
Betriebsleiterin Ulrike Meyer inspiziert im „Industrieseifen“-Lager die Reinigungsmittel-Vorräte. Foto: Heiko Weckbrodt
Kaufmann Kaminsiki übernimmt ehemaligen Seifenhersteller
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Dresden, 9. August 2021. Der Dresdner Kaufmann Florian Ben Kaminski hat die Chemievertriebsfirma „Industrieseifen Dresden“ übernommen und will sie nun zu einem großen Online-Händler für Reinigungsmittel ausbauen. Das hat der 41-Jährige Unternehmer heute mitgeteilt. Er werde die fünf Mitarbeiter übernehmen und auch neue Jobs schaffen.

Mit dem Eigentümerwechsel von Regina Götze zu Florian Ben Kaminski wird aus Industrieseifen Dresden nun „Industrieseifen Deutschland“. Foto: Heiko Weckbrodt
Gute Chancen auch in Nach-Corona-Zeiten
„Ich habe hier einen schlafenden Riesen gefunden“, sagte Kaminski, der zuletzt als Immobilienmakler tätig war, nach einem Blick in die Industrieseifen-Bilanz. „Ich sehe hier große Chancen.“ Während Corona seien Reinigungsmittel besonders gefragt – aber auch für die Zeit nach der Pandemie wittert er gute Geschäfte.
Makler übernimmt Belegschaft
Die bisherige Eigentümerin Regina Götze zeigte sich erfreut: „Mein Lebenswerk bleibt so erhalten“, sagte die 64-Jährige, die nun in den Ruhestand wechseln will. Ein weiterer Grund für die ehemalige Ingenieurin: Ihre Tochter Ulrike Meyer kann durch die Vereinbarung mit Kaminski auch Betriebsleiterin in der Industrieseife bleiben, auch die gesamte Belegschaft kann weiterarbeiten.
Zunächst Hersteller, dann Händler
Das Unternehmen war nach der Wende im Dresdner Westen entstanden und stellte zunächst selbst Seife her. Später wurde aus der „Industrieseife“ ein Handelsbetrieb, der Reinigungsmittel anderer Hersteller vertreibt – vom Toilettenreiniger bis hin zum Fließpapier. Zu den Abnehmern gehören Hotels, Industriebetriebe, Kneipen, Kindergärten – so ziemlich alle, die Seife, Toilettenpapier & Co. brauchen. 95 % der Kunden sind bisher gewerbliche Unternehmen – eher wenige Endkonsumenten kennen die Laden an der Hebbelstraße.

Industrieseifen Dresden vertreibt auch den ostdeutschen Spülmittel-Klassiker „Fit“. Foto: Heiko Weckbrodt
Name in „Industrieseifen Deutschland“ geändert
Das aber soll sich nun änderten: Digitale Geschäftsprozesse und ein großer Internetladen mit Abo-Funktionen sollen die Geschäfte mit den Endanwendern in ganz Deutschland ankurbeln. Den aktuellen Jahresumsatz von 1,2 Millionen Euro will Kaminski „gewaltig nach oben bringen“. Dieser erweiterte georgrafische Anspruch und Aktionsradius schlägt sich auch in einer Umbennenung nieder, die auf der – bisher eher spartanisch-kargen – Internetseite bereits verkündet wird: Die „Industrieseifen Dresden“ heißen nun “Industrieseifen Deutschland“ (ISD und führen den neudeutschen Untertitel „clean solutions“.
Autor: Heiko Weckbrodt
Quelle: Vor-Ort-Termin Industrieseifen