Entwicklungstochter eines fränkischen Maschinenbauers wächst in Dresden
Dresden/Crailsheim, 3. September 2021. Der fränkische Verpackungsmaschinenhersteller „Schubert“ baut seine noch junge Robotik-Forschung in Sachsen aus. Das hat das Unternehmen aus Crailsheim heute angekündigt. Dafür wollen die Franken und die Sachsen das vor einem Jahr begründete Entwicklerteam der Tochtergesellschaft „Schubert Motion“ in Dresden vergrößern.
Software macht Industrieroboter zu Akkordarbeitern
Derzeit fokussieren sich die Ingenieure Michael Döring und Florentin Rauscher bei „Schubert Motion“ vor allem Computerprogramme weiter, die Roboter an Verpackungsanlagen schneller arbeiten lassen. „Wir testen die Software regelmäßig an unserem Stammsitz in Crailsheim“, erklärte Michael Döring. „Das bedeutet, wir sehen die Erfolge gleich vor Ort und können dann die Funktionalität der Roboter Schritt für Schritt ausbauen.“
Fokus wandert nun auch zur „vorausschauenden Wartung“
Nun sucht „Schubert Motion“ einen Softwareentwickler, einen Simulations-Ingenieur und einen Ingenieur für vorausschauende Wartung („Predictive Maintenance“). Letzteres ist ein Ansatz aus dem „Industrie 4.0“-Konzept für effizientere und hochautomatisierte Fabriken. Die Idee dahinter: Wenn man moderne Maschinen mit Mikrophonen, Vibrations-, Rotations- und anderen Sensoren ausstattet, können Künstliche Intelligenzen (KI) die dabei entstehenden Sensordatenfluten automatisch nach ungewöhnlichen Vibrationen, Ausschussgefahren und anderen Anomalien durchforsten. Die KI kann dann rechtzeitig Wartungs- oder Reparaturratschläge ausgeben, bevor größere Schäden entstehen – andererseits aber auch den routinemäßigen Austausch von Bauteilen vermeiden, wenn die Analyse ergeben hat, dass diese Komponenten noch lange halten.
Wurzeln an der TU Dresden
„Schubert Motion“ geht indirekt auf die Dresdner TU-Ausgründung „Revobotik“ zurück. Dessen Chef Michael Döring gründete Anfang 2020 auf Wunsch des fränkischen Maschinenbauers Schubert in Dresden eine Entwicklungstochter. Ralf Schubert, der Geschäftsführer der Muttergesellschaft, hatte sich damals wegen der starken Forschungslandschaft, den langen Traditionen im Verpackungsmaschinenbau und den vielen interessanten Robotik-Projekten in Dresden für den Standort in der sächsischen Landeshauptstadt entschieden. Unter dem Namen „Schubert Motion“ konzentrierte sich das zunächst zweiköpfige Team auf Robotik, KI und ganz speziell auch auf Software, die Industrierobotern beibringt, schneller zu arbeiten. Das kleine Unternehmen mietete sich zunächst im „Robolab“-Inkubator von Robotron Dresden ein, hat aber inzwischen ein neues Büro in Uni-Nähe bezogen.
Autor: Heiko Weckbrodt
Quellen: Schubert, Oiger-Archiv
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