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Biowäsche für Akku-Recyclingwasser

Im Projekt "Bio4Rec" wollen Freiberger Forscherinnen ausprobieren, ob sich Kobalt, Lithium und andere niedrig konzentrierte Wertstoffe mit Bio-Tensiden aus dem Abwasser beim Akku-Recycling zurückgewinnen lassen. Foto: HZDR/Frank Bierstedt

Im Projekt „Bio4Rec“ wollen Freiberger Forscherinnen ausprobieren, ob sich Kobalt, Lithium und andere niedrig konzentrierte Wertstoffe mit Bio-Tensiden aus dem Abwasser beim Akku-Recycling zurückgewinnen lassen. Foto: HZDR/Frank Bierstedt

Helmholtz-Forscherin aus Freiberg will per Bio-Ionen-Flotation Kobalt, Lithium & Co. aus den Abwässern gewinnen

Freiberg, 1. April 2022. Die Freiberger Helmholtz-Forscherin Dr. Mital Vivek Chakankar will mit seifenähnlichen Biomolekülen wertvolle Rohstoffe beim Akku-Recycling zurückgewinnen. Das Projekt heißt „Bio4Rec“ und bekommt Zuschüsse vom sächsischen Wissenschaftsministerium. Das hat das Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR) mitgeteilt.

Experimente mit Bio-Ionen-Flotation

Chakankar fokussiert sich dabei auf jene Spuren von Kobalt, Lithium, Mangan und Nickel, die bisher mit dem Abwasser verloren gehen, wenn Energiespeicher wiederaufbereitet werden. Diese strategisch wichtigen Wertstoffe lassen sich mit konventionellen Methoden nicht rentabel aus dem Wasser herauslösen. Sie will daher im „Helmholtz-Institut Freiberg für Ressourcentechnologie“ (HIF), das zum HZDR gehört, mit der Bio-Ionen-Flotation experimentieren. Konkret hat die Wissenschaftlerin vor, dem Abwasser biologische Tenside beizumischen. Die sollen sich an die Metalle anheften und sammeln. Wird dann Gas in die Flüssigkeit eingeblasen, schwimmt die Metall-Bio-Verbindung oben auf und kann zur weiteren Aufbereitung abgeschöpft werden. Mit diesem Verfahren lassen sich womöglich auch giftige Schwermetalle aus dem Abwasser entfernen.

Womöglich auf andere Recycling-Prozesse übertragbar

„Im Fokus des Projekts stehen die Erforschung von Biotensiden und deren Verhalten im Prozess sowie die technische Machbarkeit im Industriemaßstab“, hieß es von der HIF-Mutter, dem HZDR. Mit Blick auf das vielseitige Prinzip sehen die Forscherinnen und Forscher großes Potenzial, diese Technologie später auf verschiedene Metalle und Recyclingprozesse übertragen zu können.

Während Tenside in Waschmitteln meist auf Erdöl basieren, lassen sich Biotenside beispielsweise aus Pflanzenölen und Zuckerresten produzieren. Sie gelten als vergleichsweise teuer, aber auch als umweltverträglicher.

Autor: hw

Quellen: HZDR, Wikipedia

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt