Monate: Juni 2021

Prof. Joachim Ragnitz ist Stellvertretender Leiter der ifo-Niederlassung Dresden. Foto: Heiko Weckbrodt

Ifo: Sachsens Wirtschaft erreicht Ende 2021 wieder Vor-Corona-Niveau

„Long Covid“: Wohlstandsverluste bleiben auf lange Sicht Dresden, 23. Juni 2021. Angesichts der jüngsten Corona-Lockerungen und Impffortschritte wachsen die sächsische und die ostdeutsche Wirtschaft nun wieder und werden voraussichtlich bis Ende 2021 ihr Vorkrisen-Niveau wieder erreichen. Das hat Prof. Joachim Ragnitz vom Wirtschaftsforschungsinstitut Ifo in Dresden heute prognostiziert. „Wir kommen damit aber noch nicht zurück auf den Wachstumspfad“, betonte er. „Unsere Wohlstandsverluste werden wir lange nicht zurückgewinnen.“

Ceti-Forscher haben unter andere auch diesen Barkeeper-Roboter entwickelt. Foto: Heiko Weckbrodt

Ceti-Forscher planen Roboter-Bar

Menschliche Köche und Barkeeper sollen Stahlkollegen das perfekte Steak und den Super-Cocktail beibringen Dresden, 23. Juni 2021. Um ihre volle Forschungsfähigkeit zu erhalten und die wahren Fähigkeiten „Künstliche Intelligenz“ (KI) praktisch zu erproben, wollen die Exzellenz-Wissenschaftler vom „Centre for Tactile Internet with Human-in-the-Loop“ (Ceti) in Dresden einen Roboter-Bar aufbauen. Dort sollen KI-Roboter den Forschern sowie ihren Gästen Steaks braten und Drinks mixen. Das hat Ceti-Sprecher Prof. Frank Fitzek angekündigt.

Regnerationswürmer unterm Mikroskop. Foto: Heiko Weckbrodt

Fast 31 Millionen Euro für industrienahe Forschung in Sachsen

Freistaat ist im Osten wichtigster Standort für „Industrielle Gemeinschaftsforschung“ Dresden, 22. Juni 2021. Seien es nun dünne Keramikschichten für treibstoffsparende Flugzeuge, Miscanthus-Anbaukonzepte für eine neue Bioökonomie oder Therapiepflaster gegen chronische Wunden – bei diesen und vielen weiteren wirtschaftsnahen Projekten tauchen immer wieder Industrieforscher aus Sachsen auf. Allein im Jahr 2020 sind über 30,6 Millionen Euro aus dem Programm „Industrielle Gemeinschaftsforschung“ (IGF) an kleine und mittlere Unternehmen im Freistaat geflossen – und damit jeder sechste IGF-Euro. Das hat die „Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen“ (AiF) „Otto von Guericke“ aus Berlin heute mitgeteilt.

So etwa soll die Kombination aus Kosmetikfabrik und Logistikzentrum von Beiersdorf in Leipzig aussehen. Visualisierung: Beiersdorf AG

Beiersdorf investiert in Leipzig weitere 170 Millionen

Kosmetik-Konzern plant neben neuem Werk nun auch ein Logistikzentrum mit 400 Jobs Leipzig, 22. Juni 2021. „Beiersdorf“ investiert weitere 170 Millionen Euro in Sachsen. Das haben die Beiersdorf AG und das sächsische Wirtschaftsministerium mitgeteilt. Demnach will der Hamburger Kosmetikkonzern neben seiner neuen Fabrik in Leipzig-Seehausen auch ein großes Logistikzentrum bauen und dort rund 400 neue Arbeitsplätze schaffen.

Produktion des COIVD-19-Test-Kits der Biotype. Foto: Biotype GmbH

Biotech-Branche in Sachsen in der Corona-Zeit kräftig gewachsen

Verband Biosaxony geht von 18 Prozent mehr Umsatz und Jobs aus Dresden, 22. Mai 2021. Die sächsische Biotechnologie-Branche ist während der Corona-Zeit kräftig gewachsen – vor allem durch die besonderen Herausforderungen in der Pandemie. Das hat André Hofmann, der Chef der sächsischen Biotech-Branchenverbandes „Biosaxony“, heute in Dresden mitgeteilt. Auch der Biosaxony-Vorstandsvorsitzende Oliver Uecke, in Personalunion einer der Chefs der Dresdner Fett-Tech-Firma „Lipotype“, sprach von einem spürbaren Branchenwachstum, bemerkenswerten Innovationen sowie erheblichen Investitionen in die biotechnologische Forschung und Entwicklung in Sachsen. Die Biotech „Made in Saxony“ werde nun auch international stärker wahrgenommen

Merge-Forscher Dr. Roman Rinberg von der TU Chemnitz platiert Markierungen für eine 3D-Messung der Mikrosandwich-Kartentasche. Foto: Jacob Müller für die TU Chemnitz

Alte Plasteflaschen enden als Mercedes-Hutablage

TU Chemnitz entwickelt leichte Sandwich-Bauteile für den Fahrzeugkonzern Chemnitz, 21. Juni 2021. Alte Plasteflaschen fristen künftig ein zweites Leben als Luxusauto – oder zumindest als ein Teil davon. Leichtbau-Ingenieure der Uni Chemnitz haben nun nämlich gemeinsam mit Daimler Benz besonders leichte Sandwich-Bauteile entwickelt, deren Schaumkern aus wiederverwertetem Polyethylen-Terephthalat (PET) besteht. Das hat die TU Chemnitz nun mitgeteilt.

Ist stinksauer, weil die Bösen die Mädchen verhauen: Ex-Auftragsmörder Bradley (Gary Daniels) schießt und boxt sich durch die feindlichen Horden. Foto. Tiberius Film

Anklage: Dresdnerin wollte jüngere Nebenbuhlerin von Darknet-Killer ermorden lassen

Staatsanwalt wirft 41-Jähriger versuchte Mordanstiftung vor Dresden, 21. Juni 2021. Die Staatsanwaltschaft Dresden klagt eine 41-jährige Sächsin wegen versuchter Mordanstiftung an. Die Frau soll versucht haben, einen Auftragsmörder im Internet anzuheuern. Sie wollte so eine jüngere Nebenbuhlerin aus dem Weg räumen, mit der ihr Ehemann, von dem sie getrennt lebte, nun zusammen war. Das geht aus einer Mitteilung der Anklagebehörde hervor.

Die ehrgeizige Virologin Anna (Milena Radulovi) gerät gleich zu Beginn der Erkundungsmission mitten hinein in ein zünftiges AK-47-Feuergefecht. Szenenfoto (Koch-Film) aus: Kola Superdeep

„Superdeep“: In der Tiefe lauert das alte Grauen

Russischer Science-Fiction-Horror demnächst im deutschen Heimkino Lust auf etwas düsteren Science-Fiction-Horror im Stil der 80er und 90er? Dann ist das eben erst für den deutschen Heimkino-Markt publizierte „Superdeep“ aus Russland einen Blick wert: Im Stile von „Alien“, „Stalker“ & Co. schickt uns Regisseur Arseniy Sukhin tief unter die Erde – dorthin, wo ein altes Grauen seit Äonen unter dem Permafrost-Boden auf seine Stunde wartet.

Im "Operationssaal der Zukunft" sammeln Wissenschaftler Erfahrungen mit roboter- und computergestützten Systemen für die Krebschirurgie. Foto: André Wirsig für das NCT/UCC

TU Dresden will Top-Chirurgen als digitale Zwillinge klonen

Künstliche Intelligenz soll helfen, tödliche Komplikationen bei und nach Operationen zu mindern Dresden, 18. Juni 2021. Digitale Zwillinge von Spitzenchirurgen sollen künftig weniger erfahrenen Operateuren bei komplizierten Eingriffen beistehen. Ein Team um Prof. Stefanie Speidel von der TU Dresden bereitet auf diese Aufgabe nun „Künstliche Intelligenzen“ (KI) vor und lernt sie dafür an.

Prof. Karl Leo mit einem organischen Leuchtpaneel in der Hand, davor stehen Proben der speziellen Farbstoffe, mit der er und seine Kollegen die Oleds verbessern. Foto: Epa

Europäischer Erfinderpreis für Dresdner Organik-Papst Leo

Der Physiker sorgte für den Marktdurchbruch organischer Elektronik Dresden/München, 18. Juni 2021. Professor Karl Leo von der Technischen Universität Dresden (TUD) hat gestern Abend den „Europäischen Erfinderpreis 2021“ für sein Lebenswerk bekommen. Das haben das europäische Patentamt in München als Ausrichter sowie das sächsische Wissenschaftsministerium und das TUD-Zentrum für fortgeschrittene Elektronik Dresden (Cfaed) mitgeteilt.

Braucht die EU einen eigenen Finanzminister mit eigenem Haushalt? Frankreich ist dafür, Deutschland eher dagegen, Foto: Heiko Weckbrodt

Nur ein Viertel der Corona-Bundeszuschüsse an Betriebe ausgezahlt

Ifo Dresden: Vor allem Corona-Überbrückungshilfen wenig genutzt Dresden, 17. Juni 2021. Die deutschen Unternehmen haben nur einen kleinen Teil der bereitgestellten Corona-Hilfen von Bund und Ländern tatsächlich genutzt beziehungsweise erhalten. Darauf haben Selina Schulze Spüntrup und Fabian Wagner vom Wirtschaftsforschungsinstitut Ifo in Dresden in ihrem Aufsatz „Förderprogramme in der Coronakrise – Ein Zwischenfazit“ hingewiesen.

Kein Waldweg, sondern eigentlich der hessische Urselbach - aber eben ausgetrocknet. Foto: Babitsch für Senckenberg

60 % der Flüsse trocknen zeitweise aus

Wachsende Wasser-Probleme bringen Lebensräume für jeden zweiten Menschen auf der Erde durcheinander, Tendenz: steigend Frankfurt am Main, 17. Juni 2021. Immer mehr Flüsse trocknen aus – und zwar nicht nur in heißen Erdgegenden, sondern auch in unseren Breiten. Mittlerweile führen weltweit über 60 Prozent der Flüsse an mindestens einem Tag im Jahr kein Wasser. Das geht aus einer Analyse eines internationalen Forschungsteams unter Führung von Mathis Messager von der McGill Universität im kanadischen Montreal ergeben. Demnach lebt über die Hälfte der Weltbevölkerung in der Nähe solcher zeitweise trockener Flüsse. Zukünftig werde dies noch weit mehr Menschen betreffen, prophezeien die Studienautoren.

Techniker Erik Findeisen positioniert Thermoelemente an einem Laserkopf im Laserlabor des Instituts für Energietechnik an der TU Dresden. Darunter ist eine lackierte Probe zu sehen, die den Schutzanstrichen in alten Kernkraftwerken ähnelt. Foto: Heiko Weckbrodt

Laserroboter sollen Kernkraftwerk entstrahlen

TU Dresden arbeitet an ferngesteuerten Systemen, die sich um giftige und radioaktive Reste beim Atomkraftwerk-Abriss kümmern Dresden, 17. Juni 2021. Laserbewaffnete Roboter statt Menschen sollen in Zukunft abrissreife Kernkraftwerke von radioaktiven Ablagerungen befreien. Mit ihrer neuen Technologie wollen Forscherinnen und Forscher der Professur für Wasserstoff- und Kernenergietechnik der Technischen Universität Dresden (TUD) Menschen vor Strahlenschäden und Gift schützen, aber auch manchen Sondermüll-Berg vermeiden helfen.

Lambertz-Chef Hermann Bühlbecker in der Fabrik von Dr. Quendt. Er ist zufrieden mit dem 2014 gekauften Tochterunternehmen. Foto: Heiko Weckbrodt

Amerikaner können wieder Stollen essen

Flugzeug-Strafzölle auf Süßigkeiten aus Dresden und Aachen fallen weg Dresden/Aachen, 16. Juni 2021. Für Dresdner Stollen, Aachener Printen und andere Süßigkeiten von Lambertz und Dr. Quendt stehen die weihnachtlichen Absatzchancen in den USA wieder besser: Nach der Einigung zwischen der EU und den Vereinigten Staaten im „Flugzeugstreit“ fallen vorerst auch die 25-prozentigen Strafzölle weg, die auch den sächsischen Bäckern lange Zeit die US-Geschäfte verdorben hatten. Das geht aus einer Lambertz-Mitteilung hervor.

Außen mit Elektrotechnik bedruckt: die keramischen Miniöfen können PCR-Tests von Viren beschleunigen. Foto: Fraunhofer IKTS

Keramische Mikroöfen für rasche Viren-Analysen

Fraunhofer-Keramikinstitut IKTS Dresden erzeugt im 3D-Drucker Module für schnelle Erbgut-Tests Dresden, 16. Juni 2021. Corona hat das weltweite Interesse an schnellen und dennoch zuverlässigen Virentests stark wachsen lassen. Das Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme (IKTS) in Dresden hat dafür nun neuartige Labormodule entwickelt. Mit diesen kleinen „μPCR“-Öfen aus dem 3D-Drucker lässt sich die „Polymerase-Kettenreaktion“ (Polymerase Chain Reaction, kurz: PCR) für derartige Erbgut-Analysen deutlich beschleunigen.