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Supermarkt der Zukunft hat rund um die Uhr auf und ist vollautomatisiert

In den physischen Ladengeschäften von Amazon gibt es bereits keine Kassen mehr - die eingekaufte Ware wird automatisch erfasst und beim Rausgehen abgerechnet. Foto: Amazon

In den physischen Ladengeschäften von Amazon gibt es bereits keine Kassen mehr – die eingekaufte Ware wird automatisch erfasst und beim Rausgehen abgerechnet. Foto: Amazon

Was in Deutschland noch Wunsch und Prognose bleibt, ist in Asien und Amerika teils schon Realität

Berlin, 16. Februar 2022. Der Supermarkt der nahen Zukunft ist vollautomatisiert, hat rund um die Uhr geöffnet und keine klassischen Kassen mehr: Der Kunde zahlt automatisch beim Herausgehen per Smartphone. Davon ist jeder zweite Händler und Internernutzer in Deutschland überzeugt. Das geht aus Umfragen von „Bitkom Research“ hervor.

Amazon-Präsenzläden sind bereits hochautomatisiert

„Was in Deutschland wie Zukunftsmusik klingt, ist in anderen Teilen der Welt schon Realität“, erklärte dazu Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder vom deutschen Digitalwirtschafts-Verband „Bitkom“ aus Berlin. „Insbesondere in einigen asiatischen Ländern kann man den so genannten ‚New Retail‘ bereits live erleben.“ Auch Amazon hat in den USA und England bereits kassenlose Geschäfte unter den Namen „Amazon Go“ beziehungsweise „Amazon Fresh“ eingerichtet. Dort registrieren Kameras, Sensoren und Regal-Waagen, welche Waren der Kunde in seinen Einkaufswagen gelegt hat. Das Ladensystem bucht dann den Gesamtbetrag per App ab, wenn den Einkäufer das Geschäft verlässt.

Deutschland tut sich noch schwer mit den neuen Konzepten

In Deutschland sind solche Ansätze über das Angebot mancher Supermärkte an Kunden, ihre Waren selbst einzuscannen und an Automatenkassen zu bezahlen, kaum hinausgekommen. Allerdings arbeiten Ingenieure und Ingenieurinnen zum Beispiel an der TU Chemnitz auch an Einkaufsrobotern, die manche Vorgänge in Supermärkte weiter automatisieren könnten.

Bitkom: Innenstadthandel sollte sich rasch neu erfinden

Der Bitkom appelliert jedenfalls an den stationären Handel in deutschen Innenstädten, gerade aus den Erfahrungen der Corona-Zeit heraus neue Pfade einzuschlagen – sei es nun in Richtung Digitalisierung, durch den Aufbau hybrider digital-stationärer Verkaufsangebote oder eben via Automatisierung. „Im Handel darf es nicht darum gehen, online und offline gegeneinander zu stellen“, argumentierte Hauptgeschäftsführer Rohleder. „Stationäre Einzelhändler sollten vielmehr beide Kanäle bedienen und die Potenziale der Digitalisierung nutzen, um krisenfest und langfristig erfolgreich zu sein.“ Letztlich müsse sich „der stationäre Handel in den Innenstädten neu erfinden“.

Autor: hw

Quellen: Bitkom, Oiger-Archiv, Amazon

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt