Monate: Dezember 2021

Diese - nicht maßstabsgetreue - Visualisierung zeigt unser Sonnensystem. Vorne rechts (von der Sonne nach außen): Merkur, Venus, Erde und Mars, danach der Asteroidengürtel. Links oben dann Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun. Visualisierung: Harman Smith und Laura Generosa, Nasa

Erde wuchs zwischen Silkat-Dampf und Schneelinie im All

Heidelberger Simulation erklärt Planeten-Genese an bestimmten Druckschwellen im Solarsystem Sonnensystem/Heidelberg, 31. Dezember 2021. Unsere Erde wie auch die Planeten in vielen anderen, fernen Sonnensystemen entstehen an bestimmten Druckschwellen im All. Und deren Positionen sind keineswegs zufällig, sondern ergeben sich aus physikalischen Kennwerten wie etwa dem Schmelztemperaturen von Siliziumverbindungen im Vakuum. Das haben Forschende vom Max-Planck-Institut für Astronomie in Heidelberg durch Computersimulationen herausgefunden.

Foto: NXP

Halbleiter-Multis wachsen um 26 %

Starke Chipnachfrage im Corona-Jahr II lässt die Branchengrößen noch größer werden – außer Ex-Primus Intel Scottsdale, 30. Dezember 2021. Die starke Nachfrage für Auto- und Unterhaltungselektronik, Sensoren und anderen mikroelektronischen Produkten hat der globalen Chipindustrie im Jahr 2021 neue Rekorde beschert. Vor allem die ganz großen Halbleiterkonzerne haben erheblich zugelegt, wie eine Analyse des US-amerikanischen Marktforschungs-Unternehmens „IC Insights“ aus Scottsdale ergeben hat. Demnach wuchsen die 17 umsatzstärksten Unternehmen weltweit um durchschnittlich 26 Prozent.

Ein ID3-Elektroauto lädt seinen Akku vor der gläsernen VW-Manufaktur in Dresden. Foto (bearbeitet: Kennzeichen entfernt): Oliver Killig für VW Sachsen

VW verspricht weitere Ladepunkte für Elektroautos in Sachsen

Bisherige Ausbaupläne hat das Unternehmen allerdings verfehlt Dresden/Zwickau, 29. Dezember 2021. Volkswagen will im Jahr 2022 in Sachsen weitere 55 – größtenteils öffentliche – Ladepunkte für Elektroautos einrichten. Das hat das Unternehmen heute versprochen. Bisher hat VW Sachsen 400 Elektro-Zapfsäulen und -Wandstecker an seinen Standorten Zwickau, Dresden und Chemnitz installiert. Damit hat der Autohersteller seine eigenen Pläne allerdings untererfüllt: Noch Ende 2019 hatte er diesen Ausbaustand eigentlich bereite für Ende 2020 versprochen.

Regionalminister Thomas Schmidt. Foto: Foto-Atelier-Klemm für das SMR

Holzhaus in Mittweida für die Heimarbeiter von morgen

Regionalminister Schmidt verspricht halbe Million Euro für das Reallabor „Telewerk“ Mittweida, 28. Dezember 2021. Ein besonders umweltfreundliches Haus für die ländlichen Heimarbeiter der Zukunft will der Ökonom Prof. Volker Tolkmitt von der Hochschule Mittweida gemeinsam mit Partnern aus Forschung und Wirtschaft in Sachsen bauen. Das hat der sächsische Regionalminister Thomas Schmidt (CDU) heute in Dresden angekündigt und dafür eine halbe Million Euro Fördergeld im Zuge seines Reallabor-Programms versprochen.

Der sächsische Datenschutzbeauftragte Andreas Schurig. Foto. St. Giersch

Mehr Ressourcen für Datenschützer gefordert

Sachsens Datenschützer berichtet über wachsende Flut von Datenpannen und Bescherden Dresden, 28. Dezember 2021. Mehr Ressourcen für die Landes-Datenschützer hat der scheidende sächsische Datenschutzbeauftragte (SDB) Andreas Schurig gefordert: Seit die Datenschutz-Grundverordnung (DS-GVO) im Mai 2018 in Kraft getreten sei, habe seine Behörde „ein stetig steigendes Aufkommen bei den Meldungen von Datenpannen und Beschwerden über Datenschutzverstöße“ verzeichnet, argumentierte Schurig. „Das zeigt deutlich, wieviel die Verantwortlichen in Wirtschaft und Verwaltung sowie die Datenschutzbeauftragten noch zu tun haben. Gleiches gilt für meine Behörde.“ Die Ausstattung sei dafür oftmals zu knapp bemessen.

Die Steckenpferd-Lilienmilch-Seife war ein Verkaufsschlager, die Nachfrage kaum zu befriedigen. Repro (hw)) aus: H. Pfeil: Welch ein reichtum!

Per „Steckenpferd-Kampagne“ Valuta für die Staatskasse

Im Buch „Welch ein Reichtum!“ skizziert Hartmut Pfeil die Radebeuler Industriegeschichte Radebeul. Gummistiefelweitwurf, Luftgitarrespielen, Frauentragen – die Finnen haben einige bizarre Sportarten erfunden, die sie mit aller Leidenschaft betreiben. Neueste Innovation: Steckenpferdreiten, was heißt, dass die Pferde, mit denen man bei Meisterschaften einen Hindernisparcours bewältigt, aus Holz, Stoff und Wolle bestehen. Deutlich prosaischer waren die Beweggründe, weshalb zu DDR-Zeiten eine „Steckenpferd“-Kampagne ins Leben gerufen wurde. Um Überseehandel zu treiben, fehlte es an Schiffen, denn was man in den eigenen Werften an der Ostsee produzierte, ging als Reparation in die Sowjetunion. Also wurde 1957 ein „Valuta- und DM-Fond“ gegründet, um gebrauchte Handelsschiffe aus dem Westen ankaufen zu können, die allerdings nur für Devisen zu haben waren. Erster Ansprechpartner des Außenhandelsministeriums der DDR war der VEB Steckenpferd aus Radebeul.

Daten lassen sich auch per Laser übertragen, sicherheitskritische Systeme müssen deshalb auch optisch gut geschützt sein. Foto: Andrea Fabry für das KIT

Laserangriff horcht isolierte Computer aus der Ferne aus

KIT-Team demonstriert Angriff über LEDs Karlsruhe, 26. Dezember 2021. Auch isolierte Computer ohne Datenkabel oder drahtlose Netze zur Außenwelt lassen sich abhören und manipulieren. Möglich ist das mit Lasern – und die können auch mehrere Meter Distanz überwinden. Das hat das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) berichtet, das entsprechende Experimente gemeinsam mit der TU Braunschweig und der TU Berlin realisiert hat.

Kommandantin Marina Barnett (Toni Collette, Mitte), Biologe David (Daniel Dae Kim, links) und Medizinerin Zoe (Anna Kendrick) ahnen beim Start nicht, wie desaströs sich ihre Mission entwickeln wird. Szenenfoto aus "Stowaway": Eurovideo

Science-Fiction „Stowaway“: Dramatische Marsmission ohne Happy-End

Werfen wir den blinden Passagier durch die Luftschleuse? Um ethische Dilemmata im All rotiert das Raumschiff MTS42 auf seiner Reise zum Mars: Ist es moralisch vertretbar, in einer womöglich ausweglosen Lage einen Menschen über Bord ins eisige All zu werfen, wenn das den Rest der Mannschaft rettet? Regisseur Joe Penna hat diese Konstellation als Science-Fiction-Drama „Stowaway“ verarbeitet, in Deutschland gedreht und nun auch fürs deutsche Heimkino veröffentlicht.

Herbert Wendler kreierte 1936 die ersten Dominosteine. Foto: Archiv Dr. Quendt

Vor 85 Jahren erfand Herbert Wendler in Dresden den Dominostein

Was als Notpraline begann, ist längst ein sächsischer Verkaufsschlager Dresden, 24. Dezember 2021. Etwas Lebkuchen, Fruchtgelees, Marzipan und Schokolade darüber im Quadrat: Vor 85 Jahren erfand der Dresdner Chocolatier Herbert Wendler (1912-1998) dem Domino-Stein – einen kleinen Lebkuchen-Würfel als „Praline des kleinen Mannes“, die auch den Westen eroberte und nicht nur in der DDR ganz groß herauskam. Bis heute verkauft das Dresdner Unternehmen „Dr. Quendt“, dessen Wurzeln unter anderem auch auf Wendlers Kreationen zurückreichen, diese sächsische Spezialität in allerlei Variationen in alle Welt.

Umweltdrohne der TU Dresden im Flug. Foto: Heiko Weckbrodt

Drohnendaten im Internet gebündelt

TU Dresden und Pikobytes bauen Plattform für fliegende Augen auf Dresden, 23. Dezember 2021. Um Drohnendaten öffentlich zugänglich zu machen, haben die TU Dresden und das Dresdner Umweltdaten-Unternehmen „Pikobytes“ eine Internetplattform eingerichtet, die Videos, Fotos, Temperaturmessdaten und andere Daten der unbemannten Aero-Vehikel (UAV) weltweit zusammenführen soll. Das hat die Dresdner Uni mitgeteilt.

Koboter - also kollaborative Roboter, die mit Menschen ohne Zaun zusammenarbeiten - sind zwar immer noch Nischenprodukte, doch dieser Teilmarkt wächst derzeit besonders dynamisch- Hier das Cobot-Modell "Yumi" von ABB. Foto: ABB / IFR

Wirtschaft setzt gegen Fachkräftemangel denn auf Roboter als auf Zuwanderung

Ifo-Forscher rechnet Scherbewegung in Ostdeutschland Dresden, 23. Dezember 2021. Der Arbeitskräftemangel wird sich in Ostdeutschland in den nächsten Jahren nicht nur verschärfen, sondern auch auseinanderscheren. Das hat Prof. Joachim Ragnitz vom Ifo-Institut in Dresden prognostiziert. In ländlichen Regionen wird es demnach für Unternehmen immer schwerer, offene Stellen zu besetzen, auch weil Leuchttürme wie Dresden, Leipzig oder Jena mit höheren Löhnen und attraktiveren Lebens-. und Arbeitsbedingungen jüngere Absolventen an sich ziehen. „Das wird weiter auseinanderdriften“, sagte er. Und die Wirtschaft in Sachsen und ganz Deutschland werde wahrscheinlich eher mit Automatisierung und Rationalisierung reagieren statt auf Zuwanderung zu setzen, um den wachsenden Fachkräftemangel zu entspannen.

Das Luftbild zeigt frühere Arbeiten an der Carbonbetonbrücke für die Staatsstraße 111 bei Wurschen. Foto: Stefan Gröschel, IMB, TU Dresden

Sachsen gibt erste Carbonbeton-Brücke frei

Langlebig und rostfrei: Leichtbauwerk soll Umweltbilanz im Brückenbau stark verbessern Dresden/Wurschen, 22. Dezember 2021. Sachsen hat heute seine erste Straßenbrücke aus dem neuen Leichtbausmaterial Carbonbeton freigegeben. Das hat das sächsische Wirtschaftsministerium mitgeteilt. Die Brücke ersetzt ein Stahlbetonbauwerk aus dem Jahr 1934, das früher das Kuppritzer Wasser bei Wurschen im Landkreis Bautzen überspannt hatte. Der vor allem an der TU Dresden entwickelte Carbonbeton soll für eine rostfreie Brücke mit sehr hoher Lebensdauer sorgen, Material sparen und zu einem umweltbewussten neuen Bauen beitragen.

Knochenmetastasen in einer eingefärbten Röntgen-Aufnahme. Abb.: Annett Ludewig für das Bonelab Dresden,

8 Millionen für Forschung an Knochenkrebs

Konsortium unter Leitung der Uniklinik Dresden untersucht Entstehung und Behandlung von Knochen-Metastasen Dresden, 22. Dezember 2021. Damit sie weiter die Entstehung und Behandlung von Knochen-Metastasen erforschen können, bekommen die Männer und Frauen vom Verbund „µBone“ noch einmal acht Millionen Euro von der „Deutschen Forschungsgemeinschaft“ (DFG). Das hat das federführende Uniklinikum Dresden mitgeteilt.

5G-Campusnetz-Container vom Ceti Dresden. Solche Container, aber auch nur koffergroße Ausführungen mobiler Funkstationen will "Campus Genius" der freien Wirtschaft anbieten. Foto: Heiko Weckbrodt

Dresdner 5G-Testnetz für das Internet der Dinge

Smart Systems Hub will Unternehmen beim Einstieg in vernetzte Technologien helfen Dresden, 22. Dezember 2021. Damit innovationsfreudige Unternehmen neue Geräte und Vernetzungstechnologien für das „Internet der Dinge“ (IoT) und speziell auch für die „Industrie 4.0“ leichter ausprobieren können, bevor sie in Serie gehen, hat der „Smart Systems Hub“ in Dresden ein eigenes Mobilfunk-Campusnetz der 5. Generation (5G) für Testzwecke aufgespannt. Das hat der Ko-Innovations-Vermittler heute mitgeteilt. Entstanden sei das Netz im Rahmen eines Forschungsprojektes für die Entwicklung von 5G-Anwendungen im Auftrag der TU Dresden.