme sorgen die Unternehmer Dresden, 18. Mai 2022. Die Geschäftslage in der ostsächsischen Industrie und im Handel ist zwar momentan noch gut, doch die wirtschaftliche Stimmungslage hat sich spürbar eingetrübt, vor allem nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine. Das geht aus der Frühjahrs-Konjunkturumfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) Dresden hervor. Vor allem die generelle konjunkturelle Lage, die hohen Energie- und Kraftstoffkosten sowie gestiegene Rohstoffpreise und erneut wachsende Lieferkettenprobleme machen den Unternehmern Sorgen.

Staub in der Nähe von Bergwerkshalden in Johannesburg, Südafrika. Foto: Angela Mathee, SAMRC

Uran im Haar

Helmholtz-Forscher aus Dresden messen hohe Schwermetall-Werte bei Anwohnern südafrikanischer Goldminen Johannesburg/Dresden, 18. Mai 2022. Menschen, die in der Umgebung von südafrikanischen Minen leben, sind besonders stark durch giftige oder strahlende Schwermetalle gefährdet. Das hat das Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf bei Haarproben-Analysen der Minen-Anwohner mit Massenspektrometern festgestellt. Die Ablagerungen in den Haaren deuten darauf hin, dass das Schwermetall auch in die Körper der Betroffenen gelangt ist.