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Zwei Drittel haben noch nie von NFTs gehört

"Non-Fungible Tokens" (NFTs) sind digitale Kunstwerke oder andere Artefakte, die durch ihre Einbindung in geblockte Ketten (Blockchains) zu verkaufbaren Unikaten gemacht worden sind. Grafik: Heiko Weckbrodt, Foto (bearbeitet, gekachelt): Repro der Mona Lisa von Leonardo da Vinci, in: Wikipedia, https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Mona_Lisa,_by_Leonardo_da_Vinci,_from_C2RMF_retouched.jpg, Lizenz: Public Domain, https://creativecommons.org/publicdomain/mark/1.0/deed.de

„Non-Fungible Tokens“ (NFTs) sind digitale Kunstwerke oder andere Artefakte, die durch ihre Einbindung in geblockte Ketten (Blockchains) zu verkaufbaren Unikaten gemacht worden sind. Grafik: Heiko Weckbrodt, Foto (bearbeitet, gekachelt): Repro der Mona Lisa von Leonardo da Vinci, in: Wikipedia, Lizenz: Public Domain

Geblockte Ketten sollen digitale Artefakte einzigartig machen – doch an den allermeisten Deutschen geht dieser Trend völlig vorbei

Berlin, 3. Mai 2022. Was in der Krypto-Szene als ganz großer Hype gilt, geht an der großen Bevölkerungsmehrheit vollkommen vorbei: Zwei Drittel der Deutschen haben noch nie von „Non-Fungible Tokens“ (kurz: NFTs, deutsch etwa: nicht ersetzbare Elemente) gehört. Und nur fünf Prozent trauen sich zu, diesen noch jungen Digitalkunst-Trend jemandem zu erklären. Das hat eine Umfrage von „Bitkom Research“ aus Berlin unter 1003 Deutschen ergeben.

Eine Art digitale Eigentumsurkunde

„NFTs ermöglichen mit Hilfe der Blockchain-Technologie den dezentralen, unveränderlichen digitalen Nachweis, dass man etwas besitzt“, erklärte Blockchain-Experte Benedikt Faupel vom deutschen Digitalwirtschaftsverband „Bitkom“. „Es kann sich dabei um digitale Werke handeln, aber auch der Fahrzeugbrief als digitaler Eigentumsnachweis für einen Pkw lässt sich als NFT abbilden. Für Künstlerinnen und Künstler können NFTs eine Möglichkeit sein, Originalwerke direkt an Interessierte zu verkaufen. NFTs bieten aber noch deutlich mehr Anwendungsmöglichkeiten, weil sie grundsätzlich jedem digitalen Gegenstand eine eindeutige Eigentümerin oder Eigentümer zuordnen können.“

Blockchains vor allem durch Kryptowährungen wie Bitcoin bekannt geworden

Das Fundament für NFTs ist die Blockchain-Technologie. Diese „geblockten Ketten“ verknüpfen digitale Werte weitgehend fälschungssicher und schirmen sie unter anderem durch Verschlüsselungsmethoden gegen Angriffe ab. Damit lassen sich unter anderem Krypto-Währungen wie „Bitcoin“ generieren, aber auch viele Lieferketten-Geschäfte digital spiegeln, absichern und verrechnen.

NFT-Technik soll „Kopierbarkeit“ als digitale Ur-Wesensart aushebeln

Daraus entstand vor etwa zehn Jahren die Idee, mit der Blockchain-Technologien auch den Markt für digitale Kunstwerke anzukurbeln. Denn ursprünglich ist jedes digitale Artefakt wie etwa ein Bitmap-Bild, ein Video oder eine Botschaft von Natur aus kopierbar. Eine Unterscheidung zwischen Original und Kopie war meist weder möglich noch sinnvoll, da sich auch Zeitstempel verändern lassen. Wenn man ein digitales Kunstwerk beziehungsweise deren Eingentumsurkunde jedoch in eine Blockchain unwiderruflich und unaustauschbar einfügt, wird dieses Artefakt dann eben zum Unikat, das sich auch handeln und verkaufen lässt. Das lässt natürlich all jene aufhorchen, die aus geschäftlichen Gründen wegen Blockchain-Technologien als das neue „Web 3.0“ beziehungsweise Web3 mit zahlreichen neuen Verkaufsmodellen bewerben. Und teilweise sind NFTs auch schon für ganz erhebliche Summen vertickt worden. Vor einem Jahr ersteigerte beispielsweise ein Software-Unternehmer aus Malaysia ein NFT mit dem allerersten Tweed auf Twitter für rund 2,9 Millionen Dollar.

Jeder Zweite hält NFTs für eine kurze Mode

Die allermeisten Deutschen wüssten aber selbst wenn sie wollten gar nicht, wie und wo sie NFTs überhaupt kaufen könnten. Und fast jeder zweite Interviewte in der Bitkom-Umfrage war sowieso überzeugt, „dass NFT ein Hype ist, der bald wieder verschwinden wird“.

Autor: Heiko Weckbrodt

Quellen: Bitkom, spiegel.de, Oiger-Archiv

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt