DFG schießt 3,8 Millionen Euro zu
Chemnitz, 1. Oktober 2021. Die TU Chemnitz bekommt eine neue Forschungsgruppe für Quantenmaterialien. Das interdisziplinäre und standortübergreifende Physikerteam wird sich mit „Proximity-induzierten Korrelationseffekten in niedrigdimensionalen Strukturen“ beschäftigen und bekommt dafür insgesamt rund 3,8 Millionen Euro von der „Deutschen Forschungsgemeinschaft“ (DFG). Das haben die Technische Universität Chemnitz und die DFG mitgeteilt.
Wissenschaftler stapeln atomdünne Netze auf der Suche nach neuen Supermaterialien
Die Gruppe um den Chemnitzer Professor Christoph Tegenkamp will zweidimensionale Atomnetze mit unterschiedlichen Eigenschaften übereinanderstapeln und dann sehen, was wie diesen „Heterostrukturen“ passiert. Denn auch andere Forscher haben beispielsweise schon 2D-Materialien wie das kohlenstoff-basierte Graphen durch kleine Manipulationen der Atomnetz-Lagen zueinander in Supraleiter verwandelt, die Strom widerstandslos leiten. Die DFG und die Chemnitzer Wissenschaftler hoffen nun, noch mehr solcher Korrelationen dieser Art zu entdecken, vor allem an Graphen-Schichten auf Silizium-Kohlenstoff-Verbindungen (Siliziumkarbid). Diese könnten womöglich ganz andere Eigenschaften als die Ausgangsstoffe haben und sich beispielsweise für superschnelle Elektronik, für Quantencomputer oder besonders sparsame elektrische Anlagen eignen.
Heterostrukturenim Fokus
„Diese zweidimensionale Materialien und deren Heterostrukturen werden aktuell weltweit intensiv erforscht, da sie ungewöhnliche und neuartige elektronische Eigenschaften zeigen“, erläuterte Professor Tegenkamp. „Das Ziel der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unserer DFG-Forschungsgruppe ist es, die in einem prototypischen 2D-Heterosystem auftretenden Korrelationseffekte zu untersuchen und diese gezielt zu manipulieren. Mit diesen Untersuchungen sollen weitere Grundlagen für neuartige Quantenmaterialien mit maßgeschneiderten Eigenschaften und deren Anwendung, zum Beispiel in der Spintronik oder in der Elektronik, geschaffen werde.“
An der neuen Forschungsgruppe beteiligen sich neben der TU Chemnitz auch die Physikalisch-Technische Bundesanstalt Braunschweig, das Max-Planck-Institut für Festkörperforschung in Stuttgart sowie die Universitäten Göttingen, Hamburg und Regensburg.
Autor: hw
Quellen: DFG, TUC, TUD
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