Monate: Juni 2021

Autonome Fahrmäuse und Roboter begeisterten die Kinder im TU-Hörsaalzentrum. Foto: Heiko WeckbrodtAutonome Fahrmäuse und Roboter begeisterten die Kinder im TU-Hörsaalzentrum. Foto: Heiko Weckbrodt

Wissenschaftsnacht Dresden erstmals virtuell

Dresden, 16. Juni 2021. Die Forscherinnen und Forscher von Dresden laden erstmals zu einer virtuellen „Langen Nacht der Wissenschaften“ ein: Am 9. Juli 2021 zeigen sie all den Neugierigen da draußen per Internet, woran sie in ihren Laboren tüfteln und experimentieren. Das geht aus einer Mitteilung der Veranstalter, der Landeshauptstadt Dresden und des Netzwerks „Dresden – Stadt der Wissenschaften“, hervor.

Die Onkologen suchen in den Genanalysen ihrer Patienten nach Hinweisen ("Biomarkern") auf die erfolgversprechendste Therapie. Foto: Philip Benjamin für das NCT Heidelberg

Genanalysen schenken Krebspatienten zusätzliche Lebensjahre

Bei seltenen Tumor-Arten zahlt sich Präzisionsonkologie aus Dresden/Heidelberg, 15. Juni 2021. Eine molekulare Erbgut-Analyse kann die Überlebenschancen von Menschen mit seltenen Krebsarten deutlich erhöhen. Das hat eine Studie des „Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen“ (NCT) in Heidelberg und Dresden ergeben. Demnach konnten Ärzte mit der sogenannten „Präzisionsonkologie“ zielgenauere und teils auch noch experimentelle Therapien für ihre Patienten einsetzen, die den Kranken in vielen Fällen zusätzliche Lebensjahre geschenkt haben. Das geht aus einer Mitteilung des NCT und des Deutschen Konsortiums für Translationale Krebsforschung (DKTK) hervor.

Uralter Permafrost nahe der ostsibirischen Gemeinde Batagai. Foto: Julian Murton/University of Sussex

Älteste „Gefriertruhe“ der Erde entdeckt

Permafrost-Boden in Sibieren kühlt seit 650.000 Jahre Mammuts und Wollnashörner Dresden, 15. Juni 2021. Eine internationale Wissenschafts-Expedition um Prof. Julian Murton von der Uni Sussex hat in Sibirien den bisher ältesten bekannten Permafrost-Boden entdeckt: Wie Messungen des Helmholtz-Zentrums Dresden-Rossendorf (HZDR) ergeben haben, ist dieser Boden nahe der Gemeinde Batagai schon seit mindestens 650.000 Jahren vereist, teilte das HZDR mit.

Ceti-Forscherin Tina Bobbe zeigt am Prototypen, wie das Fähigkeits-Upgrade der Zukunft etwa funktionieren könnte. Foto (bearbeitet, freigestellt): Heiko Weckbrodt

Per Cloud-Kopie zum Surf-Ass werden

Ceti Dresden will legendäre Surfmeister für die Ewigkeit abspeichern, damit sich nachfolgende Generationen deren Tricks herunterladen können Dresden, 14. Juni 2021. Es soll Menschen geben, die stellen sich das erste Mal auf ein Brett im Meer und surfen los wie die Halbgötter. Für die surftechnisch weniger begabte Mehrheit der Menschheit, die vor dem ersten richtigen Wellenritt erst zehnmal ins Wasser plumpst, naht nun immerhin Hoffnung aus Dresden: Dank virtueller Zwillinge soll es bald schon zum Kinderspiel werden, „Aerials“, „Shove-Its“ und andere coole Raffinessen von den großen Surf-Assen zu lernen – ohne dass die auch nur in der Nähe sind.

Sieht so der Schulbus der Zukunft aus? Der Volkswagen-Prototyp "Sedric" fährt autonom, also fahrerlos. Foto: Volkswagen

Studie in Sachsen: Roboterbusse erst ab 2030ern im Linienbetrieb

Autoren erwarten keinen massiven Job-Abbau durch autonomes Fahren Dresden/Leipzig, 14. Juni 2021. Roboter-Busse und autonom fahrende Straßenbahnen sind erst in der nächsten Dekade im Linienverkehr zu erwarten. Das geht aus einer Studie hervor, die die „VDI/VDE Innovation + Technik GmbH“ für das sächsische Wirtschaftsministerium am Beispiel der Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) erstellt hat. „Mit einer flächendeckenden Durchdringung des Mobilitätssektors durch autonome Fahrsysteme ist frühestens in den 2030er-Jahren zu rechnen“, heißt es in einer ministeriellen Zusammenfassung.

Umschlagbild von "Nebelmönche" von Enrico Frehse

„Nebelmönche“: Naschkatze sucht verlorenen Schatz vom Cummersee

Sabine Lettau publiziert Gruselkrimi über ein Großstadt-Girlie im Provinz-Schloss Ein Großstadtmädchen in einem verwunschenen Schloss, ein entweihtes Kloster, verrückte Raben, Liebe, Gier, Verrat und ein verschollener Schatz – Sabine Lettau fährt in ihren Thriller „Nebelmönche“ das volle Programm auf. Inspirieren ließ sie sich dabei von einer Postkarte mit dem Gemälde von Ernst-Ferdinand Oehme „Prozession im Nebel“ aus den Neuen Meistern Dresden. Veröffentlicht hat die Nanotechnologie-Auskennerin ihren daraus entstandenen Premieren-Roman nun im Eigenverlag auf Amazon.

Die Werbung für Roboter-Reparaturen lässt erahnen, dass es in dieser Stadt irgendwann einmal Menschen gegeben haben könnte. Bildschirmfoto (hw) aus: "Retro Machina".

Retro Machina: Roboter flieht quer durch die Stadt der Maschinen

Mix aus „Jump – & Run“-Spiel und Abenteuer glänzt im retro-futuristischen Design Mit „Retro Machina“ hat das brasilianische ein charmantes Roboter-Abenteuer im optischen Stil von „Metropolis“ und „Bioshock“ und in der spielerischen Tradition von „Little Big Adventure“ und „Machinarium“ veröffentlicht. Zusammen mit Super.com aus England haben die Brasilianer dieses hübsch gemachte Puzzle-Adventure nun für PCs, Xbox, Playstation 4 und Nintendo Switch veröffentlicht.

Die Aufnahme zeigt aktive Zonen unserer Sonne. Solar Dynamics Observatory, NASA

Erde mitverantwortlich für Sonnensturm-Zyklen

Planeten zerren an unserem Zentralstern Rossendorf/Sonnensystem, 11. Juni 2021. Die Zyklen aus energiereichen Stürme und Flauten, die uns von der Sonne aus erreichen und die auch das Erdklima beeinflussen, werden wahrscheinlich ein Stück weit auch durch die Erde selbst ausgelöst. Das legen Simulationen und ein neues Vorhersagemodell des Helmholtz-Zentrums Dresden-Rossendorf (HZDR) und des Institute of Continuous Media Mechanics im russischen Perm nahe. Diese Zyklen beeinflussen die Wolkenbildung und letztlich das Klima auf der Erde, aber auch die Häufigkeit von Funkstörungen und Nordlichtern in der Atmosphäre.

300-mm-Wafer aus der Bosch-Chipfabrik Dresden. Foto: Heiko Weckbrodt

Bosch baut Forschung in Dresden aus

Ingenieure arbeiten in der neuen Chip-Fabrik an 300-mm-Prozesstechnologien – später steht auch großes Entwicklungszentrum zur Debatte Dresden, 11. Juni 2021. Bosch baut seine Entwicklungskapazitäten in Dresden aus. Ingenieure und Forscher sollen sich hier nun mit der Prozessentwicklung beschäftigen. Das hat der neue Werkleiter Christian Koitzsch angekündigt, der am 1. Juli 2021 die Nachfolge des Aufbau-Werkleiters Otto Graf antritt.

Koboter - also kollaborative Roboter, die mit Menschen ohne Zaun zusammenarbeiten - sind zwar immer noch Nischenprodukte, doch dieser Teilmarkt wächst derzeit besonders dynamisch- Hier das Cobot-Modell "Yumi" von ABB. Foto: ABB / IFR

Prognose: Deutscher Robotermarkt wächst 2021 kräftig

Eine Triebfeder ist der Öko-Umbau der Wirtschaft Frankfurt am Main, 10. Juni 2021. Nach 18 Prozent Umsatzeinbußen im Corona-Jahr 2020 rechnet die deutsche Roboter- und Automatisierungsbranche mit elf Prozent Marktwachstum im Jahr 2021. Das geht aus einer Prognose des „Verbandes Deutscher Maschinen-und Anlagenbau“ (VDMA) hervor. Neben Nachhol-Effekten füllt laut der Analyse des VDMA-Fachverbandes „Robotik + Automation“ auch der ökologische Umbau der deutschen Wirtschaft die Auftragsbücher.

Bauschutt wiederzuverwerten lohnt sich energetisch, haben Dresdner Leibniz-Forscher ermittelt. Foto: H. Hensel, IÖR-Media

Dresdner Ingenieure wollen Haus aus Abfall bauen

Nexus-Konferenz von Unu-Flores: Experten möchten Sachsen zur Modellregion für eine neue Kreislauf-Bauwirtschaft machen Dresden, 10. Juni 2021. Nach dem Haus aus Karbon steht nun das Haus aus Müll in Dresden auf der Bau-Agenda: Bauingenieure, Abfall-Unternehmer und andere Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft wollen aus Sachsen eine Modellregion für das ökologisch bewusste Bauen von morgen etablieren. Als Leitprojekt soll in Dresden ein „Haus aus Abfall“ entstehen. Das hat Prof. Reimund Bleischwitz vom „United Nations University – Institute for Integrated Management of Material Fluxes and of Resources“ (Unu-Flores) während der virtuellen Fachtagung „Dresden Nexus Conference – Zirkuläre Wertschöpfung im Baubestand“ vorgeschlagen. Sachsen könne damit Maßstäbe für eine nachhaltige Bau-Kreislaufwirtschaft setzen.

Ein Solarwatt-Spezialist überprüft per Smartphone einen "Battery flex"-Energiespeicher, den Solarwatt gemeinsam mit BMW entwickelt hat, und der sich besonders leicht in reiner Stapeltechnik erweitern lässt. Foto: Solarwatt

Solarwatt Dresden will Solar, Akku und Wärmepumpe in Eigenheimen koppeln

Ziel: durch Sektorenkoppelung CO2-Ausstoß um 89 % senken Dresden, 9. Juni 2021. Solarwatt bietet künftig für Eigenheim-Besitzer und Kleinbetriebe komplexere Energiesysteme an, die auch die Sektorenkoppelung beherrschen. Das hat Detlef Neuhaus, der Chef des Dresdner Solarunternehmens, angekündigt. In der Kombination werde es damit einem durchschnittlichen Eigenheim möglich werden, bis zu 89 Prozent seines Kohlendioxid-Ausstoßes einzusparen und einen großen Teil seines Strom- und Wärmebedarfs selbst zu decken, betonte Neuhaus.

Das Exzellenzcluster Ceti an der TU Dresden widmet sich dem intuitiven Miteinander von Mensch und Maschine. Foto: CeTI_Technisches-Design TU-Dresden.

Exzellenzforscher gehen mit Robotern und KI in die Schulen

Ceti Dresden will Jugendlichen die wundervolle Welt der Ingenieure und Naturforscher nahebringen Dresden, 9. Juni 2021. Um Mädchen und Jungen beizeiten an die wunderbare Welt der Natur- und Ingenieurwissenschaften heranzuführen, haben sich die Forscherinnen und Forscher vom Dresdner Exzellenzzentrum „Ceti“ eigene Unterrichtsstunden in Robotik und „Künstlicher Intelligenz“ (KI) ausgedacht. Damit gehen sie nun in die Schulen, teilt die TU Dresden mit.

Bilschirmfoto (hw) aus: Innovation made in Dresden, Quelle: Intap

Dresden will mehr internationale Talente angeln

Netzwerk „Intep“: Kampagne „Innovation Made in Dresden“ soll ausländischen Absolventen das „Hierbleiben“ schmackhaft machen Dresden, 8. Juni 2021. So erfreulich die jüngsten Hightech-Ansiedlungen und Ankündigungen von Bosch, Vodafone und Jenoptik für den Standort Dresden auch sind, so haben sie doch eine Kehrseite: Sie stoßen in einen lokalen Arbeitskräftemarkt, in dem das Gerangel um die besten Köpfe im Hochtechnologiesektor ohnehin bereits im vollem Gange ist. Um den Fachkräftemangel etwas zu mildern, will das regionale Netzwerk „Intap“ nun mit einer neuen Standort-Kampagne „Innovation Made in Dresden“ Tausende internationale Studenten und andere Talente dazu bewegen, dauerhaft im „Silicon Saxony“ zu bleiben, statt wieder in die Heimat zurückzukehren oder ihr Glück in der Ferne zu versuchen.