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TU Chemnitz schickt Bürgerwissenschaftler zum Datensammeln

Ziel des Projektes ist die Erfassung von Barrieren im ÖPV und darauf aufbauend die barrierefreie Navigation. Foto: Projekt mFUND, TUC

Ziel des Projektes ist die Erfassung von Barrieren im ÖPV und darauf aufbauend die barrierefreie Navigation. Foto: Projekt mFUND, TUC

Schwarm sollen behindertenunfreundliche Haltestellen finden

Chemnitz, 15. April 2021. Nach den schreibenden Arbeitern von Bitterfeld aus DDR-Zeiten kommen nun die forschenden Bürger: Weil TU Chemnitz für das Projekt „Opener next“ behindertenunfreundliche Bus- und Bahn-Haltestellen auf dem Land finden will, dafür aber nicht genug Geld und Leute hat, schickt sie dafür nun Smartphone-Besitzer in die Spur: Als Bürgerwissenschaftler sollen sie per App bis zu 48 Barrieredaten pro Haltestelle melden.

Per App Bordsteinhöhe, losen Boden und andere Barrieren melden

„Dazu zählen unter anderem das Vorhandensein von Anzeigetafeln und Bodenindikatoren, die Steighöhe und Untergrundbeschaffenheit“, heißt es in einer Ankündigung der Chemnitzer Uni. Dies stelle das Team vor große finanzielle und personelle Herausforderungen. „Aus diesem Grund wird im Projekt am Beispiel einer repräsentativen Pilot-Umsetzung das Potenzial von Citizen Science untersucht.“

Routenplaner für Rollstuhlfahrer

Mit den Daten der Schwarmforscher wollen die Profi-Wissenschaftler dann „barrierefreie Reiseketten“ für Rollstuhlfahrer und andere Behinderte entwerfen. Außerdem möchten sie daraus Ausbau-Empfehlungen für Verkehrsbetriebe, Kommunen und Landkreise erarbeiten. Damit dieses System deutschlandweit dann auch nutzbar ist, planen die Projektpartner eine quelloffene Lösung („Open Source“).

Autor: Heiko Weckbrodt

Quelle: TUC

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt