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Plauderroboter soll Pfleger mental stählen

Eine App mit integriertem Chat-Roboter soll Pflegern und Pflegerinnen helfen, mit ihrem stressigen Alltag zurechtzukommen. Dabei setzten die Macher von "Myndu" auf individuell zugeschnittene Übungsprogramme. Montage und Fotos: Heiko Weckbrodt

Eine App mit integriertem Chat-Roboter soll Pflegern und Pflegerinnen helfen, mit ihrem stressigen Alltag zurechtzukommen. Dabei setzten die Macher von „Myndu“ auf individuell zugeschnittene Übungsprogramme. Montage und Fotos: Heiko Weckbrodt

Dresdner „Myndu“-Kollektiv will sich mit App gegen Alltagsstress selbstständig machen

Dresden, 3. März 2022. Die Corona-Krise hat die Leistungen der Pfleger und Pflegerinnen in Deutschland stärker in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt – aber auch die chronische personelle Überlastung in vielen Krankenhäusern und Seniorenheimen. Daran können die Dresdner Nachwuchsakademiker vom Projektteam „Myndu“ zwar auch nichts ändern. Dennoch möchten sie mit ihrer Geschäftsidee den Stress im Pflegealltag etwas mindern: Sie entwickeln derzeit ein Miniprogramm (App) für Smartphones, das den Nutzern helfen soll, trotz aller Hektik mental gesund zu bleiben. Das hat Maxi Mittag während einer „Dresden Exists“-Präsentation angekündigt, die der Gründerservice der TU Dresden organisiert hatte.

Wertschätzung und Resilienz vermitteln

„Die Pflegekräfte sind dauergestresst, auch durch den Personalmangel“, argumentierte Maxi Mittag. „Mit unserer App wollen wir die Resilienz und Konzentrationsfähigkeit der Pflegenden stärken, ihnen aber auch Wertschätzung vermitteln.“ Funktionieren soll das mit einem virtuellen Gesprächsroboter, also einem „Chat Bot“, der die Nutzer zunächst fragt, was sie brauchen, und sie dann durch verschiedene Module und Übungen führt. Das Team werde diese App gemeinsam mit Menschen aus der Praxis entwickeln und suche auch noch nach Pflegern, die beim Chatbot-Training helfen wollen, informierte Mittag. Wenn die App fertig ist, soll sie sich durch Lizenz- und Abo-Erlöse finanzieren.

Gründer sehen großes Marktpotenzial

Das Marktpotenzial für solch eine „Mental Health App“ schätzt das Myndu-Kollektiv als hoch ein: Immerhin gebe es allein in Deutschland rund 1,7 Millionen Pflegekräfte. Die Bundesarbeitsagentur geht von höheren Zahlen aus, nämlich von rund 1,9 Millionen Pflegern, davon 1,2 Millionen in der Kranken- und 0,7 Millionen in der Altenpflege Zwar gebe es bereits einige digitale Angebote für das Pflegepersonal, räumte Mittag ein. Diese würden aber kaum auf die konkreten Bedürfnisse des jeweiligen Individuums eingehen.

Autor: hw

Quellen: Myndu-Präsentation / Pitch-Day Dresden Exists, Bundesarbeitsagentur

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt