Monate: November 2021

Das Dresdner Keramikinstitut (IKTS von Fraunhofer erforscht an seinem neuen Standort in Freiberg effiziente Recyclingprozesse für kritische Batterierohstoffe. Zukünftig wollen die Ingenieurinnen und Ingenieure Batteriepulver mit hoher Reinheit zurückgewinnen und für die Herstellung neuer Batterien nutzbar machen. Foto. Fraunhofer IKTS

Neues Labor in Freiberg schürft Daten beim Akku-Recycling

Tuning-KI soll Wiederverwertung auf mehr Effizienz trimmen Freiberg, 30. November 2021. Mit dem „Data Mining Lab Freiberg“ entsteht in Sachsen ein neues Technikum für die Wiederverwertung von Akkumulatoren. Dort sollen „Künstliche Intelligenzen“ (KI) Daten aus der gesamten Recycling-Prozesskette sammeln und letztere damit auf mehr Effizienz trimmen. Das geht aus Mitteilungen des Bundesforschungsministeriums und der federführenden Bergakademie Freiberg hervor.

Speziell gesichertes Cloud-Rechenzentrum der T-Systems. Foto: Telekom

Nahe Rechnerwolken am beliebtesten

Comarch rechnet aber mit einer gewissen Verschiebung des Cloud-Geschäfts gen Asien München, 29. November 2021. Die meisten europäischen Unternehmen, die ihre elektronische Datenverarbeitung (EDV) an Externe auslagern, bevorzugen dafür Dienstleister im eigenen Land. Das hat eine Umfrage des polnischen Unternehmens „Comarch“ ergeben, das selbst solche Auftrags-Rechenzentren betreibt. Dies trifft demnach auf 35 Prozent der befragten Unternehmen zu. Jeweils rund 18 Prozent setzen auf Nachbarländer oder auf das außereuropäische Ausland. Knapp 29 Prozent nutzen eine Standort-Kombination.

Silizium-Leistunstransistoren aus dem VEB Mikroelektronik "Karl Liebknecht" Stahnsdorf. Foto: Drahtlos, Wikipedia, CC4-Lizenz, https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.en

Stahnsdorf: Die vergessene Leistungselektronik-Schmiede der DDR

Noch vor dem AME Dresden entstand 1960 ein Halbleiter-Forschungsinstitut bei Berlin Stahnsdorf/Dresden, 28. November 2021. Kommt heute die Rede auf die Anfänge der ostdeutschen Mikroelektronik, dann wird meist vor allem an Professor Werner Hartmann erinnert, der 1961 in Dresden die „Arbeitsstelle für Molekularelektronik“ gründete, aus der später die Chipschmiede ZMD hervorging. Bevor die sächsischen Ingenieure die ersten „Integrierten Schaltkreise“ der DDR entwarfen, gab es allerdings auch schon andere Elektronikproduzenten im Land – nur dass die eben einzelne Bauelemente und noch keine kompletten Chips herstellen konnten. Einer dieser inzwischen fast vergessenen Betriebe war das Halbleiterwerk Stahnsdorf bei Berlin, das sich vor allem auf Leistungselektronik für die ostdeutsche Industrie spezialisierte.

So etwa kann ein "Digitaler Zwilling" für ein Flugzeug im Supercomputer aussehen. Abb.: DLR, CC3-Lizenz

Baustart für DLR-Softwareinstitut in Dresden

Forschungseinrichtung bekommt nach Zwischenlösungen nun ein eigenes Domizil auf dem Uni-Campus Dresden, 27. November 2021. Das DLR-Institut für Softwaremethoden zur Produkt-Virtualisierung bekommt in Dresden einen Neubau. Baustart ist am 30. November 2021 neben der Informatik-Fakultät der TU Dresden. Das geht aus einer Ankündigung der sächsischen Landesregierung hervor.

Wer die Datenbrille aufsetzt, kann sowohl seine reale Umgebung wie auch computergenerierte Welten sehen. Foto: Fraunhofer FEP Dresden

Steiler Weg in Zuckerbergs Metaversum

IDTechEx: Heutige Hardware ist noch weit weg von einer überzeugenden Verschmelzung von realer und virtueller Welt Cambridge, 26. November 2021. Bis uns Meta-Chef Mark Zuckerberg alle in sein Metaversum integrieren kann, das reale und virtuelle Welt verschmilzt, sind noch erhebliche technische Hürden zu überwinden. Das hat das britische Marktforschungs-Unternehmen „IDTechEx“ aus Cambridge eingeschätzt.

KIs sollen auch die Verkehrsflüsse in der "Smart City" steuern. Grafik: Bosch

Straßen bekommen digitale Zwillinge

Deutsche Forschungsgemeinschaft bewilligt 22 Millionen Euro für Dresdner Projekte Dresden, 25. November 2021. Auf der Suche nach Lösungen für den Straßenverkehr der Zukunft wollen Wissenschaftler aus Dresden und Aachen „Digitale Zwillinge“ von Straßen generieren. Für einen entsprechenden Sonderforschungsbereich „Digitaler Zwilling Straße – Physikalisch-informatorische Abbildung des Systems ,Straße der Zukunft‘“ sowie zwei Graduiertenkollegs an der TU Dresden hat die „Deutsche Forschungsgemeinschaft“ (DFG) nun über 22 Millionen Euro Fördergelder zugesagt.

Die Visualisierung zeigt die bestehenden Riegel des Technologiezentrums Süd (rechts), den von Infratec errichteten Anbau in der Mitte und links die beiden geplanten neuen Riegel. Visualisierung: Infratec

Dresden baut Technologiezentrum Süd für 20 Millionen Euro aus

Investition größtenteils kreditfinanziert Dresden, 25. November 2021. Wegen der hohen Nachfrage aus der Dresdner Hightech-Gründerszene will die „Technologiezentrum Dresden GmbH“ ihr erstes und ursprüngliches Technologiezentrum Süd an der Gostritzer Straße für rund 20 Millionen Euro bis 2023 ausbauen. Den geplanten neuen „Doppelriegel“ will die Betreibergesellschaft, die der Stadt Dresden, der TU Dresden und der Ostsächsischen Sparkasse Dresden (OSD) gehört, größtenteils – nämlich zu 90 Prozent – durch Kredite finanzieren. Das geht aus einer Vorlage des städtischen Geschäftsbereichs Finanzen hervor, über den heute der Stadtrat zu befinden hat.

300-Millimeter-Scheibe mit aufprozessierten Test-Chips. Foto. Globalfoundries / Fraunhofer IPMS

Bundesampel will deutsche Chipindustrie ausbauen

Globalfoundries Dresden begrüßt Pläne im Koalitionsvertrag Dresden/Berlin, 24. November 2021. Das hört man in Dresden gerne: Die Bundesampelkoalitionäre in Berlin wollen die deutsche Mikroelektronik stärken, ausbauen und auch finanziell unterstützen. Dies geht aus dem nun veröffentlichten Koalitionsvertrag von Grünen, SPD und FDP, die gemeinsam die nächste Bundesregierung stellen wollen, hervor.

Bernd Junghans. Foto: privat

Jablonski-Medaille für Dresdner Elektronikexperten Bernd Junghans

  Leibniz-Sozietät würdigt Verdienste des Megabitchip-Entwicklers um Mikroelektronik und Halbleiterphysik Dresden/Berlin, 24. November 2021. Für seine Verdienste um die ostdeutsche Mikroelektronik, seine wissenschaftlichen Beiträge zur Halbleiterphysik und seine Tätigkeit für das Leibniz-Instituts für Interdisziplinäre Studien in Berlin bekommt der Dresdner Unternehmer und Halbleiterexperte Prof. Bernd Junghans die Daniel-Ernst-Jablonski-Medaille. Das hat die Präsidentin Prof. Gerda Haßler von der Leibniz-Sozietät der Wissenschaften zu Berlin mitgeteilt.

"Menschen hören das, was sie zu hören erwarten", hat eine Studie der TU Dresden ergeben. Das fängt schon bei der Verbindung zwischen Ohr und Gehirn an. Foto (bearbeitet): Heiko Weckbrodt

Sachsen spinnen Ersatz-Trommelfelle

Uniklinik und Textilforscher aus Dresden entwickeln perfekte Implantate Dresden, 24. November 2021. Textilforscher und Mediziner der TU Dresden haben aus biologischen Materalien perfekte Ersatz-Trommelfelle gesponnen, die natürlichen Trommelfellen im Ohr in nichts nachstehen sollen. „Die neuartige Membran ermöglicht eine dauerhafte und komplette Wiederherstellung des Trommelfells“, ist die „Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen“ (AiF) aus Berlin überzeugt, die dieses Entwicklungsprojekt gefördert hat und nun für ihren diesjährigen „Otto von Guericke“-Preis nominiert hat.

Restaurierte Elefantenkopf-Vase mit angesetztem Ersatz-Rüssel aus dem 3D-Drucker. Foto: Heike Ulbricht für die SKD

3D-Drucker reparieren historische Porzellanvasen

Fraunhofer Dresden und Kunstsammlungen restaurieren Kunstschätze mit Hightech und Originalmaterialien Dresden, 23. November 2021. 3D-Druck, Digitale Zwillinge, Terahertz-Quellen und andere Hochtechnologien helfen Restauratoren, historische Kunstgegenstände genauer zu analysieren, zu konservieren und zu reparieren. Das Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme (IKTS) in Dresden hat nun gemeinsam mit sächsischen Partnern innovative Verfahren entwickelt, um abgebrochene Kleinteile aus Porzellan von wertvollen alten Prunkvasen im 3D-Drucker zu rekonstruieren.

Umschlagbild von: Carl Achleitner: „Das Geheimnis eines guten Lebens, Abb.: Edition a

Trauerredner verrät Rezept für glückliches Leben

Nach über 2900 Begräbnissen hat Carl Achleitner aufgeschrieben, was wirklich zählt Wo könnte man mehr über ein glückliches Leben erfahren als bei den Hedonisten, den lebensfrohen Genießern, mag man im ersten Moment denken. Viel mehr können wir aber von den Toten lernen, findet der Trauerredner und Schauspieler Carl Achleitner. Der Österreicher lässt uns in seinem Buch „Das Geheimnis eines guten Lebens – Erkenntnisse eines Trauerredners“ an seinen Befunden teilhaben. Darin verarbeitet er seine Erlebnisse bei über 2900 Begräbnissen, reflektiert seine Vor- und Nachgespräche mit den Hinterbliebenen und formuliert auf 224 Seiten seine Quintessenz zur Frage, warum über manche Verstorbene nur in den höchsten Tönen gesprochen wird – und andere als Ekel in Erinnerung bleiben.

Prof. Ulrike Thomas im Roboterkeller der TU Chemnitz mit einem Paar Beine für einen künftigen Schreitroboter. Foto: Heiko Weckbrodt

Fabrikarbeiter erledigt Arbeit künftig daheim per Datenbrille

Forscherteams der TU Chemnitz arbeiten an lauffähigen, flexiblen und „fühlenden“ Robotern, für den Menschen rackern und einkaufen Chemnitz, 22. November 2021. Roboter werden in Zukunft viel präsenter in unserer Alltags- und Arbeitswelt sein als bisher: Sie werden alten Damen beim Einkauf helfen, für uns die Küche aufräumen, aber auch einen Großteil der Fabrikarbeit übernehmen. Davon ist Professorin Ulrike Thomas überzeugt. Deshalb arbeitet sie gemeinsam mit rund 40 Kolleginnen und Kollegen an der TU Chemnitz an neuen Technologien für die Mensch-Maschine-Interaktion (MMI), an Robotern mit menschenähnlicher Gestalt, die laufen und ausweichen können, die mit nachgiebigen Federgelenken und sensorgespickter fühlender Polymer-Haut ausgestattet sind.

Eine Auswahl elektronischer Bauelemente von Bosch für den Einsatz in den Autoindustrie. Foto: Heiko Weckbrodt

Autokonzerne sollten Überkapazitäten in Chipfabriken mitfinanzieren

Denkfabriken: Halbleiter-Engpässe lassen sich langfristig durch mehr Resilienz, zusätzliche Chipfabriken jenseits von Asien und neue Wertschöpfungsmodelle lindern Berlin/Zürich/Dresden, 20. November 2021. Krisen wie der aktuelle Chipmangel in vielen Industriezweigen lassen sich auch künftig kaum völlig vermeiden – aber durchaus mindern. Das hat die Berliner Denkfabrik „Stiftung Neue Verantwortung“ (SNV) eingeschätzt. Das sieht die Züricher Denkfabrik „Diplomatic Council“ (DC) ähnlich und fordert von der Wirtschaft, resilientere und stärker digitalisierte Wertschöpfungsketten aufzubauen, die sie unabhängiger von einzelnen Lieferquellen machen.