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In der Schaltzentrale der Pandemie

Ein Mädchen spielt "Quarantäne". Foto: TSD

Ein Mädchen spielt „Quarantäne“. Foto: Erlebnisland Mathematik, TSD

Technische Sammlungen Dresden veröffentlichen Corona-Simulationsspiel

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Dresden, 4. April 2021. Um zu zeigen, wie Isolation und andere Anti-Seuchen-Instrumente gegen Corona und andere Pandemien helfen oder eben auch nicht, haben Dresdner Mathematiker nun die Computersimulation „Quantantäne“ im Internet veröffentlicht. Darin versuchen die Spieler und Spielerinnen, die Ausbreitung eines Virus zu stoppen und möglichst wenige Menschen erkranken zu lassen. Das haben die Macher vom „Erlebnisland Mathematik“ der „Technischen Sammlungen Dresden“ (TSD) und die beteiligten Mathematiker der TU Dresden nun mitgeteilt.

„Quarantäne“ im Kurztest

Grafisch ist das Spiel eher spartanisch gehalten, wie ein Oiger-Kurztest ergeben hat. Im Grunde sieht man nur Punkte verschiedener Farben, die für Menschengruppen in pandemischen Zeiten stehen. In blauen Kreisen sind die Menschen geimpft, in roten sind sie krank, in grauen gesund und grün bedeutet „immun nach schwerer Erkrankung“. Beeinflussen lässt sich das, indem man bis zu vier Quarantäne-Zonen einrichtet, Impfkampagnen startet oder einen „Schutz“ anordnet – wobei letzteres wohl ein Euphemismus für Ausgangssperren und Maskenzwang dürfte.

Die spielerischen Elemente sind allerdings klein ausgefallen: Über weite Strecken kann der Spieler oder die Spielerin nur zuschauen, wie die Punkte auf dem Bildschirm vor sich hin blinkern und ab und zu einen Knopf drücken – es handelt sich eben doch eher um eine vereinfachte mathematische Simulation denn um ein Spiel.

„Wirklichkeit ist immer komplexer als ein Spiel“

Und dabei betonen die Wissenschaftler auch, dass ihre Simulation allenfalls eine grobe Skizze tatsächlicher pandemischer Abläufe spiegelt: „Die Wirklichkeit ist immer komplexer als ein Spiel“, betonen die Programmierer Prof. Bernhard Ganter und Tim Häring schon in der Einleitung.

Weiterentwicklung durch Programmierer-Gemeinde erwünscht

Wer das Spiel aufpeppen will und programmieren kann, ist übrigens ausdrücklich dazu eingeladen: „Die Quelldaten stehen auf der Plattform ,Github’ offen zur Verfügung“, informierte TSD-Sprecher Ilja Almendinger.

Autor: Heiko Weckbrodt

Quelle: TSD, Kurztest „Quantantäne“

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