Staat kann bis zu 30 % der Fabrikkosten subventionieren
Dresden/Berlin, 7. Juni 2021. Bosch hat für sein neues Halbleiterwerk in Dresden rund 140 Millionen Euro Subventionen vom Bundeswirtschaftsministerium bekommen. Das hat Minister Peter Altmaier (CDU) heute anlässlich der offiziellen Fabrikeröffnung mitgeteilt. Laut Bosch steigt diese Subvention später auf 200 Millionen Euro.
Altmaier: Deutschland braucht eine starke Mikroelektronikindustrie
Die Bosch-Investition sei „ein klares Zukunftssignal für Deutschland und Sachsen und Ausdruck der hervorragenden Forschungskompetenz und Innovationskraft im Mikroelektronik-Cluster Silicon Saxony“, betonte der Bundeswirtschaftsminister. „Eine starke Mikroelektronikindustrie in Deutschland ist notwendig, damit wir bei Zukunftstechnologien wie 5G, Künstlicher Intelligenz, automatisiertem Fahren vorn mit dabei sind.“
Bosch will 1 Milliarden investieren
Insgesamt will Bosch rund eine Milliarde Euro in seine sächsische Chipfabrik investieren. Neben den Altmaier-Geldern dürften erfahrungsgemäß weitere staatliche Zuschüsse über andere Kanäle fließen, zum Beispiel aus Forschungsfördertöpfen.Laut Bosch-Chef Volkmar Denner hat der Bund insgesamt 200 Millionen Euro zugesagt.
Weil die EU die Chipfabrik auf einen deutschen Antrag hin als „Projekt von gemeinsamem europäischen Interesse“ (Ipcei) eingestuft hat, gelten hier die üblichen EU-Subventionsgrenzen nicht. Das heißt, der Bund und das Land Sachsen dürfen in Summe etwa 30 Prozent der Fabrikkosten zuschießen. Dies war auch einer der Voraussetzungen für die Bosch-Großinvestition gewesen. Wieviel Steuergelder genau fließen, ist noch nicht abgeschlossen beziffert.
„Die Halbleiterindustrie gehören zu den Key Enabling Technologies in Europa“, erklärte Denner dazu. „Daher ist es für Europa wichtig, dass es hier Halbleiter-Fabriken gibt.“ Dabei habe sich Bosch aber nicht allein wegen Subventionen für Dresden entschieden: Auch der Zugang zu geeignetem Personal, Systementwicklern und Zulieferern spiele bei der Standortwahl eine Rolle.
Autor: Heiko Weckbrodt
Quellen: BMWi, Oiger-Archiv
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