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UV-Leuchten töten Viren auf Ticket-Automaten

Forscher am US-Seuchenkontrollzentrum CDC haben dieses 3D-Modell des neuen Corona-Virus (2019nCoV) entworfen, das eine schwere Lungenkrankheit auslösen kann. Die Angst vor dem Krankheitserreger lähmt mittlerweile weltweit das öffentliche Leben, die Wirtschaft, den Tourismus, selbst die Forschung in vielen Ländern. Illustration: CDC/ Alissa Eckert, MS; Dan Higgins, MAMS, Lizenz: Public Domain, https://phil.cdc.gov/Details.aspx?pid=23312 / Wikipedia https://commons.wikimedia.org/wiki/File:2019-nCoV-CDC-23312.png

3D-Modell vom Corona-Virus (2019nCoV). Illustration: CDC/ Alissa Eckert, MS; Dan Higgins, MAMS, Lizenz: Public Domain, https://phil.cdc.gov/Details.aspx?pid=23312 / Wikipedia https://commons.wikimedia.org/wiki/File:2019-nCoV-CDC-23312.png

Sachsen arbeiten an selbst-desinfizierenden Bildschirmen

Dresden, 24. März 2021. Damit niemand mehr seine Fahrkarten an verkeimten und corona-verseuchten Ticketautomaten ziehen muss, entwickelt Fraunhofer Dresden gemeinsam mit Partner aus der Wirtschaft eine Desinfektion per Ultraviolett-Licht (UV) für Berührungsbildschirme. „Bereits nach wenigen Sekunden Behandlung mit UV-C-Licht in unmittelbarer Nähe zur Oberfläche erfolgt eine Inaktivierung von 99,99 % der Pathogene“, verspricht Dr. Gaby Gotzmann vom „Fraunhofer-Institut für Organische Elektronik, Elektronenstrahl- und Plasmatechnik“ (FEP) aus Dresden. Erste Prototypen sollen Mitte 2022 einsatzbereit sein.

Verschiebbare Oberflächen geplant

Damit Bahn und Verkehrsbetriebe ihre Stammgäste mit solchen selbst-desinfizierenden Automaten aber nicht durch UV-Überdosen durchrösten, haben sich die Ingenieurinnen und Ingenieure einen Trick einfallen lassen: Statt die Touch-Screens an den Automaten mit UV-Leuchtdioden zu einkeimen, wollen sie eine verschiebbare Displayoberfläche installieren, die nach jedem Kunden weitergeschoben und entseucht wird. „Jeder Nutzer erhält quasi eine ,frische’ Oberfläche“, verspricht das FEP. Erste Tests verliefen laut Dr. Gotzmann. Als Modell-Mikroorganismus hatte sie dabei „Bacillus subtilis“-Sporen, die als besonders strahlungsresistent gelten, mit UV-Licht bearbeitet.

Fraunhofer, Zuse und Forschungsunternehmen beteiligt

Das Bundeswirtschaftsministerium fördert das „Cleanscreen“ genannte Projekt. Koordinator ist das Ingenieurunternehmen FGMD GmbH aus Mittweida. Neben dem Fraunhofer-FEP sind die Fischer Electronicsysteme, die RBC GmbH und das Zuse-Institut „Gesellschaft zur Förderung von Medizin-, Bio- und Umwelttechnologien“ (GMBU) beteiligt.

Autor: hw

Quelle: Fraunhofer FEP

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt