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Corona-Schub: Mehrheit kauft Arznei in der Internet-Apotheke

Eine Branche im Wandel: Blick ins Apothekenmuseum Bad Langensalza. Foto: Heiko Weckbrodt

Eine Branche im Wandel: Blick ins Apothekenmuseum Bad Langensalza. Foto: Heiko Weckbrodt

Seit der Pandemie ist Akzeptanz stark gestiegen

Berlin, 2. Juli 2021. Während der Corona-Krise ist die Akzeptanz von Online-Apotheken sichtlich gewachsen: Mittlerweile bestellen fast zwei Drittel (62 Prozent) der Deutschen Medikamente und andere Präparate gewöhnlich in der Internet-Pharmazie. Zum Vergleich: Vor der Pandemie lag dieser Anteil im Jahr 2019 bei 46 Prozent, im Jahr 2018 erst bei 33 Prozent, Das hat der deutsche Digitalwirtschaftsverband „Bitkom“ aus Berlin mitgeteilt.

Bitkom: Netz-Pharmazien schließen Lücken vor allem auf dem Lande

„Auch jenseits der Einschränkungen durch Corona existieren medizinische Versorgungslücken, etwa in ländlichen Regionen oder für mobil eingeschränkte Menschen“, interpretierte Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder die Umfrage-Ergebnisse. „Online-Angebote helfen, diese Lücken zu schließen.“ Von einer Verdrängung der klassischen Apotheker könne aber keine Rede sein: „Die Online-Apotheke ist derzeit eine Ergänzung zur Apotheke vor Ort, kein Ersatz.“

Thomas Dittrich ist Vorsitzender des Deutschen Apothekerverbandes. Foto: DAV

Thomas Dittrich ist Vorsitzender des Deutschen Apothekerverbandes. Foto: DAV

Klassische Apotheken an der Schnittstelle zwischen analoger und digitaler Welt

Womöglich gibt es da auch einen gewisse Annäherungsprozess zwischen klassischen und elektronischen Apotheken – zumindest in der Frage der Vertriebswege. „Die Apotheke der Zukunft muss die Potenziale der Digitalisierung konsequent nutzen“, hatte erst kürzlich Thomas Dittrich, der Vorsitzender des Deutschen Apothekerverbandes (DAV), gefordert. Das e-Rezept und das Verbändeportal der Apotheken seien zwei konkrete Beispiele für solche Digitalisierungsschritte. Zudem stellen Apotheken gerade jetzt oft eine Verbindung zwischen digitaler und analoger Welt dar, wenn man beispielsweise an die Ausgabe von Digitalzertfikaten an Corona-Geimpfte denkt.

Autor: Heiko Weckbrodt

Quellen: Bitkom, DAV

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Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt